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Batman Begins ist eine US-amerikanische Comicverfilmung des Regisseurs Christopher Nolan aus dem Jahre 2005. Der Film ist ein Reboot der Batman-Geschichte und erzählt den Batman-Mythos auf realistischere Weise neu, wofür er sich inhaltlich an keiner der vorherigen Verfilmungen orientiert. Christian Bale ist in der Rolle des Titelhelden zu sehen. Der Film spielte 374,2 Millionen US-Dollar ein.[3] Die Produktionskosten lagen bei 150 Millionen US-Dollar.[3] Der Film startete am 15. Juni 2005 in den deutschen Kinos.[4]

Inhalt

Handlung

Als kleiner Junge stürzt Bruce Wayne beim Spielen in einen alten Brunnen und wird dort von einem Schwarm Fledermäuse attackiert. Seitdem hat er panische Angst vor diesen Tieren. Später besucht er mit seinen wohlhabenden wie auch wohltätigen Eltern Thomas und Martha Wayne die Oper im nahegelegenen Gotham City. Durch die als Fledermäuse kostümierten Darsteller verängstigt, drängt er seine Eltern dazu, die Aufführung vorzeitig zu verlassen. In einer Seitenstraße überfällt der Straßenräuber Joe Chill die Familie und erschießt Thomas und Martha. Der junge Bruce bleibt traumatisiert zurück und wird vom treuen Butler Alfred Pennyworth großgezogen.

Vierzehn Jahre später soll Chill vorzeitig begnadigt werden, wenn er gegen seinen ehemaligen Zellengenossen aussagt, den mächtigen Mafiaboss Carmine Falcone. Der mittlerweile zu einem verbitterten jungen Mann herangewachsene Wayne sieht seine Chance auf Rache gekommen und will Chill nach der Gerichtsverhandlung erschießen, jedoch kommt ihm eine von Falcone beauftragte Auftragsmörderin zuvor. Waynes Kindheitsfreundin, die Staatsanwältin Rachel Dawes, ist erschüttert, als Wayne ihr seine geplante Mordtat gesteht, und wirft ihm vor, dass sein Vater sich für ihn schämen würde. Davon beeindruckt konfrontiert Wayne Falcone in einem Nachtclub. Der Mafiaboss, ungerührt von Waynes Auftritt, brüstet sich mit seiner Macht, die er nur der Angst der Leute verdanke, und lässt den jungen Mann hinauswerfen. Wayne reist daraufhin über den gesamten Globus, um kriminelles Denken zu erforschen und seine Ängste zu überwinden. Zum Schein beteiligt er sich an verschiedensten Orten auf der Welt an Verbrechen, wird im Grunde seines Herzens jedoch nie ein Krimineller.

Seine Forschungsreise endet damit, dass er in einem chinesischen Gefängnis landet. Dort bekommt er Besuch von dem geheimnisvollen Henri Ducard. Dieser bietet Wayne an, sich der „Gesellschaft der Schatten“ anzuschließen, einer geheimen Organisation unter der Führung von Ra’s al Ghul, die Verbrecher bekämpft. Nach seiner Entlassung sucht er Ra’s al Ghul in dessen Bergpalast auf. Dort trifft er erneut auf Ducard, der ihn zum Ninja ausbildet. Der endgültigen Aufnahme in die Gesellschaft der Schatten widersetzt er sich jedoch, da er sich weigert, einen Mörder zu exekutieren. Auch lehnt er Ra’s al Ghuls Plan ab, seine von Kriminalität durchsetzte Heimatstadt Gotham City zu zerstören. Er muss fliehen, wobei der Bergpalast in Brand gerät und Ra’s al Ghul in den Flammen umkommt. Wayne schafft es mit letzter Kraft, dem bewusstlosen Ducard das Leben zu retten, und lässt ihn bei einigen Einheimischen zurück.

Nach sieben Jahren Abwesenheit kehrt Wayne nach Gotham City zurück, wo er bereits als tot galt, um dort dem organisierten Verbrechen den Kampf anzusagen. In der Öffentlichkeit als schnöseliger, reicher Playboy auftretend, bekundet er außerdem sein Interesse an Wayne Enterprises, dem langjährigen Unternehmen seiner Familie, das mittlerweile der skrupellose William Earle leitet. In der Firma lernt er den brillanten Entwickler Lucius Fox kennen. Das ehemalige Vorstandsmitglied, von Earle aufs Abstellgleis geschoben, verwahrt in einer gewaltigen Kelleranlage sämtliche Forschungsprojekte des Unternehmens, darunter nie vermarktete Prototypen wie einen speziellen Schutzanzug und ein gepanzertes Fahrzeug, genannt „Tumbler“, die er Wayne zur Verfügung stellt. Außerdem entdeckt Wayne unter seinem Anwesen Wayne Manor eine große Höhle und richtet dort seine Operationsbasis ein, die Bathöhle. Mit Alfreds Hilfe entwickelt er aus Fox’ Ausrüstung einen Kampfanzug und nimmt als maskierter Kämpfer, in Anlehnung an sein eigenes Kindheitstrauma, die Identität Batman an. Er überwacht Polizisten und nimmt Kontakt zu Sergeant James Gordon auf, einem der wenigen nicht käuflichen Polizisten Gothams. Er informiert sich bei Gordon, wie er Falcone das Handwerk legen kann.

