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Gute Zeiten, schlechte Zeiten (seit 1992; Abk.: GZSZ) ist eine Seifenoper die RTL montags bis freitags im Vorabendprogramm ausgestrahlt. Sie gilt als erfolgreichste deutsche Fernsehserie ihres Genres.

In der Serie geht es um das Leben eines fiktiven Stadtteils in der Hauptstadt Berlin. Im Laufe der Jahre wurden in die Seifenoper immer wieder junge Menschen im späten Teenageralter und Anfang zwanzig aufgenommen, um eine junge Zuschauerschaft anzusprechen.

Inhalt

Zusammenfassung

Die Serie GZSZ handelt von überwiegend jungen Personen in Berlin-Mitte. Diese besuchen das Gymnasium, studieren, leisten ein soziales Jahr ab oder befinden sich in ihren ersten Berufsjahren, etwa in der Medienbranche, im Modebereich, in der Gastronomie und im Handwerk. Das Leben dieser Personen wird mit seinen Höhen und Tiefen dargestellt. Dieses beinhaltet Facetten aus den Bereichen Liebe, Trennungsschmerz, Intrigen, Mobbing in der Schule oder im Arbeitsleben, Machtkämpfe, Schwierigkeiten bei der Berufswahl, Träume von Gesangskarrieren, Drogen- oder andere Kriminalität, Krankheiten, Behinderungen und Todesfälle.

Handlung

Ein paar Protagonisten gehen aufs Gymnasium, andere studieren oder befinden sich in ihren ersten Berufsjahren, besonders in der Medienbranche, aber auch bei der Polizei. Deren Alltag wird – gemäß der jungen Zielgruppe der Serie jugendgerecht – mit seinen Höhen und Tiefen dargestellt, was von Liebe über Trennungsschmerz, Intrigen, Machtkämpfen, Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz, Berührungen mit Drogen- oder anderer Kriminalität und Todesfällen alles beinhaltet: gute Zeiten, schlechte Zeiten.

Die drei älteren Hauptfiguren Clemens Richter (früher Werbekaufmann, heute Lehrer an einem Gymnasium), Elisabeth Meinhart (Lehrerin am gleichen Gymnasium wie Clemens Richter) und der mittlerweile aus der Serie ausgeschiedene A. R. Daniel (früher Besitzer eines Fitnessstudios, dann Barbetreiber), die im Gegensatz zu den zahlenmäßig überlegenen jüngeren schon seit dem ersten Jahr die Serie mitprägten, tauchen immer wieder als fürsorgende Ratgeber auf, ihre Lebenserfahrung und „Weisheit“ hat gelegentlich einen kontrastierenden Effekt. Eine Sonderstellung nimmt die ebenfalls altgediente Hauptfigur Jo Gerner ein: Der steinreiche Rechtsanwalt, Zeitungsverleger und Berliner Kommunalpolitiker verkörpert den Prototypen eines unverbesserlichen Intriganten, dem es immer wieder gelingt andere Menschen gegeneinander auszuspielen. Allerdings zeigt auch er gelegentlich in Bezug auf Kinder oder seine Familie seine weichen Seiten.

Ebenfalls als markanter Charakter hat sich seit den frühen Jahren der Serie der Gastronomiebetreiber Leon Moreno etabliert, der als arroganter Draufgänger, immer wieder - nicht nur privat, auch beruflich - auf die Nase fällt.

Die Handlungsstränge erstrecken sich in der Regel über mehrere Episoden, oft über mehrere Wochen oder gar Monate, wobei auch Nebenhandlungsstränge – teils auflockernder Natur – eingebunden sind.

Schauspieler

Aktuelle

Ehemalige

Themen

Junge Charaktere

Die Serie dreht sich hauptsächlich um eine Reihe junger Menschen in Berlin. Sie besuchen das Gymnasium, gehen auf die Uni und arbeiten dann in Bereichen wie Medizin oder Mode. Die Charaktere der Serie werden in ihren glücklichen Momenten, aber auch in ihren schlechten Momenten begleitet. Sie müssen sich auch mit Scheidungen, Macht, Intrigen und Affären auseinandersetzen. Aber natürlich kommen auch Verbrechen, Mord und Tod in GZSZ vor.

Veteranen

Die beiden Veteranen der Serie sind Schauspieler Frank-Thomas Mende und Schauspielerin Lisa Riecken: Mende in der Rolle des Lehrers Clemens Richter und Riecken in der Rolle der Lehrerin Elisabeth Meinhart. Die beiden Charaktere versuchen, die Jugendlichen mit ihren eigenen Lebenserfahrungen auf ihre Zukunft vorzubereiten. Seit 2009 sind die beiden Veteranen miteinander verheiratet. Im selben Jahr verließ der Schauspieler der ersten Stunde, Hans Christiani, die Serie, nachdem er 17 Jahre lang die Rolle des A.R. Daniel gespielt hatte.

