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Wanted ist ein Actionfilm aus dem Jahr 2008, der frei auf dem Comic Wanted von Mark Millar basiert. Regie führte Timur Bekmambetov und die Hauptrollen übernahmen James McAvoy, Morgan Freeman, Thomas Kretschmann, Konstantin Khabensky und Angelina Jolie. Die Produktion begann im April 2007 und der Film hatte am 12. Juni 2008 in London Weltpremiere, am 4. September kam er in die deutschen Kinos.

Inhalt

Handlung

Wesley Gibson ist ein eher schüchterner und zurückhaltender Buchhalter, der von seiner Freundin mit seinem besten Freund betrogen und von seiner Chefin schikaniert wird. Eines Tages spricht ihn eine Frau im Supermarkt an. Die Unbekannte versucht ihm begreiflich zu machen, dass er der Sohn eines kürzlich getöteten Auftragskillers sei. In diesem Moment werden beide von einem Mann angegriffen und beschossen. Nach einer wilden Schießerei im Supermarkt und anschließender Verfolgungsjagd im Auto können Wesley und die Unbekannte fliehen.

Es stellt sich heraus, dass Fox, so der Name der Unbekannten, gemeinsam mit einigen Männern ebenfalls Auftragsmorde ausführt und in Diensten des geheimnisvollen Sloan steht. Dieser ist Anführer der in Mähren gegründeten Weber-Bruderschaft, die seit Jahrhunderten Auftragskiller ausbildet, um „Stabilität in einer instabilen Welt“ zu schaffen, indem sie einzelne, den Mördern meist unbekannte Personen tötet. Die Gruppe wohnt auf dem Fabrikgelände einer Weberfirma, wo die Räumlichkeiten auch als Tarnung für ihr Training dienen. Dort steht ein spezieller Webstuhl, der ein Tuch mit einem darin verborgenen binären Code produziert. Dieser Code ergibt entschlüsselt den Namen des nächsten Auftrags. Eine von Sloans Aufgaben ist es, die Codes zu entschlüsseln und die Aufträge an seine Leute weiterzugeben. Wesley erfährt, dass Cross, der Angreifer im Supermarkt, derselbe gewesen ist, der Wesleys Vater am Vortag auf einem Hochhaus hinterrücks erschossen hat. Wesleys Vater war ebenfalls in Diensten von Sloan, genauso wie Cross, der jedoch abtrünnig wurde und nun Sloans Leute nach und nach auslöscht.

Wesley erfährt, dass er – wie sein Vater – über ganz besondere körperliche Fähigkeiten verfügt, die ihn für den Beruf des Auftragsmörders prädestinieren. Sloan bietet ihm an, ihn auszubilden und, wenn er soweit ist, sich am Mörder seines Vaters zu rächen. Sloans Stellvertreterin Fox wird seine Lehrmeisterin. Nach einiger Zeit besonders harten Trainings erhält Wesley schließlich seinen ersten Auftrag, den er jedoch zunächst aus Mitleid mit dem ihm unbekannten Opfer vermasselt. Erst als Fox ihm begreiflich macht, dass sein Handeln Tausende von anderen Menschenleben retten könnte, schafft er es, seine Skrupel zu überwinden und den Mann vom Dach einer fahrenden Bahn aus zu erschießen. Weitere Morde an Unbekannten folgen.

Schließlich erhält Wesley den Auftrag, Cross aufzuspüren und zu töten. Zeitgleich erhält Fox von Sloan den Auftrag, Wesley zu eliminieren. Wesley kann Cross über Pekwar, einen Hersteller von Scharfschützenmunition, aufspüren. In einem fahrenden Schnellzug kämpfen Wesley und Cross gegeneinander und werden dabei von Fox beschossen, die dem Zug in einem Auto folgt. Der Zug entgleist, und Wesley droht von einer Brücke in die Tiefe zu stürzen. Cross kann ihn im letzten Augenblick festhalten, doch Wesley schießt auf ihn und kann sich in den Wagen ziehen. Cross, bereits tödlich verwundet, erzählt ihm, dass er selbst sein wirklicher Vater sei und dass alles, was die Bruderschaft ihm erzählt habe, eine Lüge sei. In diesem Moment taucht Fox auf und bestätigt seine Worte. Bevor sie jedoch Wesley töten kann, gelingt ihm die Flucht.

