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Der Wixxer ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 2004 des Regisseurs Tobi Baumann. Der nach einem Drehbuch von Oliver Kalkofe, Oliver Welke und Bastian Pastewka entstandene Film parodiert die Edgar-Wallace-Filme der 1950er und 1960er Jahre, insbesondere den Film Der Hexer von 1964. 2007 erschien die Fortsetzung Neues vom Wixxer in den deutschen Kinos.

Inhalt

Handlung

In den Wäldern bei London liegt das mysteriöse Blackwhite Castle, eines der letzten „Schwarz-Weiß-Schlösser“ im Vereinigten Königreich. Dort residiert der Earl of Cockwood und geht seinen üblen Machenschaften nach. Eines Tages verirrt sich das sächselnde Ehepaar Dubinsky aus Bitterfeld in den Wäldern und wird Zeuge eines Mordes: Ein Lieferwagen überfährt den Mönch mit der Peitsche – der Wixxer hat wieder einmal zugeschlagen. Der Wixxer ist ein gefährlicher, mit Zylinderhut und einem knöchernen Schädel maskierter Verbrecher, der die Herrschaft in der Londoner Unterwelt übernehmen will und deshalb diverse Banditen aus der britischen Verbrecherszene tötet.

Scotland Yard setzt daraufhin seinen – vermeintlich – besten Mann auf den Fall an: Chief Inspector Even Longer. Dieser hat Schuldgefühle aufgrund des Todes seines Partners Rather Short, der vom Wixxer erschossen wurde. Unterstützung bekommt der Chief Inspector von seinem neuen Partner, Inspector Very Long, der ein begnadeter Jo-Jo-Spieler ist. Als Hauptverdächtiger gerät der Earl of Cockwood ins Visier der beiden Fahnder. Der Earl ist offiziell Mopszüchter, obwohl er mehr mit anderen (kriminellen) Dingen beschäftigt ist und einen gutgehenden Schmugglerring für Girlgroups leitet. Doch letztlich bereitet der Wixxer auch ihm – wie der gesamten Unterwelt Englands – Kopfzerbrechen.

Die Ermittlungen führen die beiden Inspektoren schließlich zurück nach London, wo sie auf den dubiosen Harry Smeerlap treffen, einen Handlanger Cockwoods, der mit allen Mitteln versucht, seine Machenschaften und die seines Brötchengebers zu verheimlichen. Dabei wird Longer beinahe von einem anderen Kriminellen, dem Dicken Hai, getötet, welcher kurz darauf vom Wixxer mit von Cockwood gestohlenen Piranhas ermordet wird. Aufgrund dieser Spur fährt Longer allein nach Schloss Blackwhite, wobei er einen Autounfall hat und daher Cockwood nicht verhaften und nach London bringen kann. Stattdessen wird er – nach einem vergeblichen Versuchs Smeerlaps, ihn mit einer Klapperschlange umzubringen – in einem Zimmer mit Jennifer Pennymarket (auf Schloss Blackwhite angestellt „wegen der Möpse“) einquartiert. Dort sehen sie sich eine Talkshow an, in der der Frosch mit der Maske interviewt wird. Dieser behauptet, zu wissen, wer der Wixxer sei, wird jedoch vom als Talkmaster verkleideten Wixxer erschossen.

Zeitgleich gesteht die Haushälterin auf Schloss Blackwhite, Ms. Drycunt, Long und Dubinsky, dass Ms. Pennymarket die Tochter des letzten Lord Blackwhite und somit die rechtmäßige Besitzerin des Schlosses ist. Als sie dies versehentlich Cockwood mitteilt, erwürgt dieser sie und fasst den Plan, Jennifer zu heiraten. Long und Dubinsky werden vom Tauben Jack nach Schloss Blackwhite entführt und dort eingekerkert. Cockwoods Söhne Pomeroy und Fitzgerald bauen eine Todesmaschine, um die beiden zu beseitigen.

