FilmspiegelFilmspiegel

Der Fandango ist ein spanischer Singtanz,[1] dessen Ursprung in Amerika vermutet wird. Schwarzafrikanischen Ursprungs gelangte er im Rahmen der Sklavenwirtschaft über südamerikanische Kolonien nach Spanien.[2] Der Fandango ist zudem eine Flamencogattung.

Inhalt

Kritik

Unter den vielen im 18. Jahrhundert komponierten Fandangos (etwa 1732 von Santiago de Murcia[42]) sind der Schlusssatz in Luigi Boccherinis Gitarrenquintett Nr. 4 in G-Dur[43][44] und der Fandango in d-moll von Domenico Scarlatti[45] bekannt. Außerhalb Spaniens diente der Fandango zur Erzeugung von spanischem Kolorit. Ein Beispiel ist Christoph Willibald Gluck mit seinem Fandango im Ballett Don Juan.[46] Wolfgang Amadeus Mozart nahm dessen Thema auf für das Finale im dritten Akt der Oper Le nozze di Figaro.[47] In der zeitgenössischen Musik sind Hans Werner Henze und Cristóbal Halffter zu nennen, die beide den Fandango in d-moll des spanischen Komponisten Antonio Soler[48] verarbeitet haben.

Vom Fandango abgeleitet ist im Flamenco die Form des Fandanguillo, welcher im Gegensatz zum metrisch freien Fandango im Dreivierteltakt[49] steht, auch in andere Musikstile übernommen wurde. So findet sich der Fandanguillo in der Gitarrenmusik der 1920er Jahre als Fandanguillo von Joaquín Turina (op. 36) und bei Federico Moreno Torroba als Allegro-Satz im „tempo di Fandango“ in dessen Suite castellana. Ebenso stammt ein Fandanguillo von Bartolomé Calatayud.

In der Literatur wird der Fandango unter anderem von Casanova erwähnt, der diesen Tanz bei seiner Reise nach Spanien 1767 kennenlernte. Er bezeichnete ihn als den „verführerischsten und wollüstigsten Tanz der Welt“.[50] In Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre tanzt die Figur Mignon ihren kunstvollen „Eiertanz“ zu einem Fandango.[51] Gustave Doré griff das Thema mit der Zeichnung Ambaro tanzt Fandango in seiner Serie Voyage en Espagne auf.[20]

 

 

Gute Filme mit Anfangsbuchstaben: