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Flightplan – Ohne jede Spur ist ein Thriller des deutschen Regisseurs Robert Schwentke aus dem Jahr 2005. Das Drehbuch stammt von Peter A. Dowling und Billy Ray, der Film wurde von den Filmstudios Touchstone Pictures und Imagine Entertainment produziert. In Deutschland hatte der Film rund zwei Millionen Kino-Zuschauer.

Inhalt

Handlung

Nach dem Unfalltod ihres Ehemannes beschließt die Triebwerksingenieurin Kyle Pratt, mit ihrer sechsjährigen Tochter Julia Deutschland zu verlassen und zurück in die USA zu ziehen. Beide besteigen als erste Passagiere das (fiktive) Passagierflugzeug E-474 (angelehnt an den Airbus A380/Boeing 747). Nach dem Start schläft Pratt ein. Als sie wieder aufwacht, ist ihre Tochter verschwunden. Pratt befragt die Passagiere und die Flugbegleiter, doch keiner will das kleine Mädchen bemerkt haben. Auf Pratts Drängen hin gibt der Pilot Anweisung, dass die Flugbegleiter und der Sky Marshal Gene Carson das Flugzeug nach Julia durchsuchen sollen.

Nach erfolgloser Suche drängt sich der Besatzung der Verdacht auf, dass das Mädchen nie an Bord war. Die Passagierliste wird überprüft, und anhand dieser war Julias Sitz angeblich gar nicht besetzt. Die Mutter drängt, den Frachtraum zu durchsuchen; der Pilot lässt das jedoch aus Sicherheitsgründen nicht zu. Die Besatzung erhält per Funk die Information, dass Julia Pratt zusammen mit Kyles Ehemann verstorben sei – anscheinend ist die Mutter mit dem Tod ihrer Tochter psychisch nicht fertiggeworden und hat diesen verdrängt. Als sie kurz davor ist, das selbst zu glauben, sieht sie an der Scheibe das Herz, das Julia vor dem Start dorthin gemalt hat. Kyle Pratt wird klar, dass ihre Tochter noch lebt und sich irgendwo an Bord des Flugzeugs befinden muss.

Mit Hilfe ihrer technischen Kenntnisse löst sie das Herabfallen der Sauerstoffmasken aus, um in der damit ausgelösten Panik der Passagiere zum Frachtraum zu gelangen. In dem Durcheinander sucht sie weiter nach Julia. Sie wird jedoch von Carson aufgespürt und in Handschellen abgeführt, während der Kapitän eine Zwischenlandung in Neufundland vorbereitet. Es stellt sich heraus, dass der Sky Marshal und eine Flugbegleiterin eine Erpressung geplant und das Kind betäubt im Avionik-Raum versteckt haben, um Pratt am Ende als psychopathische Täterin dastehen zu lassen. Carson überzeugt den Flugkapitän, Pratt selbst habe eine Flugzeugentführung geplant. Er veranlasst so die Überweisung von 50 Millionen Dollar Lösegeld. Anderenfalls würde ein im Avionik-Raum befindlicher Sprengsatz gezündet.

Kapitän Rich spricht Pratt auf ihre angeblichen Forderungen an, was sie in diesem Moment die Wahrheit erkennen lässt. Das Flugzeug wird geräumt; doch Pratt kann verhindern, dass der Sky Marshal das Flugzeug verlässt. Nach kurzem Kampf kann sie den Sky Marshal sowie die Flugbegleiterin überwältigen und den Sprengstoff-Auslöser an sich bringen. Anschließend findet sie ihre bewusstlose Tochter im Avionik-Raum des Flugzeuges. Pratt zündet die Sprengladung, die den Sky Marshal tötet, der zuvor zugegeben hat, den Ehemann Pratts ermordet zu haben. Zusammen mit ihrer Tochter entkommt sie aus dem brennenden Flugzeug und wird vom erstaunten Kapitän empfangen, der sich daraufhin bei ihr entschuldigt.

Kritik

Der Film wurde von Rezensenten mit größtenteils gemischten bis negativen Kritiken aufgenommen. Die Webseite Rotten Tomatoes zählte von insgesamt 173 Kritiken nur 38 % positive und fasst den Konsens der Kritiker wie folgt zusammen: „Während die Schauspieler alle gute Leistungen zeigen, fällt die Spannung des Filmes flach, sobald der an den Haaren herbeigezogene Plot einsetzt.“[4]

Auf ähnliche Kritiken stieß der Film größtenteils auch in Deutschland:

„Über weite Strecken immerhin ist dieser Thriller leidlich spannend, dank der fesselnden Präsenz von Jodie Foster und der entfesselten Kamera, die Florian Ballhaus bei seinem Vater Michael gelernt hat. Das Drehbuch allerdings schlägt Loopings und Kapriolen, die kein Flugzeug dieser Größe mitmachen kann. Und die Art, wie am Ende mit den arabischen ‚Verdächtigen‘ umgegangen wird, ist ein Fall für die UNO.“

– Berliner Morgenpost[5]

„‚Flightplan‘ […] will Spannungskino und zugleich Psychodrama sein. Und hat am Ende doch mit dem Dilemma so genannter High-Concept-Thriller zu kämpfen, deren Handlung auf eine Streichholzschachtel passen soll. Einen Augenblick lang mag die Überwältigung regieren, doch sofort stellen sich Plausibilitätsfragen ein. […] Gewiss, die Filmgeschichte wär arm ohne die Herausforderung, das Unglaubwürdige glaubhaft zu machen; aber die ‚Flightplan‘-Prämisse lastet auf dem gesamten Projekt.“

– Der Tagesspiegel[6]

„Der schwache und unglaubwürdige Plot dient als Vorwand für einen virtuos inszenierten Thriller, in dem sich die Technik – des Flugzeugs und der Filmemacher – als alleiniger Zweck verselbstständigt.“

– Lexikon des internationalen Films[7]

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.[8]

 

 

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