Longer ist zwischenzeitlich nach London zurückgekehrt und ermittelt zusammen mit Sir John und Gerichtsmediziner Dr. Brinkman in der Bar „Fishy Fingers“, wo sich Smeerlap für gewöhnlich aufhält. Smeerlap kann Longer beinahe erschießen, in der letzten Sekunde wird er jedoch selbst vom Wixxer erschossen. Dieser teilt Longer mit, dass er Ms. Pennymarket heiraten will. Daraufhin fährt Longer zum dritten Mal nach Schloss Blackwhite, kann dort Ms. Pennymarket von der Heirat mit Cockwood abhalten und im letzten Moment Long und Dubinsky retten. Die Todesmaschine tötet stattdessen Pomeroy und Fitzgerald.

Schlussendlich kommt es zu einer Verfolgungsjagd auf Fahrrädern, die im Hafen unweit des „Fishy Fingers“ endet, wobei nahezu alle (noch lebenden) Filmcharaktere anwesend sind. Der Earl of Cockwood wird von einem Schwertfisch aufgespießt und stirbt. Nach zwei vergeblichen Versuchen können Long und Longer den Wixxer enttarnen: Es handelt sich um den totgeglaubten Rather Short, dieser hatte während eines vergangenen Versuches, den ursprünglichen Wixxer zu stellen, diesen getötet, die Leiche des ursprünglichen Wixxers als seine eigene ausgegeben und die Identität des Wixxers übernommen. Scheinbar tötet er sich selbst mit einem Skorpionring; dieser war jedoch eine Fälschung und nun bedroht er die Anderen. Schließlich wird er von Long mit dessen Jo-Jo-Künsten abgelenkt, lässt seine Waffe fallen und fällt ins Wasser. Dort verliert Rather Short durch einen Pistolenwurf das Bewusstsein und geht im Wasser unter.

Nach dem Abspann sieht man, wie der Wixxer wieder aus dem Wasser auftaucht und mit einer Rikscha davonfährt.

Kritik

„In einer Mischung aus teilweise infantilem, teilweise geschmacklosem Humor entwickelt sich eine Farce, die ihre Vorbilder genau kennt und hinter deren Oberfläche sich die Sehnsucht nach einer (Film-)Tradition und einer Zeit zu erkennen gibt, in der das Erzählen noch Traumwelten imaginiert hat. Ein unangestrengtes Beispiel für zeitgemäße Unterhaltung im Retro-Look.“

– Lexikon des internationalen Films[5]

„Bis ins Detail liebevoll gestaltet, erwecken schon die Kulissen und die Kostüme den Eindruck, als würde die Serie [von Edgar-Wallace-Kriminalfilmen] fortgesetzt und nicht parodiert. Doch auch die Witze sitzen. Zum Wortwitz gesellen sich Absurditäten, die den Spaß auf die Spitze treiben. ‚Der Wixxer‘ folgt der Tradition amerikanischer Vorbilder wie ‚Die nackte Kanone‘ und macht es keinen Deut schlechter. Fazit: Die beste deutsche Kinokomödie seit Jahren – wer hier nicht lachen muss, der ist garantiert schon tot.“

– Cinema[6]

„Und nein, der Wixxer ist im Film nicht wie damals der von Dietmar Wischmeyer gesprochene Erzähler des Hörspielmehrteilers. Vielleicht hätte es aber gerade dessen abgründigen Humors bedurft, um aus dem Kalkofe-Film eine wirklich gute Parodie zu machen.“

– Filmstarts.de[7]

„Der Wixxer, dies einmal vorweg, gelingt und unterhält, wenn auch in denkbar bescheidenem Rahmen. Die Story ist hier das Unwichtigste und dient eher als Startrampe für ein halbwegs flottes Spiel mit dem Wallace-Touch.“

– Rüdiger Suchsland: Artechock[8]

 

 

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