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Being John Malkovich ist eine 1999 produzierte Filmkomödie und der bislang kommerziell erfolgreichste Film des Regisseurs Spike Jonze. Das Drehbuch schrieb Charlie Kaufman. Der Film startete am 4. Mai 2000 in den deutschen Kinos.

Inhalt

Handlung

Craig Schwartz ist ein begabter, aber erfolgloser Puppenspieler. Von seinem Publikum wird er meist nur ignoriert, da seine kopflastigen Darbietungen ebenso melancholisch wie anspruchsvoll sind. Auch die Beziehung mit seiner Frau Lotte verläuft unglücklich. Sie kümmert sich mehr um zahlreiche Tiere, die sie in ihrer Kellerwohnung betreut, als um ihn. Auf Lottes Anregung hin bewirbt er sich für einen Job bei einer Firma im Stockwerk 7½ eines Bürogebäudes in Manhattan. Das Stockwerk ist nur durch einen Notstopp des Fahrstuhls erreichbar und dabei lediglich halb so hoch wie die übrigen Etagen. Alle Angestellten müssen sich daher beim Gehen bücken. Craig bekommt die Stelle und begegnet einer reizvollen Kollegin, Maxine. Bei seinen Annäherungsversuchen behandelt sie ihn herablassend und kühl. Nur mit einer List schafft es Craig, sich mit Maxine zu verabreden.

Kurze Zeit später entdeckt Craig durch Zufall eine kleine Tür hinter einem Aktenschrank, die direkt in den Kopf des Schauspielers John Malkovich führt. Durch einen Tunnel wird Craig in den Schauspieler regelrecht eingesogen. Er fühlt und sieht wie John Malkovich und nimmt als Beobachter direkt an dessen Leben teil. Der absurde Trip dauert 15 Minuten, danach wird Craig mitten aus dem Nichts neben dem New Jersey Turnpike, einer Autobahn von New York Richtung Süden, wieder hinausgeschleudert.

Maxine beginnt nun, zusammen mit Craig dieses Erlebnis auszubeuten. Sie gründen das Unternehmen J.M. Inc. und verkaufen nächtliche Trips in das Hirn von Malkovich für 200 Dollar an Leute, die schon immer jemand anderes sein wollten. Auch Lotte findet Gefallen daran, John Malkovich zu sein. Sie hat sich zudem ebenfalls in Maxine verliebt. Maxine wiederum liebt Lotte, aber nur wenn Lotte in Malkovich steckt. Maxine verabredet sich mehrmals mit Malkovich, um zu bestimmten Zeiten mit Lotte zusammen zu sein. Der eifersüchtige Craig fängt Lotte ab und steckt sie gefesselt in den Käfig ihres Schimpansen, der sie später befreit. Er steigt selbst in Malkovichs Hirn, um mit Maxine zusammen zu sein. Craig entdeckt, dass er nicht nur Malkovichs Bewegungen wie die seiner Puppen kontrollieren, sondern sich auch dessen Sprache bemächtigen kann.

Malkovich wird daraufhin misstrauisch und folgt Maxine nachts in das Bürogebäude. Er trifft auf eine Reihe von Menschen, die alle er sein möchten. Craig und Maxine müssen zulassen, dass Malkovich durch das Portal in seinen eigenen Kopf kriecht. Hier, in seinem Innern, steht Malkovich nun entgeistert unzähligen Malkovichs gegenüber, die zwar alle verschieden, aber alle auch er sind. Das einzige Wort, das er geschrieben sieht und hört, ist „Malkovich“. Als er an der New Jersey Turnpike wieder herausgeschleudert wird, untersagt er Craig jede weitere Nutzung des Portals. Craig verabredet sich jedoch in Malkovich mit Maxine und gewinnt durch Training schließlich die ununterbrochene Kontrolle über Malkovich. Maxine ist fasziniert von der Macht, die sie über Craig und damit über Malkovich besitzt. Die beiden heiraten. Craig orientiert Malkovich beruflich neu, er lässt ihn das Schauspielen aufgeben und Puppenspieler werden. In diesem Beruf feiert Craig als John Malkovich endlich jene Erfolge beim Publikum und in den Medien, von denen er in seiner Identität als Craig nur träumen konnte.

