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The New World ist ein Spielfilm des US-amerikanischen Regisseurs Terrence Malick aus dem Jahr 2005.

Der Abenteuerfilm basiert auf einem Original-Drehbuch Malicks, bei dem er sich von der bekannten Legende um Pocahontas inspirieren ließ. Die Hauptrollen spielten Q’orianka Kilcher und Colin Farrell. Der Film wurde unter anderem vom Filmstudio New Line Cinema produziert und startete offiziell am 25. Dezember 2005 in den USA. Der deutsche Kinostart war am 2. März 2006.

Inhalt

Handlung

Nordamerika, um 1607: An einem Frühlingstag im April erreichen drei englische Schiffe mit insgesamt 103 Männern an Bord die Ostküste Nordamerikas. Im Auftrag der königlich beurkundeten Virginia Company sollen die Männer aus dem fernen England einen kulturellen, religiösen und wirtschaftlichen Stützpunkt an der Küste gründen, die sie als Beginn der Neuen Welt sehen. Das Flaggschiff der Flottille ist die Susan Constant. Unter Deck der Brigg befindet sich der rebellische 27 Jahre alte John Smith. In Ketten gelegt erwartet er wegen Gehorsamsverweigerung sein Todesurteil, das vollstreckt werden soll, sobald das Schiff Land erreicht hat. Der talentierte Smith ist bei den Männern zu beliebt, als dass man ihn hängen könnte, und er wird von Captain Christopher Newport begnadigt, als die Susan Constant vor der Küste Anker wirft. Captain Newport ist sich sicher, dass er in der unbekannten Wildnis auf jeden leistungsfähigen Mann angewiesen ist.

Die Siedler betreten das fremde Land und gründen die Siedlung Jamestown zu Ehren ihres Königs James I. von England. Zunächst entwickeln sich freundschaftliche Beziehungen zu den amerikanischen Ureinwohnern unter Häuptling Powhatan. Doch Missverständnisse wegen der sprachlichen und kulturellen Barrieren lassen bald Spannungen aufkommen, die immer stärker werden und zu ersten Kämpfen führen. John Smith sucht dagegen Unterstützung bei den Angehörigen des Stammes der Algonquian, wird aber von Kriegern gefangen genommen und als Gefangener zu dem Häuptling gebracht. Gerade als er zur Warnung für die anderen Engländer erschlagen werden soll, stellt sich ein junges Mädchen zwischen Smith und seinen Henker. Das Mädchen namens Pocahontas ist die jüngste Tochter des Häuptlings, sie kann ihren Vater überreden, Smith zu verschonen. Smith lernt daraufhin die friedliche Lebensweise der Ureinwohner kennen und verbringt immer mehr Zeit mit Pocahontas, schließlich verlieben sich beide ineinander. Diese Beziehung beunruhigt Häuptling Powhatan zusehends.

Nach Wintereinbruch kehrt John Smith zusammen mit einer Gruppe aus Pocahontas’ Dorf nach Jamestown zurück, um den hungrigen Männern der Virginia Company Nahrung zu bringen. Doch schnell kommt wegen der Unbeherrschtheit einiger Engländer wieder Streit auf, der schließlich in einen blutigen Kampf mit vielen Toten eskaliert. Weil Pocahontas Smith und seinen Männern während des harten Winters mit Lebensmitteln ausgeholfen hat, schickt der Häuptling seine Tochter zu ihrem Onkel in den Norden ins Exil. Dort wird sie gegen einen Kupferkessel an die Männer von Jamestown verkauft. Diese führen sie als Geisel vor, um von ihrem Vater ein Ende der Angriffe auf die Siedlung zu erzwingen. John Smith erhält einen neuen Expeditionsauftrag, er muss die Kolonie und somit auch Pocahontas verlassen. Diese wird in dem Glauben gelassen, Smith sei bei der Überfahrt gestorben, was sie in tiefe Traurigkeit stürzt.

Mit jedem neuen Schiffsbesuch stabilisiert sich die Kolonie weiter und wächst allmählich. Pocahontas übernimmt immer mehr die Lebensweise der Engländer, lernt sogar Lesen und Schreiben und wird schließlich auf den Namen „Rebecca“ getauft. Einige Monate später akzeptiert sie den Heiratsantrag des Plantagenbesitzers John Rolfe. Zusammen betreiben sie Tabakanbau und bekommen bald Nachwuchs: ihren einzigen Sohn Thomas.

Nach einigen Jahren erfährt Pocahontas zufällig, dass John Smith keineswegs gestorben ist, was sie an ihrer Ehe zweifeln lässt. Als Rolfe mit seiner Familie zu reichen Verwandten nach England eingeladen wird, kommt ihr das gerade gelegen und sie sagen zu. Sie leben dort in einem Schloss mit einem großen Park. „Lady Rebecca“ wird in London das Stadtgespräch, auch in den Kreisen des Adels. Sie wird sogar an den Königshof eingeladen, wo König James sich von ihr aus Amerika mitgebrachte Tiere zeigen lässt. Sie selbst staunt vor allem über die großen Häuser aus Stein, die bunten Glasfenster in den Kirchen und auch die Musik, die sie bei den Empfängen hört. Noch einmal trifft Pocahontas auf John Smith, entscheidet sich aber, ihrem Mann treu zu bleiben. Gemeinsam planen Rolfe und sie die Rückkehr nach Virginia. Doch kurz vor der geplanten Abfahrt erkrankt sie schwer und stirbt. Rolfe tritt die Reise allein mit seinem Sohn Thomas an.

Kritik

Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken. Rotten Tomatoes zählte 116 positive und 70 negative Rezensionen.[5] Metacritic zählte 27 positive, 11 gemischte und keine negativen Veröffentlichungen.[6] Auf der Seite der Internet Movie Database wurde bei 80.029 Nutzern die gewichtete Durchschnittsnote 6,7 von 10 ermittelt.[7]

„Eine bewegende, dennoch langsam fortschreitende Untersuchung des Pocahontas-Mythos.“

– The Hollywood Reporter

„Die Engländer bauen ein Fort im Matsch, die Indianer sehen irritiert zu; bald wird man einander an die Gurgel gehen. Das Liebespaar tollt währenddessen durch den Wald, betatscht einander (aber nur im Gesicht, denn die Pocahontas-Darstellerin Kilcher war zur Drehzeit erst 14), freut sich an der prächtigen Natur und monologisiert schwer erhaben vor sich hin. Nur gesungen wird, anders als in Disneys Zeichentrickfassung (1995), leider nicht. Stattdessen dröhnen Richard Wagners ‚Rheingold‘-Vorspiel und James Horners Fanfarenkitsch von der Tonspur, dass halb Virginia wackelt. Nix wie weg!“

– Spiegel Online[8]

„Terrence Malick erzählt die historische Begegnung des englischen Kolonisten John Smith und der jungen Indianerin Pocahontas (1607) in elegischen Szenenfolgen von singulärer Bildkraft und Poesie. Hinter der individuellen Geschichte entdeckt er das Drama der Welt und der Zivilisation, symbolisiert in der mythischen Schicksalhaftigkeit des Zusammenpralls der ‚alten‘ und der ‚neuen Welt‘. Ein hoch sensibler Film, in dem Kamera, Schnitt und Musik eine ebenso große Rolle spielen wie die Darsteller.“

– filmdienst[9]

 

 

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