Bei seinen Nachforschungen findet er heraus, dass Falcone mit dem Psychiater Dr. Jonathan Crane zusammenarbeitet, der ein Halluzinogen entwickelt hat, das die größten Ängste eines Menschen hervorruft und verstärkt. Batman gelingt es, Falcone und andere bisher unantastbare Kriminelle an die Polizei auszuliefern und Rachel Dawes Druckmittel gegen korrupte Bürokraten, u. a. den zuständigen Strafrichter, zu übergeben. Im Gefängnis erhält Falcone Besuch von Doktor Crane, für den er schon seit Monaten große Mengen der Angstdroge nach Gotham einschmuggeln ließ. Dieser deutet an, dass er für einen weit mächtigeren Mann als Falcone arbeitet. Er verabreicht Falcone sein Toxin, das den Mafiaboss wahnsinnig werden lässt, und bringt ihn in seine psychiatrische Klinik Arkham. Batmans weitere Nachforschungen führen ihn zu Crane, der den Unvorbereiteten ebenfalls vergiftet, mit Benzin überschüttet und anzündet, wobei Batman nur knapp mit dem Leben davonkommt. Alfred rettet ihn rechtzeitig und Lucius Fox entwickelt ein Gegenmittel für die Droge. Dieses wirkt gleichzeitig als Impfung, wodurch Batman fortan immun gegen das Halluzinogen ist.

Dawes besucht Crane in Arkham, wo dieser enthüllt, dass er seine Anstaltsinsassen das Halluzinogen schon seit längerer Zeit in die Hauptwasserversorgung der Stadt einleiten lässt. Dawes will fliehen, doch Crane nimmt sie gefangen und verabreicht ihr eine tödlich wirkende Dosis der Droge. Da erscheint Batman, schaltet Cranes Handlanger aus, überwältigt den Doktor und verabreicht ihm eine Dosis seines eigenen Halluzinogens. Unter Einfluss der Droge behauptet Crane, für Ra’s al Ghul zu arbeiten. Mit Gordons Hilfe kann Batman die Anstalt mit der sterbenden Dawes vor dem anrückenden SWAT-Team verlassen. Nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei bringt er sie in die Bathöhle und verabreicht ihr rechtzeitig das Gegengift.

Auf der Feier zu seinem 30. Geburtstag weist Wayne Fox an, mehr Gegenmittel herzustellen. Fox entgegnet, dass das Gift im Wasser keine Auswirkungen habe, da es nur über die Lungen aufgenommen wird. Dabei erinnert er sich, dass der Vorstandsvorsitzende Earle ihn nach einem verschwundenen Mikrowellensender gefragt hat, der Wasser verdampfen lassen kann.

Auch Ducard taucht auf der Feier auf und gibt sich als der echte Ra’s al Ghul zu erkennen. Der Mann, der damals im Palast umkam, war nur ein Strohmann zum Schutz der eigenen Identität. Um seine Gäste zu schützen, wirft Wayne diese durch vorgespielte Betrunkenheit aus dem Haus. Anschließend stellt er seinen ehemaligen Mentor zur Rede. Al Ghul bestätigt, dass Crane tatsächlich für ihn arbeitet, und erzählt Wayne von seinem Plan, Gotham zu zerstören: Die Gesellschaft der Schatten bekämpfe seit Jahrhunderten kriminelle und korrupte Gesellschaften und brachte beispielsweise pestinfizierte Ratten auf römische Handelsschiffe oder legte den großen Brand von London im Jahr 1666. Auch habe die Gesellschaft der Schatten schon einmal mit Hilfe von Ökonomie versucht, Gotham zu vernichten. Dieser Plan scheiterte jedoch an Thomas Wayne durch dessen Engagement und dessen Tod, da hierdurch kurzzeitig die Reichen der Stadt durch Stiftungen halbherzig versuchten, den Verfall Gothams aufzuhalten. Dann lässt al Ghul Wayne niederschlagen und Wayne Manor in Brand stecken. Nur mit Alfreds Hilfe kann Wayne sich in die Bathöhle retten.

