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King Arthur ist ein Abenteuerfilm mit Elementen des Historienfilms aus dem Jahr 2004 von Regisseur Antoine Fuqua. Der Spielfilm ist eine Neuinterpretation der Geschichten um die Ritter der Tafelrunde mit ihrem Anführer König Artus.

Inhalt

Handlung

452 n. Chr.: In der südrussischen Steppe wird ein junger Sarmate namens Lancelot von römischen Soldaten zum 15-jährigen Truppendienst abgeholt, zu dem die Männer seines Volkes nach ihrer Unterwerfung durch das Römische Reich verpflichtet sind. Er wird am 120 km langen Hadrianswall stationiert, um die römische Provinz Britannia vor keltischen Überfällen aus dem Norden zu schützen. Sein Befehlshaber ist der Römer Artorius Castus bzw. Arthur, der als Sohn eines römischen Offiziers und einer Britin von seinem christlichen Mentor Pelagius zum Glauben an Freiheit und Gleichheit der Menschen erzogen wurde.

15 Jahre später geht für die letzten sechs verbliebenen sarmatischen Reiter – Lancelot, Galahad, Gawain, Tristan, Bors und Dagonet der Truppendienst am Hadrianswall zu Ende. Sie warten auf die römischen Freibriefe für ihre monatelange Rückreise zum Siedlungsgebiet ihres Volkes am Schwarzen Meer.

Der aus Rom ankommende Bischof Germanius, ein früherer General, hat diese Papiere dabei – allerdings auch eine letzte Mission für die kleine Truppe unter ihrem Kommandanten Artorius: Der römische Bischof (Papst) höchstpersönlich beauftragt sie, sein Patenkind und möglichen Erben Alecto aus dem Feindesland im Norden zurück hinter den Hadrianswall zu bringen. Von Germanius erfahren die Ritter auch, dass ein großes Heer der Sachsen im Norden gelandet ist und mordend und plündernd zum Wall vordringt und dass die Römer sich entschlossen haben, ihre Truppen kampflos aus Britannien abzuziehen.

Ihr Auftrag führt die sieben Reiter mitten zwischen die britannischen Rebellen, Pikten und Kelten unter ihrem Anführer Merlin und das vorrückende Sachsenheer unter König Cerdic. Alectos Vater, Marius Honorius, muss zum Mitkommen gezwungen werden. Darüber hinaus befreien die Reiter Sklaven sowie einen kleinen Jungen namens Lucan und die Keltin Guinevere. Auf dem Weg zum Hadrianswall verliebt sich Lancelot in Guinevere, fühlt sich aber von ihr abgewiesen. Honorius wagt während eines Nachtlagers einen Putschversuch, wird dabei aber getötet. Arthur erfährt von Alecto, dass sein Mentor Pelagius einst auf Germanius’ Betreiben ermordet wurde. Die Reiter müssen sich der herannahenden sächsischen Vorhut zu einem ersten Gefecht stellen, um die Zivilisten in Sicherheit bringen zu können. Dabei locken sie die Sachsen auf einen zugefrorenen See, dessen Eis aber nicht bricht. Dagonet opfert sich, indem er auf die Sachsen zuläuft und das Eis aufhackt, wodurch ein Großteil der Sachsen im eiskalten Wasser ertrinkt.

In einer Nacht lockt Guinevere Arthur zu Merlin. Dieser will erreichen, dass Arthur das Oberkommando über die Armee der Kelten und Pikten übernimmt. Arthur findet sich letztlich dazu bereit und entwirft einen Schlachtplan. Es folgt eine Liebesnacht mit Guinevere, am nächsten Tag ist sie Mitkämpferin im Piktenheer. Die fünf verbliebenen Reiter, eigentlich schon im Abzug begriffen, drehen um und schließen sich Arthur an. In der Schlacht von Badon Hill fallen die beiden Anführer der Sachsen sowie Tristan und Lancelot. Am Ende aber steht der Sieg der Pikten, die Völkervereinigung und eine Hochzeit zwischen Guinevere und Arthur, der der neue Anführer der Briten gegen die Sachsen wird.