Eine besondere Anerkennung gilt dem Schauspieler Wolfgang Bahro, der seit 1993 die Rolle des Rechtsanwalts Hans-Joachim Gerner spielt. Gerner schafft es immer wieder, Menschen gegeneinander auszuspielen. Nach der Geburt seiner Tochter im Jahr 2008 bekam er unerwartet Besuch von seinem Sohn Dominik, den er nie gekannt hatte.

Titellied

Das von Bernie Paul geschriebene Titellied Mitten ins Herz war seit Beginn der Serie bis 2014 im Vorspann zu hören. 1992 bis 1996 wurde es von Bo Andersen gesungen, 1996 bis 2001 von Viveca, 2001 bis 2006 von Sabine Grunert. Die Interpretin der vierten Version ist unbekannt. 2014 wurde das Lied von der Band Glasperlenspiel modernisiert und ist seitdem als Ich seh in dein Herz zu hören. Der Abspann der Serie wird von RTL nicht gezeigt, aber bei den Wiederholungen auf VOX und Passion wird bzw. wurde er ausgestrahlt. Er ist mit der Instrumentalversion unterlegt, von der es drei verschiedene Versionen gibt. Episode 1867 vom 30. November 1999 enthält eine Sonderversion des Titelliedes.

Das Titellied wurde auch auf CD veröffentlicht: Die erste Version ist auf den ersten beiden Samplern zur Serie enthalten sowie auf dem Album Die größten TV Hits aller Zeiten – Die besten Kultserien. Die zweite Version ist zu hören auf Volume 7 und auf der Jubiläums-CD zur 2000. Episode sowie den drei Hörspiel-CDs. Das erste Weihnachts-Album enthält eine spezielle Version, gesungen von der „Gute-Zeiten-Schlechte-Zeiten-Familie“. Die Instrumentalversion von 1996 bis 2001 wurde ebenfalls auf den drei Hörspiel-CDs veröffentlicht.

Auf dem Bezahlfernsehkanal Passion wird „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ seit Dezember 2006 erneut von Beginn an gezeigt. Am 31. Dezember 2007 wurde die Ausstrahlung bei Episode 281 abgebrochen und erneut bei Episode 1 begonnen. Zudem sind die aktuellen Episoden der Serie vier Tage vor der RTL-Ausstrahlung zu sehen.

Zusätzlich können bei RTL+ gegen Bezahlung Episoden gesehen werden, die bereits länger zurückliegen. Seit März 2016 können, als Ersatz für die entfallene Samstags-Wiederholung, die aktuellen Episoden sieben Tage kostenfrei abgerufen werden.

Entwicklung

Basierend auf dem australischen Format "The Restless Years", das zunächst in den Niederlanden als "Goede tijden, slechte tijden" erfolgreich adaptiert wurde, übernahm die deutsche Version die Drehbücher der ersten 230 Episoden, wenn auch stark umgeschrieben, vom Original. Nach dem ersten Jahr begann Gute Zeiten, schlechte Zeiten mit der Verwendung von Originalmaterial.

Die Sendung hatte anfangs niedrige Einschaltquoten und wurde von den Kritikern verrissen. Der Sender glaubte jedoch an den Erfolg der Sendung, und im Herbst 1993 trug eine Serienmörderstory dazu bei, die Einschaltquoten zu verbessern und GZSZ zu einem Erfolg zu machen. Die Serie gewann nicht nur ihren Sendeplatz, sondern wurde auch zu einer der einschaltquotenstärksten Sendungen, die in der Regel unter den Top 10 des Tages rangierte. Im Jahr 2002 erreichte die Seifenoper ihren Höhepunkt mit über sieben Millionen Zuschauern, die die 2.500ste Folge einschalteten.

In Gute Zeiten, schlechte Zeiten wurden Themen wie Homosexualität, Inzest, Vergewaltigung, Drogensucht, verschiedene Verbrechen, Brustkrebs, Bulimie, Alkoholkonsum bei Minderjährigen, Adoption und psychische Krankheiten behandelt.

Frank-Thomas Mende und Lisa Riecken waren die letzten Mitglieder der ursprünglichen Besetzung, als sie die Show 2010 verließen. Wolfgang Bahro, der im Februar 1993 zur Serie kam, ist seitdem der dienstälteste Darsteller der Serie. Er gilt als Kultfigur unter den Seifenopern-Stars und wird in der Öffentlichkeit häufig wahrgenommen. Weitere langjährige Darsteller sind Daniel Fehlow, der 1996 zur Show kam, aber seitdem mehrere Pausen eingelegt hat, und Felix von Jascheroff, der seit 2001 dabei ist. Ulrike Frank ist die dienstälteste weibliche Darstellerin, die seit 2002 in ihrer jetzigen Rolle dabei ist.

