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Leny Marenbach (1907 - 1984; auch Leni) war eine deutsche deutsche Theater- und Filmschauspielerin.

Leben

Leny Marenbach (* 20. Dezember 1907) begann mit 16 Jahren eine Ausbildung an den "Städtischen Bühnen" in ihrer Heimatstadt Essen. Sie wechselte bald für 3 Jahre nach Zürich und war am dortigen Schauspielhaus zeitweise die populärste Schauspielerin. Ihren größten Publikumserfolg hatte sie 1929 als Stenotypistin in "Arm wie eine Kirchenmaus" von Ladislaus Fodor mit über sechzig Vorstellungen. In den Komödien von Shakespeare spielte sie die Viola in "Was ihr wollt" sowie die Beatrice in "Viel Lärm um nichts".

In ihrem zweiten Film "Wenn wir alle Engel wären" (1936) spielte sie die weibliche Hauptrolle an der Seite von Heinz Rühmann und wurde über Nacht populär. Mit ihrem berühmten Filmpartner, der Ende 1938 von seiner ersten Frau geschieden wurde, hatte sie ab 1936 auch eine private Liebesbeziehung.

Sie war zeitweilig mit dem Kameramann, Filmregisseur und TV-Produzenten Walter Pindter (1911 – 1989) verheiratet und das Paar hatte einen gemeinsamen Sohn.

Nach dem Krieg ging Marenbach mit einem Programm, in dem sie Gedichte und Sketche vortrug, auf Tournee. Sie drehte in der damaligen DDR einige Filme für die DEFA, konnte aber an ihre vorherigen Erfolge nicht anknüpfen. Sie zog sich mit 60 Jahren ins Privatleben zurück.

Leny Marenbach starb am 26. Januar 1984 in Berlin (West). Als Todesursache wurde Herzversagen festgestellt. Sie wurde auf dem Städtischen "Waldfriedhof Dahlem" (Grablage Feld 007–100) beigesetzt.
Auf dem "Prominenten-Friedhof" wurden auch Gottfried Benn (1886–1956), Heinz Berggruen (1914–2007), Harald Juhnke (1929–2005), Erich Mühsam (1878–1934), Richard von Weizsäcker (1920–2015) u.v.a. begraben.

Karriere

Ihr Filmdebüt war die Titelrolle in der Dreiecksbeziehung "Jana, das Mädchen aus dem Böhmerwald" (1935) unter der Regie von Robert Land.
Zum Kino-Liebling wurde sie durch die Filmkomödie Wenn wir alle Engel wären in der sie die treue Ehefrau (Hedwig Kempenich) von Heinz Rühmann spielte. Kurz darauf produzierte das neue cineastische "Liebespaar" die Verwechslungskomödie Der Mustergatte (1937) sowie die vergnügliche Farce Fünf Millionen suchen einen Erben - ihr letzter Film mit Rühmann.

Die damenhafte Leny Marenbach war die deutsche Antwort die US-amerikanische Irene Dunne (u.a. mit Gary Grant in "Die schreckliche Wahrheit"). Sie spielte "natürlich" und wenig gekünstelt und war daher ideal geeignet, um sanfte, tadellos erzogene Gattinnen oder tapfere Kämpferinnen gegen die Mächte des Unglücks zu spielen. In emanzipierteren Rollen verlieh sie verschiedenen Melodramen den dringend benötigten Glanz und zeigte gelegentlich auch ein geschicktes Talent für Komödien.

Ihr eigentlicher Erfolg war die Hauptrolle in dem Spielfilm "Die große Nummer" – von Tobis 1942 produziert und durch die Deutsche Filmvertriebs GmbH (DFV) im Januar 1943 in die Kinos gebracht.
Marenbach spielt die Rolle der Helga Wallner, der Tochter eines Zirkusdirektors. Vater Wallner wünscht, dass seine Tochter es einmal besser haben soll, und lässt sie Tiermedizin studieren. Als Helga sich jedoch in den Tigerdompteur Peter Stoll verliebt, erkennt sie, dass jemand, der einmal Zirkusluft geatmet hat, davon nicht wieder loskommt.
Mit mehr als 26 Mio. Kinobesuchern war "Die große Nummer" einer der kommerziell erfolgreichsten Filme in der Zeit des Nationalsozialismus - heute gilt er allerdings als Ladenhüter.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich der Publikumsgeschmack in der Unterhaltungsbranche grundlegend geändert, und Lenys Popularität nahm ab. Es gelang ihr, einen kurzfristigen Vertrag mit der ostdeutschen DEFA abzuschließen. Nach zwei eher unpolitischen Filmen stieß jedoch der Spionagethriller "Geheimakten Solvay" (1953) im Westen wegen seines unverhohlen propagandistischen Inhalts auf heftige Kritik.
Ohne weitere Angebote kehrte sie kurzzeitig auf die Bühne zurück und ging mit einer Show auf Tournee, in der sie Gedichte rezitierte und Sketche aufführte. Ende der 1960er Jahre hatte sie das Rampenlicht und die Schauspielerei endgültig an den Nagel gehängt.

Filme

 


 

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