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Butterfly Effect ist ein US-amerikanischer Kinofilm aus dem Jahr 2004. Der Protagonist Evan (Ashton Kutcher) hat in seiner schwierigen Kindheit mehrere Blackouts und beginnt auf Anraten seines Psychologen, ein Tagebuch zu führen. Während seines Collegestudiums entwickelt er mithilfe seiner alten Tagebücher die Fähigkeit, in seine Vergangenheit zu reisen, die er schließlich zu manipulieren beginnt, um seine Freundin Kayleigh zu retten, was unerwartete, verheerende Gegenwartsauswirkungen zeigt. Regie führten die Debütanten Eric Bress und J. Mackye Gruber.

Inhalt

Handlung

Evan Treborn hat jedes Zeitgefühl verloren. Seine Kindheit und seine Jugend sind entscheidend von Ereignissen geprägt, an die er sich durch wiederholte Blackouts nicht mehr erinnern kann. Nur zusammenhanglose Erinnerungsfetzen sind ihm geblieben. Das Leben seiner früheren Kindheitsfreunde Kayleigh, Lenny und Tommy ist zerstört, aber er weiß nicht, warum. Sein Psychotherapeut hat seiner Mutter bereits zuvor geraten, dass Evan Tagebuch führen solle, was ihm später weiterhelfen wird. Jahre sind vergangen, und er wird durch ein Date auf seine Tagebücher aufmerksam. Wie sich zeigt, sind sie der Schlüssel, mit dem er aufgrund einer besonderen Gabe die Vergangenheit zu ändern vermag.

Beim Versuch, sich mit Hilfe seines Tagebuches an vergangene Erlebnisse zu erinnern, wird Evan in eine Szene versetzt, in der seine Freundin Kayleigh und er selbst gerade von Kayleighs Vater sexuell missbraucht werden. Verstört von dieser Szene, fährt er zu seinem alten Heimatort zurück, um seine große Liebe Kayleigh zu besuchen. Er findet sie als Kellnerin in einer Bar und befragt sie zu den Erlebnissen ihrer Kindheit. Konfrontiert mit traumatischen Erinnerungen, die sie lieber vergessen wolle, bekommt sie einen Tobsuchtsanfall und läuft weg. Evan erfährt kurze Zeit später, dass sie sich selbst getötet hat. Er versucht nun, sich mit Hilfe seiner Tagebücher gezielt in die ausschlaggebende Situation zurückzuversetzen und diese diesmal zu verändern – was ihm auch gelingt, indem er in seinem Kinderkörper und mit dem Wissen von heute Kayleighs Vater mit den Folgen seiner Handlung konfrontiert, so dass dieser schockiert von den beiden Kindern ablässt.

Nach dieser Szene wacht er wieder auf. Kayleigh lebt und liegt neben ihm im Bett – beide sind ein glückliches Paar an einer Universität, der sexuelle Missbrauch durch Kayleighs Vater hat nie stattgefunden. Doch kurze Zeit später stellt sich heraus, dass Kayleighs Bruder Tommy gerade aus dem Gefängnis entlassen worden ist und nun nach Evan sucht, um ihm Gewalt anzutun. Da Evan verhindert hat, dass Kayleighs Vater sie missbrauchte, ereilte stattdessen ihrem Bruder Tommy dieses Schicksal, welcher deswegen nun ein aggressiver Sadist ist. In einem Park treffen sie aufeinander, wo Evan Tommy in Folge einer Auseinandersetzung erschlägt und dafür zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird. Während seiner Haft ist er gewalttätigem Mobbing durch seine Mithäftlinge ausgesetzt und entkommt durch seine Tagebücher Schlimmerem.

