FilmspiegelFilmspiegel

Out of Time – Sein Gegner ist die Zeit in der Deutschen Synchronkartei

Out of Time – Sein Gegner ist die Zeit (Originaltitel Out of Time) ist ein US-amerikanischer Thriller aus dem Jahr 2003. Regie führte Carl Franklin. Denzel Washington ist als Polizeichef Matt Lee Whitlock besetzt, Eva Mendes als seine getrennt von ihm lebende Ehefrau Alex und Sanaa Lathan als Ann Merai Harrison, Whitlocks Jugendliebe und heiße Affäre. Ausgerechnet Whitlock gerät nach einem Doppelmord ins Fadenkreuz der Ermittler.

Inhalt

Handlung

In Banyan Key, einer verschlafenen Gemeinde auf den Florida Keys, scheint das Leben für Polizeichef Mathias „Matt“ Whitlock in geordneten Bahnen zu verlaufen. Zwar hat er die Trennung von seiner Frau Alex, die als Mordermittlerin bei der ihm nicht unterstellten Kriminalpolizei arbeitet, noch nicht überwunden; sein Verhältnis zu Ann Harrison, der Frau des gelegentlich zu häuslicher Gewalt neigenden Ex-Footballspielers Chris, hilft ihm jedoch dabei. Als Ann im Beisein von Matt von ihrem Arzt Dr. Frieland erfährt, dass sie schwer an Krebs erkrankt ist und in wenigen Monaten sterben wird, gibt Matt ihr für eine alternative Behandlung in der Schweiz 485.000 Dollar aus sichergestelltem Drogengeld.

Die Handlung nimmt eine dramatische Wendung, als das Haus der Harrisons durch Brandstiftung abbrennt und zwei verkohlte Leichen in den Trümmern gefunden werden. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Toten um Ann und Chris handelt, weil der Vergleich der Zähne der Leichen mit den Unterlagen eines Zahnarztes zweifelsfrei ergibt, dass es sich um Ann und Chris handeln muss. Zu allem Überfluss übernimmt Matts Noch-Ehefrau Alex von der Kriminalpolizei den Fall. Mit allen Mitteln versucht Matt, die Ermittlungen von Alex zu sabotieren, um den Mordverdacht von sich abzulenken, denn er hatte nicht nur ein Verhältnis mit Ann, sondern ist auch noch als Begünstigter ihrer Lebensversicherung eingetragen. Als Matt bei Recherchen im Krankenhaus erfährt, dass Ann gar nicht krank war und dass Dr. Frieland in Wahrheit ein ganz anderer ist, wird ihm klar, dass er von Ann nur benutzt wurde, um an das Drogengeld heranzukommen.

Während der weiteren Ermittlungen gerät Matt zunehmend unter Zeitdruck, da die Drogenfahndung DEA das Geld zwecks Überprüfung der Seriennummern zurückfordert. Durch einen Fingerabdruck an einem Kugelschreiber kann er den falschen Arzt als Paul Cabot identifizieren und aufspüren. Bei einem Handgemenge stürzt Cabot vom Balkon seines Hotelzimmers in den Tod, Matt findet das Geld unter dem Bett und kann es mit viel Glück aus dem Hotel herausschmuggeln, das von Polizisten gestürmt wird. Am Abend ruft Ann Matt im Polizeirevier an und bittet ihn unter Tränen um Verzeihung. Matt ist davon überzeugt, dass er mit Anns Hilfe auch Chris finden kann. Daher geht er auf ihre Bitte ein und fährt mit dem Geld zu einem vereinbarten Treffpunkt. Alex hat inzwischen herausgefunden, dass Matt ein falsches Spiel getrieben und sie angelogen hat. Als sie ihn zur Rede stellen will, muss sie feststellen, dass er sich heimlich aus dem Staub gemacht hat. Zugleich trifft die DEA ein, um das sichergestellte Drogengeld abzuholen.

Am Treffpunkt, auf einem alten Schaufelraddampfer, kann Matt den ebenfalls anwesenden Chris im Zweikampf fast überwältigen. Als dieser sich Ann zuwendet, wird er von ihr kaltblütig erschossen. Ann gesteht Matt, dass sie die ganze Aktion eingefädelt hat und verlangt nun die Herausgabe des Geldes. Sie schießt auf Matt und trifft ihn zunächst am Kopf, anschließend ins rechte Bein. Als sie droht, Matt zu töten, wird sie von Alex, die Matt gefolgt war, sozusagen in letzter Sekunde erschossen. Matt hatte einen GPS-Sender im Geldkoffer versteckt und konnte so von Alex geortet werden. Das Geld hatte er zuvor seinem treuen Kollegen Chae übergeben, damit er es der DEA zurückgeben konnte, um zu verhindern, dass die ungenehmigte private Nutzung publik wird.

Matt, der Alex zuliebe auf die Million aus der Lebensversicherung verzichtet hat, gesteht seiner Frau, dass er nie aufgehört hat, sie zu lieben und Alex ist nur allzu gern bereit, wieder mit ihm zusammenzuziehen.