Inzwischen wurden mehr als 7.000 Folgen der Seifenoper ausgestrahlt. Zwischen den Dreharbeiten und der Ausstrahlung im Fernsehen liegen immer sieben Wochen. Die 1500. Folge, in der Altkanzler Gerhard Schröder eine Gastrolle hat, ist mit 6,7 Millionen Zuschauern die bisher meistgesehene Folge.

Die beiden Schauspieler, die am längsten in der Serie mitgespielt haben, sind Schauspieler Frank-Thomas Mende (in der Rolle des Familienvaters Clemens Richter) und Schauspielerin Lisa Riecken (in der Rolle der ehemaligen Lehrerin Elisabeth Meinhart). Beide wollen mit ihrer langjährigen Erfahrung auch jungen, unerfahrenen Schauspielern helfen, eine gute Schauspielkarriere aufzubauen. Dazu gehören zum Beispiel Jeanette Biedermann, Rhea Harder, Yvonne Catterfeld, Simone Hanselmann, Alexandra Neldel, Oliver Petszokat und Mia Aegerter.

GZSZ diente auch als Sprungbrett für eine Musikkarriere, unter anderem bei der Band Caught in the Act. Später starteten auch Jeanette Biedermann und Yvonne Catterfeld eine Musikkarriere. Seit 2007 hat auch Jörn Schlönvoigt, der die Rolle des Philip Höfer spielt, eine Reihe von Singles veröffentlicht.

GZSZ hat mehrere erfolgreiche Karrieren in der Musikbranche gestartet. Den Anfang machte das Urgestein Andreas Elsholz. Die erfolgreichsten waren Jeanette Biedermann und Yvonne Catterfeld, die beide die Seifenoper auf dem Höhepunkt ihrer Karriere verließen.

Produktion

Die Idee, eine tägliche Seifenoper in Deutschland zu etablieren, entstand Ende 1991. Die Produktionsfirma Grundy UFA (heute UFA Serial Drama) adaptierte das australische Format The Restless Years von Reg Watson. Ein Jahr zuvor war die Sendung bereits erfolgreich in den Niederlanden gestartet. Die Produktion der deutschen Adaption, die nun offiziell Gute Zeiten, schlechte Zeiten heißt, begann am 23. Februar 1992, die erste Folge wurde knapp drei Monate später, am 11. Mai 1992, ausgestrahlt.

In den ersten drei Jahren wurde die Sendung in einem Studio in Berlin-Tempelhof gedreht. Im Oktober 1995 zog die Produktion der Sendung in das Filmstudio Babelsberg um. Dies erforderte mehrere Set-Wechsel. Am Anfang war nicht sicher, wo die Sendung gedreht wurde. Im zweiten Jahr wurde jedoch festgestellt, dass Gute Zeiten, schlechte Zeiten in Berlin spielt. Seitdem wird die Stadt zur Identifikation mit dem Format genutzt, indem mehrere Skyline-Kulissen in einer Folge verwendet werden.

Rainer Wemcken und Guido Reinhardt tragen die Hauptverantwortung für die Produktion, während Marie Hölker das Tagesgeschäft steuert und das Schreiben der Sendung beaufsichtigt. Das Drehbuch wird von einem Autorenteam geschrieben, das bekanntermaßen zwischen den anderen Grundy UFA-Soaps Alles was zählt, Verbotene Liebe und Unter uns wechselt. Gute Zeiten, schlechte Zeiten ist düsterer als die anderen drei Seifenopern, die Kulissen sind in modernen, meist dunklen Farben gehalten.

Sendetermine

Seit dem Sendestart von „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ am 11. Mai 1992 wird die Serie montags bis freitags von 19:40 Uhr bis 20:15 Uhr bei RTL ausgestrahlt. Hierbei wird jede Folge zweimal durch einen Werbeblock unterbrochen. Wiederholungen der jeweiligen Folgen gibt es am darauffolgenden Tag um 08:30 Uhr. Seit 2002 wird außerdem jeden Samstagvormittag ein Wochenrückblick in der Weise gezeigt, dass die montags bis freitags gesendeten Folgen direkt hintereinander in voller Länge zu sehen sind.

Ab Oktober 1995 wurde „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ bei VOX noch einmal von der ersten Episode an gezeigt. Da die Ausstrahlung bei RTL im Mai, bei VOX dagegen im Oktober begann, waren sämtliche wiederkehrenden Ereignisse um ein halbes Jahr verschoben. Dies hatte zur Konsequenz, dass beispielsweise die Weihnachtsfolgen im Hochsommer gezeigt wurden. Nachdem die Serie knapp zehn Jahre im Programm von VOX zu sehen war, wurde sie aufgrund immer schwächer werdender Einschaltquoten Ende 2004 zunächst ins Nachtprogramm verschoben, im Februar 2005 wurde „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ kurz nach der Ausstrahlung der 2500. Folge komplett aus dem Programm von VOX genommen.