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World Trade Center ist ein Filmdrama des Regisseurs Oliver Stone über die Terroranschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten. Der Film, der im Herbst 2006 in die Kinos kam, beschreibt die Katastrophe aus der Sicht von zwei der gefundenen Überlebenden des World-Trade-Center-Einsturzes, der New Yorker Polizisten John McLoughlin und William Jimeno.

Inhalt

Handlung

Die Handlung setzt am frühen Morgen des 11. September 2001 ein, als der Polizist John McLoughlin sein Haus verlässt, um zum Dienst zu erscheinen. Kurz darauf rast ein Flugzeug in einen der Zwillingstürme des World Trade Centers. Auf der Polizeistation der Port Authority Police verfolgt man das Geschehen auf CNN. Sergeant McLoughlin, Officer Will Jimeno und ihre Kollegen eilen zu ihrem Einsatzort. Während der Fahrt im beschlagnahmten Linienbus spekuliert man über die Hintergründe: Unfall oder Anschlag? Letztere Vermutung löst Beklemmung und Schweigen aus.

Am World Trade Center angekommen, bietet sich den Männern ein grauenhaftes Bild: Menschen fliehen in Panik, es herrscht völliges Chaos, Schutt regnet vom Himmel herab, ein Mensch springt aus dem brennenden Turm. Nur wenige Beamte können sich entschließen, die Evakuierungsmaßnahmen zu unterstützen.

McLoughlin, Jimeno, „Dom“ Pezzulo und Rodrigues bereiten die Rettungsmaßnahmen vor und betreten die Einkaufspassage zwischen den Türmen. Dort beschaffen sie sich die für die Rettung notwendigen Atemgeräte und Helme. Jimeno berichtet von Meldungen über den zweiten Flugzeugeinschlag, den er auf einem Bildschirm verfolgt hat. Die Feuerwehrmänner, die bereits im Einsatz sind, haben Verletzungen und sind stark mitgenommen. Man stellt sich auf einen langen Tag der Evakuierung ein.

In diesem Moment stürzt der Südturm (WTC 2) in sich zusammen. Die Einsatzgruppe um McLoughlin flüchtet in einen Fahrstuhlschacht, während die Einkaufspassage in Trümmer zerfällt. Nur drei der Männer überleben, verschüttet unter Beton und Stahl. McLoughlin und Jimeno sind von massiven Betonplatten eingezwängt und bewegungsunfähig. „Dom“ Pezzulo hat mehr Glück und bleibt weitgehend unverletzt.

Pezzulos Versuche, seine verschütteten Kollegen zu befreien, misslingen. Sergeant McLoughlin besteht dennoch auf einem weiteren Befreiungsversuch und verbietet Pezzulo, sie zu verlassen, um Hilfe anzufordern. Als der Nordturm (WTC 1) einstürzt, wird Pezzulo ebenfalls eingequetscht und schwer verletzt. Er gibt mit seiner Dienstwaffe einen Schuss in Richtung des von oben hereinscheinenden Lichtes ab um Rettungsmannschaften aufmerksam zu machen und erliegt kurz darauf seinen Verletzungen. McLoughlin und Jimeno haben nun keine Möglichkeit mehr, sich ohne fremde Hilfe zu befreien. McLoughlin fordert per Funk Hilfe an, es bleibt jedoch unklar, ob das Funkgerät funktioniert, da keine Antworten eingehen.

Inzwischen werden die Familien über ihre vermissten Angehörigen informiert, die sich auf das Schlimmste einstellen. Jimenos Ehefrau Allison ist hochschwanger. Ihre Familie unterstützt sie während der Zeit des Wartens. McLoughlins Familie reagiert unterschiedlich. Der älteste Sohn drängt auf eine eigenmächtige Suche nach dem Vater. Ehefrau Donna kann sich dazu nicht durchringen, was zu Konfrontationen führt. Erst als der Sohn damit droht, ohne Fahrerlaubnis das Auto zu benutzen, lenkt Donna ein. Unterdessen macht sich der Ex-Marine Dave Karnes eigenmächtig auf den Weg, die Trümmer des World Trade Centers nach Überlebenden abzusuchen.