Die von Maxine verschmähte Lotte sucht derweil Trost bei Craigs verschrobenem, betagtem Arbeitgeber Dr. Lester, der sie in seinen Plan einweiht: Er will ewig leben und betritt durch das Portal schon seit einer Weile immer neue „Wirtskörper“. Zusammen mit einer Gruppe älterer Menschen will er an Malkovichs 44. Geburtstag in diesen neuen Körper eintreten. Er warnt Lotte davor, das Portal später zu nutzen, da man dann nicht mehr in Malkovich, sondern in einem ganz anderen Bewusstsein lande und dann für immer als ohnmächtiger Beobachter darin gefangen sei. Lotte erzählt ihm, dass Malkovich von Craig gesteuert wird.

Acht Monate später wird die mittlerweile schwangere Maxine von Lester und den alten Leuten entführt. Die Gruppe hält sie in der Nähe des Portals gefangen und verlangt, dass Craig Malkovichs Körper verlässt. Er ist hin- und hergerissen bei der Wahl zwischen seiner Karriere als Puppenspieler und dem Leben von Maxine. Währenddessen konfrontiert und bedroht die immer noch enttäuschte Lotte Maxine, die durch das Portal in Malkovich flieht. Lotte folgt ihr. Da Craig Malkovichs Bewusstsein besetzt hält, stolpern die beiden in einer wilden Verfolgungsjagd durch verdrängte Erinnerungen in Malkovichs Unterbewusstsein. Als beide Frauen Malkovichs Körper wieder verlassen, gesteht Maxine Lotte, sie habe ihr Kind nur behalten wollen, weil es von Lotte in Malkovich sei. Die beiden stellen fest, dass sie einander tatsächlich lieben, und sie fahren zusammen weg, gerade als Craig Malkovichs Körper doch verlässt, um Maxine zu retten. Verzweifelt schaut er ihnen hinterher. Malkovichs wiedergewonnene Freiheit von fremdem Bewusstsein in sich währt allerdings nur kurz, da jetzt die Gruppe älterer Menschen das Portal betritt und die Kontrolle über ihn übernimmt.

Sieben Jahre später stellt der mittlerweile von Craigs Ex-Arbeitgeber kontrollierte Malkovich seinem Freund Charlie Sheen den nächsten Wirt vor: die Tochter von Maxine und Lotte in Malkovich. In einer letzten idyllischen Szene von Maxine, Lotte und ihrer Tochter Emily wird durch das Voice over klar, dass Craig das Portal nach den älteren Menschen erneut betreten hat und jetzt im Bewusstsein des kleinen Mädchens gefangen ist.

Kritik

Kinoauswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film spielte in den USA rund 23 Millionen Dollar[5] ein und erreichte rund 4,4 Millionen Kinobesucher.[6] In Europa wurden insgesamt rund 2,6 Millionen Kinobesucher gezählt. Am erfolgreichsten lief er in Frankreich, wo rund 750.000 Personen den Film sahen, auf Rang 2 kam Deutschland mit 420.000 Kinobesuchern, gefolgt von Großbritannien mit 400.000 und dem vergleichsweise kleinen Österreich mit überraschenden 310.000 Kinobesuchern. In der Schweiz erreichte der Film rund 60.000 Kinobesucher.[6]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenneth Turan schrieb in der Los Angeles Times vom 29. Oktober 1999, der Film sei eine „kluge, herausragende und schrullige Fantasie“, die „einzigartig, unvorhersehbar und mehr als ein wenig seltsam“ sei. Er stelle „auf geniale Weise“ philosophische Fragen über Realität und Identität. John Cusack, Cameron Diaz und Catherine Keener würden anders als in jedem anderen ihrer Filme aussehen und Energie, Wagemut sowie Begeisterung für das Ungewöhnliche aufbringen. Das Talent des Regisseurs ermögliche es, die hochgradig ungewöhnliche Handlung so zu handhaben, als ob es dabei um völlig normale Situationen ginge.[7]

Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Eine vor Fantasie überbordende Komödie, die zwar gelegentlich dazu neigt, den Bogen zu überspannen, letztlich aber durch Ideenreichtum, geschliffene Dialoge und eine wunderbare, spielfreudige Besetzung überzeugt.“[8]

Die Kritikerin Joanna Berry schreibt in ihrer Kritik, Regisseur Jonze verwandle eines der irrsten Drehbücher in einen „der einfallsreichsten Hollywoodfilme der letzten Jahre.“ Sie würdigt dabei insbesondere die Leistung der vier Hauptdarsteller, die Regisseur Jonze „hinreißend besetzt“ habe. Dabei verblüffe der Regisseur bei jeder Wendung, dieser subversiven und komischen Geschichte. Insgesamt schließt sie mit dem Urteil „Wunderbar flippig, absolut hinreißend.“[4]

 

 

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