Al Ghul und seine Gruppe bringen mit Hilfe der entwendeten Mikrowellenwaffe das mit dem Halluzinogen verseuchte Trinkwasser zum Verdampfen und lösen eine Massenpanik in einigen Stadtteilen aus. Al Ghul plant, mit Gothams Hochbahn in den Wayne-Tower, das Zentrum von Gotham, zu rasen und somit alle Wasserleitungen in der ganzen Stadt zu sprengen. Währenddessen trifft Dawes in dem Getümmel erneut auf Crane, der sich nun Scarecrow nennt. Sie kann den ehemaligen Anstaltsleiter mit ihrem Elektroschocker verjagen. Batman gelangt in den fahrenden Zug und stellt al Ghul. In dem folgenden Kampf zerstört al Ghul die Steuerung, sodass der Zug nicht mehr stoppen kann. Gordon gelingt es jedoch, die Schienen kurz vor dem Wayne-Tower mithilfe von Batmans Batmobil, dem „Tumbler“, zu zerstören. Batman, dessen Kodex es verbietet, al Ghul zu töten, entscheidet sich dazu, „ihn auch nicht retten zu müssen“, und lässt ihn mit dem entgleisenden Hochbahnzug in den Tod stürzen.

Dawes, die durch eine bewusste Äußerung Batmans dessen wahre Identität kennt, erklärt Wayne, dass sie nicht mit ihm zusammen sein kann, da sie Wayne liebt und nicht Batman. Jedoch korrigiert sie ihre frühere Meinung und lobt ihn mit den Worten, dass sein Vater stolz auf ihn wäre. Wayne feuert Earle und setzt Fox als neuen Vorstandsvorsitzenden von Wayne Enterprises ein, dessen mehrheitliche Aktienanteile er in den vergangenen Wochen heimlich aufgekauft hatte. Gordon installiert auf einem Dach ein Lichtsignal zum Hilferuf an Batman, den neuen Beschützer von Gotham City. Er berichtet Batman, dass kürzlich ein brutaler Bankräuber aufgetaucht sei, der einen Doppelmord begangen und eine Joker-Spielkarte hinterlassen habe. Batman verspricht Gordon, sich darum zu kümmern.

Kritik

Die Website Rotten Tomatoes ermittelte für den Film einen Wert von 85 % positiven Rezensionen durch Fachkritiker, während 90 % des Publikums dem Film eine positive Wertung bescheinigen (Stand: Januar 2013).[15] Viele Kritiker fanden Gefallen an der realistischeren Herangehensweise. Vor allem der Schwerpunkt auf Bruce Waynes Trauma und die Motive, die ihn dazu bewegen, als Fledermaus verkleidet gegen das Verbrechen zu kämpfen, wurden gut aufgenommen, wobei aber auch die Schwerfälligkeit kritisiert wurde, mit der diese Motive dargestellt werden.

Cinema.de beschreibt den Film als „Realistisch verfremdeter Kino-Comic mit dem besten Batman-Darsteller aller Zeiten“. Auch die „hervorragende“ Besetzung sowie die „verblüffend realistische […] Übertragung selbst surrealster Comic-Imaginationen“ wurde gelobt.[16] Filmstarts attestiert den zahlreichen Dialogen „Tiefgang“. So „[wirken] die knackigen One-Liner nie deplaziert und Leerlauf kommt zwischen den actionfreien Passagen auch nie auf“.[17]

Prisma dagegen bemängelt „trotz starker Charaktere und guter Story“ die schlechte Inszenierung. „Nur in den ruhigen, dunklen Bildern überzeugend, nerven bald schon die schlecht in Szene gesetzten Action-Wackelbilder, bei denen man absolut nichts erkennen kann.“[18]

Dem Lexikon des Internationalen Films gefiel der Film, da er „sich ungewöhnlich viel Zeit für die psychologische Motivierung des Superhelden“ nehme und „statt eindimensionaler Gut-Böse-Verhältnisse ein komplexes Bild einer korrumpierten, von harschen sozialen Gegensätzen gezeichneten Welt“ zeichne, „in der die Figuren in moralischen Grauzonen agieren.“[19]

Der Filmwissenschaftler Terence McSweeney ging in seinem Buch The ‘War on Terror’ and American Film: 9/11 Frames Per Second auch auf Nolans Batman-Trilogie ein. Dabei habe der Regisseur, in dessen Filmen generell kaum gesellschaftspolitische Kritik oder Provokationen zu finden seien, es geschafft, mit Batman Begins keine Angriffsfläche für eine gegebenenfalls rassistische oder stereotypische Darstellung des arabischstämmigen Antagonisten Ra’s Al Ghul zu bieten, während er Batman gleichzeitig positive amerikanische Werte zuschreibt.[20]

 

 

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