Kritik

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Filmdienst bewertete Rüdiger Suchsland den Film, bei dem es sich seiner Meinung nach um eine „gradlinige wie stilsichere Krimikomödie“ handelt, „die von ihrem hohen Tempo und einem überzeugenden Hauptdarsteller mit Mut zur Selbstironie lebt“. Weiter führte der Kritiker aus: „Unterhaltender, aber auch etwas biederer Film, der nicht verstören will, sondern sich äußerst wertkonservativ gibt. […] Bei aller Spannung, bei aller Ernsthaftigkeit der Bedrohungen und Bosheit der Verbrecher tun sich hier keine Abgründe auf. Das liegt an der Regie, die sich aufs Handwerkliche, auf das ‚Funktionieren‘ des Films konzentriert und an Weltentwürfen so wenig interessiert ist wie an Doppelbödigkeit. Carl Franklin spielt mit den Genrekonventionen, ohne sie aus den Angeln zu heben. […] Reizvoll ist der Film auch unter dem Gesichtspunkt der Karriere seines Hauptdarstellers Denzel Washington, denn selten hat man den Star ähnlich komisch und selbstironisch gesehen.“[4]

Die Redaktion von Prisma schrieb: „Franklin beginnt sein Werk betont langsam, doch dann nimmt die überladene Story, an der Franklin dieses Mal auch Hand anlegte, mehr und mehr Fahrt auf. Das Ganze ist solide inszeniert, große Überraschungen aber sollte der Zuschauer nicht erwarten.“ „Sehenswert“ seien „auf jeden Fall Eva Mendes […] und Sanaa Lathan.“[5]

Die Redaktion von Cinema lobte, dass Regisseur Carl Franklin „weitgehend auf grobe Schocks und vordergründige Action“ verzichte und so „für entspannten Nervenkitzel“ sorge. „Der Reiz seines Thrillerrätsels“ bestehe „nicht zuletzt darin, dass Denzel Washington aus der Rolle fallen“ dürfe: „Agier[e] der Oscar-Preisträger zumeist honorig und steif, so [gebe] er sich hier ungewohnt locker – ein ganz und gar nicht untadeliger Kavalier in heikler Mission.“ Soviel sei sicher: „Washington und die lässige Eva Mendes, die trotz Powerfrau-Fassade so herrlich verdorben“ wirke, seien „das Kinopaar des Monats“. Fazit: „Dampfende Atmosphäre, raffinierter Plot, gute Darsteller – so sollte ein Thriller sein.“[6]

Auf der Seite Film Noir wurden Ungereimtheiten im Filmverlauf gerügt, dass in der Sexszene zwischen Chief Whitlock und Ann Merai Harrison, die völlig ungestört seien, nicht ein Kleidungsstück ausgezogen werde, was an Prüderie kaum zu übertreffen sei oder dass Gerichtsmediziner Chae bei zwei verkohlten und bis aufs Skelett verbrannten Leichen feststelle, dass sie keinen Rauch in ihren Lungen hätten. Ein halbwegs aufmerksamer Zuschauer könne sich auf die Logik des Films so nicht einlassen. Carl Franklins Film sei „ähnlich gestrickt wie das repititive TV-Futter, das von vornherein nicht im Gedächtnis seiner Zuschauer haften bleiben will, sondern als ein aus den immergleichen Ingredenzien gefertigter Adrenalin-Cocktail zum Feierabend die Schläfrigkeit noch für ein Stündchen vertreiben soll“.[7]

Der Kritiker Roger Ebert stellte fest, Washington sei einer der sympathischsten Schauspieler, was für seinen Charakter in diesem Film unerlässlich sei und uns daran hindere, zu dem Schluss zu kommen, dass er bekomme, was er verdiene. Mendes mache aus der Ex-Frau Alex einen merkwürdig verzeihenden Charakter, der gegenüber dem verirrten Matt wenig Groll empfinde und ihn anscheinend immer noch liebe. Saana Latham habe eine knifflige Rolle als Ann – kniffliger, je tiefer wir in die Handlung einsteigen würden, und Dean Cain sei als gewalttätiger Ehemann überzeugend abscheulich. Ein weiterer Star des Films seien die Drehorte in Florida.[8]

Nev Pierce bewertete den Film für BBC Home und befand, die Bogen schlagende Geschichte sei nie wirklich überraschend, aber dennoch fesselnd dank des flotten Tempos und der Leinwandpräzenz der Stars. Washington sei wunderbar und verleihe seiner Persönlichkeit als guter Kerl eine leichte Wendung, da er als charismatischer, aber selbstbewusst auftretender Mann, der nie ein moralisches Rückgrat brauche, auch Sand in der Sahara verkaufen könne. Während sich die Unplausibilitäten häuften und Whitlocks Pragmatismus in schweißgebadete Panik münde, brauche es einen Schauspieler mit Washingtons angeborener Sympathie, um das Interesse des Publikums aufrechtzuerhalten. Solide Unterstützung gebe es von dem effektiv bösen Cain und von John Billingsley, als Whitlocks stolpernden, schlauem Kumpel. Florida erweise sich zudem als interessante, luftige Alternative zu den Städten, in denen die meisten Thriller spielen würden. Abschließend empfahl Pierce den Film mit den Worten: ‚Ein sexy, sonnendurchfluteter Film Noir‘ – worauf man sich verlassen könne.[9]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 

 

Gute Filme mit Anfangsbuchstaben: