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Der Film Wer früher stirbt ist länger tot (2006) ist eine deutsche Filmkomödie von Marcus H. Rosenmüller. Mit Markus Krojer, Fritz Karl und Jule Ronstedt in den Hauptrollen.

Die oberbayerische Lausbubengeschichte ist vom Magischen Realismus geprägt. Sie erhielt 2007 den Bayerischer Filmpreis in den Kategorien Nachwuchsregie und Produktion.

Inhalt

Zusammenfassung

Der Film handelt von einem 11-jährigen bayerischen Jungen (Sebastian Schneider), der sich für den Tod seiner Mutter verantwortlich fühlt, die bei seiner Geburt gestorben ist, und naiv versucht, auf verschiedenen Wegen Unsterblichkeit zu erlangen (Fortpflanzung, Reinkarnation, Heiligung, Rockstar), um seinen Aufenthalt in der Hölle zu verhindern.

Handlung

Im oberen Teil des bayerischen Dorfes Germringen lebt der 11-jährige Sebastian Schneider (Markus Krojer) zusammen mit seinem Vater Lorenz (Fritz Karl), dem Wirt des Gasthauses Kandler, und seinem Bruder Franz (Franz Xaver Brückner). Sebastian ist ein richtiger Schlingel, bei einem Streit mit seinem Bruder entdeckt er, dass seine Mutter Sophie nicht durch einen Unfall, sondern bei Sebastians Geburt gestorben ist. Sebastians wütender Bruder beschuldigt ihn, allein für den Tod seiner Mutter verantwortlich zu sein. Sebastian nimmt die Anschuldigungen sehr ernst und fühlt sich schuldig. Franz sagt auch, dass man nach dem Tod im Fegefeuer leiden muss, weil man viele Sünden begangen hat.

Um diesem Schicksal zu entgehen - das Sebastian bereits zu großen Sünden geführt hatte - sieht er zunächst nur eine Möglichkeit: Er muss unsterblich werden. Regelmäßig sieht Sebastian in seinen Albträumen das Fegefeuer. Um unsterblich zu werden, beschließt er, Gitarre spielen zu lernen, was er auf einer Klassenfahrt von Alfred (Jürgen Tonkel), einem Radiomoderator, der sich in der Musik unsterblich sieht, gelernt hat.

Als Sebastian feststellt, dass es nicht einfach ist, unsterblich zu sein, beschließt er, für seinen Vater eine neue Frau zu suchen, um seine Sünden und seine angebliche Schuld wiedergutzumachen. Hilfe bekommt er dabei von seiner Schulfreundin Evi (Pia Lautenbacher), die sich wiederum in Sebastian verguckt. Sebastians Lehrerin Veronika (Jule Ronstedt) küsst Lorenz Schneider, weil ihre Gebete erhört wurden. Evi muss geduldig sein.

Sebastian muss jedoch das nächste Problem lösen: Seine Lehrerin ist mit dem Radiomoderator Alfred verheiratet. In seinem Wahnsinn, getrieben von seinen Albträumen, beschließt der Junge, Alfred zu töten. Mit einem Revolver geht er zum Radiosender in Wendelstein. Dort trifft er den Radiomoderator, der die Beziehung zwischen Lorenz und Veronika auffliegen lässt. Er trifft Alfred, der im Atelier hängt und um Hilfe bittet, Sebastian beeinflusst, zielt mit der Waffe und schießt auf das Seil, das von der Decke hängt. Dann trinkt er versehentlich das Wasser aus einem Glas, das Alfred gefüllt hat, um mit einer Überdosis Schlaftabletten einen ersten Selbstmordversuch zu unternehmen.

Nachdem Sebastian und Alfred geheilt sind, besucht Sebastian Alfred in der Sendung, wo er live im Radio Gitarre spielen kann.

Film

Stab

Besetzung

Eine Liste der Darsteller / Schauspieler / Rollen aus dem Film "Wer früher stirbt ist länger tot"

Kritik

Die Turbulente Geschichte pendelt zwischen Komödie & Schwank. Die bayerischer Mundart tut ihr übriges. Viel schwarzer Humor, ein sehr guter Kinderdarsteller und eine gewisse Überzeichnung bayerischer Traditionen. Der Film ist auch für Zuschauer ohne bayerische Leidenschaften / Wurzeln zu empfehlen (allerdings sind Untertitel für Nicht-Bayern eine Hilfe). Eine gelungene Kombination von traurigen Tönen mit positiven Stimmungen.

Es ist faszinierend wie die Begriffe "Katholizismus" und "Fatalismus" als häufig überlappend entlarvt werden. Hier wird insbesondere das Wesen des ländlichen Katholizismus satirisch, aber nicht respektlos, auf die Schippe genommen.