Durch Pekwar findet er heraus, dass Sloan seine Macht missbraucht und die Morde nach eigenem Gutdünken und teils aus Profitgier durchführen ließ. Cross hatte dies herausgefunden und musste fliehen, als er sich offen gegen Sloan gestellt hatte und dadurch in Lebensgefahr geraten war. Sloan hatte Wesley nur deshalb ausgebildet, weil er wusste, dass er der einzige sein würde, den Cross nicht töten würde und der deshalb nahe genug an ihn herankommen könnte.

Wesley sinnt auf Rache und entlässt unzählige, mit Zeitzünder und Plastiksprengstoff bestückte Ratten in das Hauptquartier der Bruderschaft. Nachdem die Ratten explodiert sind, stürmt er das Hauptquartier und tötet jeden, der sich ihm in den Weg stellt.

Bevor er das Büro von Sloan erreicht, wird er von Sloans verbliebenen Killern, darunter Fox, gestellt. Wesley erzählt ihnen von Sloans Lügen. Dieser bestätigt Wesleys Worte indirekt und teilt den Killern mit, dass all ihre Namen als Tötungsaufträge erschienen seien. Entweder sollten sie nun konsequent alle Selbstmord begehen oder stattdessen Wesley erschießen und ihre Arbeit in Zukunft fortsetzen. Fox, die schon zuvor den Kodex der Bruderschaft stets als höchste Priorität erachtet hatte, erschießt daraufhin alle übrigen Auftragskiller und sich selbst mit einer einzigen Kugel. Sloan kann jedoch entkommen.

Es scheint, als würde Wesley in sein altes Leben und seinen alten Job zurückkehren. Eines Tages taucht Sloan in seiner Firma auf, um ihn zu stellen und zu töten. Als sich der vermeintliche Wesley umdreht, erkennt Sloan, dass es nicht Wesley ist und er in eine Falle gelockt wurde. Wesley erschießt ihn mit einem Kunstschuss aus großer Entfernung, ganz im Stile seines Vaters.

Kritik

Peter Bradshaw vom Guardian verriss Wanted in seiner Kritik vom 25. Juni 2008, der Film wirke auf ihn, „als ob er von einem Komitee von 13-Jährigen geschrieben wurde, für die penetrativer Sex nur ein Gerücht sei“. Das Resultat sei ein Film, der wie ein „Wahlwerbespot für die Frauenhasserpartei“ daherkomme. Selten habe er einen Film gesehen, der Frauenhass derart offen und inbrünstig zur Schau stelle, mit Frauenfiguren, die entweder „irrelevante, glänzende Babes“ oder übergewichtige, ulkige Nebenfiguren seien.[19]

Rainer Gansera schrieb in der Süddeutschen Zeitung vom 4. September 2008: „Von den Saltos der Autos bei den Verfolgungsjagden bis zu den zersplitternden Glasfronten der Hochhäuser wird alle Action zur Albtraum-Wunschtraum-Choreographie.“ Der Film sei ein „Pures Vergnügen, weil pures Fantasma. Im Milieu und mit den knalligen Mitteln eines Blockbusters gelingt Bekmambetov das, was die Surrealisten experimentell suchten: entfesselt ausschweifende und ironisch zelebrierte Traumlogik.“[20]

Daniel Sander stellte auf Spiegel Online fest: „Wanted ist nicht mehr als eine hysterische, obszön unterhaltsame Schwächlingsphantasie; wie aus einem quasi kastrierten Jammerlappen doch noch ein ganz harter Typ wird. David Fincher hat aus dieser Grundlage einst in Fight Club einen Film für die Ewigkeit gemacht. Wanted ist eher ein Film für den einen Abend. Aber einen richtig guten immerhin.“[21]

Das Lexikon des internationalen Films urteilte: „Furioser Actionthriller mit einigen logischen Brüchen, unter dessen Hochglanz-Oberfläche sich Reflexionen über die Tücken der Identitätsfindung verbergen.“[22]

 

 

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