Während die verschütteten Männer mit dem Schmerz und der Erschöpfung kämpfen, suchen sie Ablenkung in Unterhaltungen über ihr Privatleben: Jimenos Frau war mit der Namenswahl für die zu erwartende Tochter nicht einverstanden. Er gibt McLoughlin den Auftrag, als letzten Wunsch sein Einlenken in dieser Frage über Funk mitzuteilen. Der Funkspruch wird nicht gehört. Die Hoffnungen der Männer sinken, als auch das 7 World Trade Center (WTC 7) einstürzt, dessen Erschütterung zusätzlich Trümmerteile herabfallen lässt. Allerdings ragt nun auch ein Wasserrohr in Griffnähe von Jimeno herab, das ihm Hoffnung auf ein wenig Flüssigkeit gibt. Besonders McLoughlin leidet infolge der Schmerzen und der staubigen Luft zunehmend an Wachträumen und Visionen, bei denen seine Beziehung zu Donna eine zentrale Rolle spielt.

Es ist bereits Nacht, als der Ex-Marine Karnes in den Trümmern einen weiteren Freiwilligen trifft und zusammen mit ihm die Trümmerlandschaft nach Überlebenden absucht. Jimeno hört ihre Rufe, während McLoughlin schon fast bewusstlos ist. Jimeno versucht, mit Hilfe des scheppernden Wasserrohres die Aufmerksamkeit von Karnes und seinem Begleiter auf sie zu lenken, was schließlich gelingt. Verstärkung wird angefordert und die Angehörigen werden über das Lebenszeichen informiert. Dort glaubt man zunächst, dass die Rettung bereits erfolgt sei, was nach dem Eintreffen der Verwandten bei den Behörden zu Unverständnis und Wut führt.

Die Rettung gestaltet sich schwierig, da die Männer etwa 6 bis 10 Meter tief unter dem Schutt begraben sind und der Trümmerberg durch Brände und Löschmaßnahmen weiter an Stabilität verliert. Unter Einsatz ihres Lebens erreichen die Einsatzkräfte zunächst den höher gelegenen Jimeno, der gesundheitlich stabiler wirkt. Nachdem Versuche, Jimeno mit einem hydraulischen Spreizer zu befreien, zunächst fehlschlagen, verlangt Jimeno die Amputation seines eingeklemmten Beines, um den Weg zu McLoughlin möglichst schnell freizumachen. Doch die Helfer weigern sich und schließlich gelingt es, Jimeno zu befreien. Während Jimeno im Krankenhaus versorgt wird, arbeiten die Helfer noch immer daran, auch McLoughlin aus den Trümmern zu retten. Im Krankenhaus werden die schwerverletzten Männer von ihren erleichterten Ehefrauen erwartet.

Zwei Jahre nach den Anschlägen treffen sich beide Männer im Kreis ihrer Familien. McLoughlin humpelt stark, Jimeno hat keine erkennbaren Schäden behalten. Während dieser Szene begrüßen die Schauspieler Cage und Peña die echten McLoughlin und Jimeno.

Laut Aussagen des Vor- und Abspanns beruht die Handlung auf Tatsachenberichten. McLoughlin und Jimeno waren die Überlebenden 18 und 19 von insgesamt 20 lebendig geborgenen Verschütteten. Durch ihre Verletzungen wurden beide in den Frühruhestand entlassen. Der bei der Rettung beteiligte Ex-Marine Dave Karnes verpflichtete sich zum Einsatz im späteren Irak-Krieg.

Kritik

„Der ganz und gar unpolitische Film besitzt in seiner unverhohlenen Emotionalität mehr therapeutische als historisch erhellende Qualitäten. Von dem rebellischen und regierungskritischen Regisseur früherer Tage ist hier keine Spur zu entdecken.“

– Lexikon des internationalen Films[3]

 

 

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