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Moulin Rouge ist ein Musical-Filmdrama aus dem Jahr 2001 des australischen Regisseurs Baz Luhrmann, der auch am Drehbuch beteiligt war und den Film mitproduzierte. Die Hauptrollen spielten Nicole Kidman und Ewan McGregor.

Inhalt

Handlung

Paris, 1900: Christian, ein englischer Schriftsteller, sitzt traurig vor seiner Schreibmaschine und erzählt rückblickend, was er erlebt hat. Er nimmt bereits vorweg, dass seine große Liebe verstorben ist. Ein Jahr zuvor, im Jahr 1899, kam er gerade von London nach Paris, um als Künstler ein Teil der „Revolution der Bohème“ zu sein. Er trifft auf ein buntes Ensemble verschiedener Künstler, darunter Toulouse-Lautrec, die gerade bei der Erstellung eines neuen Stücks sind, das sie Harold Zidler, dem Betreiber des Moulin Rouge, vorstellen wollen. Sie nehmen Christian spontan als Autor auf, da er jedoch ein Unbekannter ist und keine Erfahrung vorzuweisen hat, will man ihn in einem feinen Anzug zu Satine schicken und als berühmten englischen Schriftsteller ausgeben. Satine, die auch „der funkelnde Diamant“ genannt wird, ist eine Kurtisane und der große Star des Moulin Rouge. Wenn es Christian gelingen würde, Satine mit seinen Gedichten zu verzaubern, würde sie ihn Zidler als Autor für das neue Stück empfehlen.

Als Christian Satine bei ihrer Darbietung im Moulin Rouge sieht, ist er fasziniert und verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Satine träumt von einer Karriere als Schauspielerin und würde dafür fast alles tun. Zidler braucht für das Theater die Unterstützung eines Finanziers und vermittelt deshalb für den reichen Duke ein privates Treffen mit dem begehrten Star Satine. Es kommt zu einer Verwechslung, und Satine trifft auf Christian, den sie zunächst für den reichen Duke hält. Im weiteren Verlauf ihrer Begegnung gelingt es Christian, Satines Herz zu gewinnen, doch müssen die beiden ihre Beziehung vor dem geldgebenden Duke von nun an geheim halten.

Der Duke willigt ein, das neue Theaterstück zu finanzieren. Im Gegensatz zu den Idealen der Bohème, die „Freiheit, Schönheit, Wahrheit und Liebe“ lauten, will der Duke in erster Linie nur besitzen. Als Gegenleistung verlangt er, Satine müsse ihm allein gehören. Zudem zwingt er Zidler, ihm als Sicherheit für seine Investition die Besitzurkunde für das Moulin Rouge zu überschreiben.

Bei den Proben kommen sich Satine und Christian oftmals näher, doch ihre heimliche Beziehung bleibt nicht verborgen, wenngleich der Duke davon noch nichts bemerkt. Dies ändert sich jedoch, als seine Eifersucht durch eine Anmerkung der Schauspielerin Nini geweckt wird, sodass ihm nun die offensichtlichen Parallelen des Theaterstücks zur Realität auffallen. Inzwischen stellt sich heraus, dass Satine todkrank ist, da sie an Schwindsucht leidet; Zidler entscheidet jedoch, ihr dies vorerst zu verschweigen.

Der Duke will den lästigen Nebenbuhler loswerden und droht Zidler, Christian umbringen zu lassen, falls Satine sich nicht für ihn entscheidet. Zidler informiert Satine darüber, doch anstatt sich zu fügen, will sie gemeinsam mit Christian flüchten und somit auch Zidler und das Moulin Rouge für ihre Liebe hinter sich lassen. Da zieht Zidler seinen letzten Trumpf und offenbart Satine, dass sie bald sterben wird. Er erwartet von Satine, Christians Leben zu retten, indem sie ihn verlässt und ihm vortäuscht, ihn nicht zu lieben. Satine fügt sich und verstößt Christian.

Christian kehrt zu einem letzten Besuch ins Moulin Rouge zurück und sucht Satine hinter der Bühne auf. Dort wird er von Warner überrascht, dem Handlanger des Duke, der ihn mit einer Pistole bedroht. Auf seiner Flucht gelangt Christian während der Aufführung des Stücks auf die Bühne. Die Schauspieler lassen sich ihre Verwunderung nicht anmerken und tun so, als würde er dazugehören. Das ahnungslose Publikum erlebt dann auch mit, wie sich Satine und Christian auf der Bühne ihre Liebe gestehen. Als der Duke die Pistole ergreift, entscheidet sich Zidler für die Ideale der Kunst und gegen das Geld und schlägt den Duke zu Boden. Nachdem der Vorhang gefallen ist, stirbt Satine sogleich in den Armen von Christian an den Folgen ihrer Krankheit. Der zurückgewiesene Duke, der davon nichts mitbekommen hat, verlässt enttäuscht das Theater und lässt Christian ziehen. Christian erfüllt dann auch den letzten Wunsch von Satine und schreibt die Geschichte der beiden Liebenden nieder, wie er es Satine versprochen hatte, als sie im Sterben lag.

Kritik

„Wie einige der besten Musicals baut ‚Moulin Rouge‘ zudem auf das kollektive Musikgedächtnis seines Publikums. Statt eigens komponierter Songs intonieren die Darsteller Evergreens von Madonna bis Nirvana. Der Effekt ist mitunter überwältigend: In diese neue Umgebung verpflanzt, entfalten scheinbar abgehörte Melodien unerwarteten Zauber. […] Über weite Strecken geriert sich ‚Moulin Rouge‘ wie der Inbegriff des klassischen Musicals. Das wiederum ist nichts weiter als ein glückstrunkenes Märchen. Luhrmann versucht sich jedoch auch als opernhaftes Melodram und beginnt, sich ernst zu nehmen. Statt Happy End gibt es eine traurige Moral.“

– Rüdiger Sturm: Glückstrunkenes Märchen mit Moral. Spiegel Online[3]

„Kidman und McGregor singen selbst, wenn auch eher sauber als zauberhaft. Die große Leidenschaft würde man ihnen freilich selbst mit großen Stimmen nicht abnehmen, und das, obwohl beide zweifellos gute Schauspieler sind. Das liegt an Luhrmanns Schablonen-Schnitzeljagd, die keinen Platz und keine Ruhe lässt für eine wahrhafte Regung. Das wäre weiter kein Drama, hätte man nicht den Verdacht, Luhrmann träumte im Herzen seines Hurrikans doch von einem echten Liebesfilm, von etwas originaler Essenz nach dem Auspressen all der Klischeekulturen, die er aufgefahren hat.“

– Merten Worthmann: Schwindsucht mit Feuerwerk. Die Zeit[4]

 

 

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