Kritik

Dieser Abschnitt besteht nur aus einer listenhaften Sammlung von Zitaten aus Kritiken. Stattdessen sollte eine zusammenfassende Darstellung der Rezeption des Werkes als Fließtext erfolgen, wozu auch markante Zitate gehören können.

„Melancholisch grundierte Abenteuer- und Heldengeschichte, die die historische Wahrheit über die keltische Sagengestalt Artus und seine Tafelritter ergründen will. Dabei entstand ein bildgewaltiger Actionfilm, dessen Handlungslinien auf mehrere ebenso kunstfertig wie brachial inszenierte Schlachten zulaufen, wobei die geschichtlich unbedarften Dialoge die siegreiche Partei ideologisch legitimieren wollen. Der Verzicht auf eine naturalistische Ausmalung der Schlachten erlaubt zwar eine Jugendfreigabe, raubt der historisierenden Schilderung aber jeden Anschein des Authentischen.“

– Lexikon des internationalen Films[13]

„Das ist nicht die verfeinerte höfische Welt, die wir seit den Epen Chrétien de Troyes mit der Artus-Sage verbinden: eine Welt aus Tafelrunde, Minnedienst und Gralssuche, wo Zauberer und Hexen für Verwirrung sorgen. Jerry Zuckers Film ‚Der erste Ritter‘ von 1995 hat dieses Bild perfekt bedient, mit Richard Gere als Lancelot, der zeitlebens in unglücklicher Liebe zu seiner Königin Guinevere entbrannt ist. John Boorman hat 1981 mit „Excalibur“ die wilde, magische Seite der Artus-Saga in einen brutalen Psychotrip verwandelt, Marion Zimmer Bradley die Story in „Die Nebel von Avalon“ als feministische Weltverschwörung gelesen. Fuqua macht daraus, durchaus fesselnd, ein düsteres Winterstück aus barbarischen Zeiten. Keine Spur von Tafelrunde, Gral und Minne, auch die Liebe zwischen Guinevere und Lancelot, der Verrat an Artus kommen kaum vor.“

– Christina Tilmann – Der Tagesspiegel[14]

„Diese Ritterrunde ist eine Special-Forces-Einheit, die ihren Job verrichtet. Ähnlich wie Brad Pitt in „Troja“ leihen sie einer übergeordneten Staatsräson ihren eisenharten Arm. Deshalb entfällt auch die erotische Dreiecksgeschichte zwischen Arthur, Guinevere und Lancelot; für das Drama um Treue, Verrat und Ritterethos, das die Sage ursprünglich umtrieb, bleibt keine Zeit. „King Arthur“ bebildert schlicht den Waffengang von Missionaren, unterbrochen von markigen Wortwechseln und einer Liebesszene, in der – wie originell – wissende Frauenhände die Landkarte vernarbter Männerkörper erkunden.“

– Daniel Haas – Der Spiegel[15]

„Besonders beeindruckend ist der knapp geschnürte und aus Lederfransen geflochtene Bikini, den Keira Knightley als Guinevere spazieren trägt. Wer hätte jemals gedacht, dass es solch flotte Kleidungsstücke bereits in grauer Vorzeit gab. Schon deshalb sollte man die Leistungen des großen Künstlers und Regisseurs Antoine Fuqua nicht gering schätzen. Sein Auftrag lautete, die Artus-Sage neu zu deuten, und er lieferte einen Leder-Bikini als schönstes Resultat. [..] Im Folgenden muss man sich den Film als eine Mischung aus „Braveheart“ und „Die glorreichen Sieben“ vorstellen, wobei die Kampfszenen immerhin schön ausgearbeitet sind. Dummerweise musste Fuqua aber die hübsch und aufwendig inszenierte Gewalt wieder aus dem Endprodukt rauskürzen, weil Produzent Jerry Bruckheimer von der Idee getrieben war, mit „King Arthur“ den Erfolg von „Fluch der Karibik“ zu wiederholen.“

– Harald Peters – Die Tageszeitung[16]

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.[17]

 

 

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