Evans wiederholte Versuche, die negativen Auswirkungen seiner Änderungen der Vergangenheit zu korrigieren, indem er zu Schlüsselmomenten zurückkehrt, um das Geschehene zu verändern, führen nie zum erhofften Ergebnis: Mal wird Kayleigh zu einer drogenabhängigen Prostituierten, mal verliert Evan beide Arme, oder mehrere seiner Freunde sterben oder werden geisteskrank. Schließlich gelangt Evan zu der Erkenntnis, dass er seine geliebte Kayleigh und sich selbst nur retten könne, indem er verhindere, dass sie sich überhaupt mit ihm anfreunde. Er versetzt sich ein letztes Mal zurück: Keine sieben Jahre alt, flüstert er ihr bei ihrer ersten Begegnung auf einer Geburtstagsfeier Boshaftigkeiten ins Ohr. Sie werden daher keine Freunde und führen ihre Leben unabhängig voneinander. Evans Entscheidung führt dazu, dass alle in der Folgezeit ein glückliches und erfolgreiches Leben führen.

In der veränderten Gegenwart treffen sich Evan und Kayleigh acht Jahre nach Vollendung der letzten Vergangenheitsänderung zufällig auf der Straße in New York City, wobei Evan Kayleigh allerdings nicht anspricht, sondern einfach weitergeht.

Ursprüngliche Fassung: Director’s Cut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Director’s Cut ist die ursprünglich von den beiden Regisseuren intendierte Fassung. Neben einigen zusätzlichen Szenen, die die Handlung ausführen und vertiefen, hat diese Fassung ein anderes Ende: Evan geht mit seiner Mutter zu einer Wahrsagerin, von der er erfährt, dass sein eigenes Leben ein einziger Fehler sei, er keine Seele habe und es ihn nie hätte geben dürfen, da seine Hand keine Lebenslinie aufweise. Danach erzählt ihm seine Mutter, dass sie vor ihm bereits zwei Fehlgeburten gehabt habe (sein Familienname, Treborn, weist auf three-born, „Drittgeborener“, hin). Am Ende des Films wird Evan daher klar, dass die Wahrsagerin Recht hatte und er selbst der Grund für das Leid ist, das in veränderter Form immer wieder auftritt, ganz gleich, wie er die Dinge zu verändern versucht. Deshalb bittet er in der Nervenklinik seine Mutter um den Film von seiner eigenen Geburt, mittels dessen er in die Zeit zurückreist, in welcher er sich im Mutterleib befindet, und sich vor seiner Geburt mit der eigenen Nabelschnur selbst erdrosselt. Am Ende des Director’s Cut ist zu sehen, dass sich Evans Mutter nach der dritten Fehlgeburt von ihrem Mann scheiden lässt und einen neuen Mann kennenlernt, glückliche und gesunde Kinder zur Welt bringt und großzieht, die offenbar nicht von dem Fluch betroffen sind, den Evans Vater an seine drei Kinder weitergegeben hatte. Auch die anderen Figuren bleiben von ihren Schicksalsschlägen verschont, der Film endet im Director’s Cut schließlich mit Kayleighs Hochzeit.

Die Regisseure haben in einem Kommentar zum Film angegeben, dass sie dieses Ende, welches in Deutschland auch in einigen Previews zu sehen war, für das bessere Ende halten. Die Vertriebsfirma New Line Cinema bestand für die Kinoversion jedoch auf einem weniger schockierenden Ende.

Alternative Enden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Special-DVD sind mehrere alternative Enden zu sehen:

Kritik

„Spannungsarmer Mystery-Thriller, der besonders durch die dramaturgischen Schlupflöcher aus ausweglosen Situationen und das absehbare gute Ende [der Kinofassung] einen unbefriedigenden Eindruck hinterlässt.“

– Lexikon des internationalen Films[3]

„Das Thema Zeitreisen und Parallel-Universen in einem straighten Psycho-Thriller verpackt? Das ruft zwangsläufig die gestrengen Wächter der Logik auf den Plan. Genau damit hat auch Eric Bress’ und J. Mackye Grubers „Butterfly Effect“ hart zu kämpfen. Spannend und packend inszeniert bietet der Film über die gesamte Spielzeit einiges an trashigem Spaß, aber die Fallstricke des Plausiblen machen dem Vergnügen am Ende einen Strich durch die Rechnung, so dass aus dem Low-Budget-Thriller lediglich ein Film wurde, der zwar einen hohen Unterhaltungswert bietet, aber mit Mängeln behaftet ist.“

– Filmstarts.de[4]

 

 

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