FilmspiegelFilmspiegel

Wild Wild West ist eine US-amerikanische Steampunk-Western-Action-Komödie, die 1999 unter der Regie von Barry Sonnenfeld entstand. Der Film startete am 29. Juli 1999 in den deutschen Kinos.

Die Grundidee dazu entstammt der US-amerikanischen Fernsehserie Verrückter wilder Westen aus den 1960ern.

Inhalt

Handlung

Die Vereinigten Staaten im Jahre 1869. Die beiden Regierungsagenten Jim West und Artemus Gordon sind von Grund auf verschieden. Während Frauenheld West meist Waffen und Fäuste allzu schnell einsetzt, zeichnet sich Gordon oft durch Unverfrorenheit und ein schier unerschöpfliches Repertoire an skurrilen Erfindungen aus. Gemeinsam soll das ungleiche Duo nun im Auftrag von US-Präsident Grant (Kevin Kline in einer Doppelrolle) das plötzliche Verschwinden von Amerikas Top-Wissenschaftlern aufklären. Unterstützung erhalten die beiden dabei durch einen Spezial-Zug, dessen Lokführer Coleman sowie die rassige Rita Escobar, welche sie als blinden Passagier aufgabeln und deren Vater ebenfalls zu den Verschwundenen gehört.

Schon bald kommen sie dem Drahtzieher der Entführungen auf die Schliche: Dr. Arliss Loveless, einem exzentrischen Südstaaten-Millionär, der im Amerikanischen Bürgerkrieg diverse innere Organe und beide Beine verlor und deshalb auf einen dampfbetriebenen Rollstuhl angewiesen ist. Arliss ist ebenfalls Erfinder, konstruiert aber im Gegensatz zu Gordon futuristische, mechanische Kriegsmaschinen und Waffen, die er gegen die USA einzusetzen gedenkt. Auch West und Gordon werden Ziel derartiger Angriffe, können sich derer und Loveless’ Schergen aber immer wieder erwehren.

Schließlich übernimmt Loveless aber doch den Zug und entführt Rita, während er West und Gordon in einer seiner Todesfallen zurücklässt. Die Agenten können sich allerdings befreien und entdecken schließlich Loveless' geheime Stadt, die tief im Wilden Westen verborgen liegt. Neben den entführten Wissenschaftlern findet das Duo hier auch die letzten Informationen zum Plan des Verbrechers: Loveless, der als verkrüppelter Veteran die Niederlage im Sezessionskrieg nicht hinnehmen kann, will Washington – sowie gleichzeitig die USA – vernichten und anschließend das Territorium unter sich, den Feinden der USA und den ehemaligen Kolonialmächten aufteilen. Erreichen will Loveless dies mit einer gigantischen und schwer bewaffneten Metallspinne, die ihm die entführten Wissenschaftler bauen mussten.

West und Gordon wollen dies unter allen Umständen unterbinden, können aber zunächst nicht verhindern, dass Loveless Präsident Grant entführt, als dieser gerade bei der Vollendung der ersten transkontinentalen Eisenbahnverbindung anwesend ist. Die Kriegsspinne scheint unaufhaltsam und Grant steht kurz davor, eine Kapitulationserklärung zu unterzeichnen, da gelingt es West und Gordon, mit Hilfe einer von Gordons Erfindungen auf die Spinne zu gelangen. Gemeinsam schaffen es beide, Loveless' Handlanger auszuschalten, die Spinne zu sabotieren und diese an einer tiefen Schlucht zum Stehen zu bringen. Loveless, der alle seine Trümpfe ausgespielt hat, liefert sich ein letztes Duell mit West, ehe beide über dem Abgrund hängen bleiben. Während Loveless in die Tiefe stürzt, kann sich West retten.

Am Ende werden West und Gordon von Grant zu den ersten Agenten einer von ihm neu gegründeten Behörde ernannt – dem Secret Service. Allerdings müssen sie bei Rita, um deren Gunst beide während der Handlung gebuhlt haben, eine Niederlage hinnehmen: Der entführte Wissenschaftler ist nicht ihr Vater, sondern ihr Ehemann.

Kritik

Der „Westernklamauk“[1] erhielt größtenteils negative Kritiken. Die Seite Rotten Tomatoes zählte lediglich 17 % positive Kritiken. Im Durchschnitt der 124 Bewertung der Kritiker erhielt er 4,1 von 10 Punkten. Das Fazit der Seite: „Bombastisch, manisch und größtenteils ohne Lacher ist Wild Wild West eine bizarre Fehlzündung, bei der den Spezialeffekten mehr Sorgfalt geschenkt wurde als dem Drehbuch.“[2] Auf Metacritic erhielt der Film einen Score von 38/100 basierend auf 25 Kritiken.[3] Der Film „gewann“ außerdem gleich fünf Goldene Himbeeren in den Kategorien „Schlechtester Film“, „Schlechteste Regie“, „Schlechtestes Drehbuch“, „Schlechter Song“ („Wild Wild West“) und „Schlechtestes Filmpaar“ (Will Smith und Kevin Kline). Zusätzlich erhielt der Film Nominierungen in den Kategorien „Schlechtester Schauspieler“ (Kevin Kline), „Schlechtester Nebendarsteller“ (Kenneth Branagh) und „Schlechteste Nebendarstellerin“ (Salma Hayek). In Deutschland verzeichnete der Film 1999 2.525.132 Kinobesucher[4]

„Bevor die beiden Agenten dem Bösewicht in einem wüsten Showdown den Garaus machen, gibt der Film ausgiebig Gelegenheit zu Slapstick, Verfolgungsjagden, Scherzen eines schwarzen Marshalls über die Sklaverei, und vielen Filmzitaten.“

– Philip Nathusius[5]

„Eine unpatriotische Comic-Oper, überladen mit äußerlichen Effekten, zitierwütig, detailversessen und nur vordergründig witzig. Die belanglose Geschichte erlaubt den Charakteren nur mechanisches Posieren und Grimassieren.“

– Lexikon des internationalen Films[6]

„‚Men in Black‘-Regisseur Barry Sonnenfeld mixt die Genres Western, Agententhriller und Fantasyjux so hemmungslos, dass Stars wie Zuschauern schwindlig wird – und trifft in etwa den Geist der gleichnamigen US-Serie (1965–1968), die als Parodie auf die britischen James-Bond-Filme angelegt war. Die Story ist recht undurchsichtig, doch viele Lacher und nette Tricks lenken davon ab. Fazit: James Bond trifft Jules Verne auf der Ponderosa.“

– TV Spielfilm[1]

„Es ist seichtes Unterhaltungs-Hollywood-Popcornkino, sonst nichts. Aber, das war doch zu erwarten, oder? Sicher, der Film ist nicht so gut, wie er sein könnte: Kevin Kline ist zwar wie gewohnt gut, spielt aber hin und wieder etwas gelangweilt. Dabei ist er jedoch allemal besser als die Nervensäge Will Smith. Zum Ausgleich kann Kenneth Branagh aber durchaus wieder gefallen, seine Rolle als seiner Männlichkeit beraubter Dr. Loveless spielt er teuflisch gut. […] Ein bisschen wie Popcorn: Ist Geschmackssache, und macht nicht satt, aber wenn man’s mag, dann schmeckt's.“

– Filmspiegel.de[7]

 

 

Gute Filme mit Anfangsbuchstaben: