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Bang Boom Bang ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 1999. Der Film spielt in Unna in Westfalen, das neben Dortmund zugleich einer der Drehorte war. Mit Bang Boom Bang schaffte Peter Thorwarth mit fast einer halben Million Zuschauern seinen Durchbruch als Regisseur.

Zusammen mit den Filmen Was nicht passt, wird passend gemacht (2002) und dem weniger erfolgreichen Goldene Zeiten (2006), die ebenfalls von Peter Thorwarth stammen, bildet Bang Boom Bang die sogenannte Unna-Trilogie.

Während der Film ab 12 freigegeben ist, wurde die DVD ab 16 eingestuft. Grund dafür ist das Bonusmaterial.

Inhalt

Handlung

Der Gelegenheitsgauner Keek steckt in Schwierigkeiten, nachdem er einen großen Teil der Beute aus einem Bankraub bei Pferdewetten verspielt hat, obwohl das Geld seinem inhaftierten Kumpel Karlheinz „Kalle“ Grabowski zustünde. Dieser hat Keek unter der Bedingung nicht verraten, dass er nach seiner Haftentlassung 90 % der Beute bekommt. Noch im Gefängnis bestellt sich Kalle beim Kriminellen Ratte für 40.000 DM einen Mercedes 500 SEC fragwürdiger Herkunft, den Keek abholen soll. Da derzeit das nötige Geld für die Karosse fehlt, linkt Keek eine dänische Autohehlerbande mit falschen 200-DM-Scheinen, die er von seinem Kumpel Hilmi hat. Währenddessen sieht Kalle im Gefängnis einen von Keek mitgebrachten Pornofilm an, den Keeks Freund Franky gedreht hat. Als Kalle in dem Porno jedoch seine Ehefrau Manuela mit Franky in Aktion sieht, rastet er aus, misshandelt seinen Zellengenossen und flieht aus dem Gefängnis. Wenig später steht er unerwartet vor Keeks Haustür, um seinen Mercedes abzuholen und sich an Franky zu rächen. Gemeinsam mit Keek macht sich Kalle auf den Weg zu Frankys Videothek, in dessen Keller sich das Pornostudio befindet. Auf der Straße vor dem Gebäude erblickt er den ahnungslosen Franky und überfährt ihn kaltblütig. Anschließend taucht Kalle bei Keek unter, der nun nach einem Ausweg sucht, um schnellstmöglich das Geld für Kalle zu beschaffen.

Am nächsten Abend soll der alkoholabhängige Schlucke im Auftrag seines Chefs Werner Kampmann allein in dessen Spedition eindringen und einen Einbruch vortäuschen, da Kampmann die Versicherung betrügen will. Die bei ihm eingelagerte Ware, bei der es sich um Laptops handelt, hat Kampmann bereits an rumänische Hehler verkauft. Schlucke hat jedoch großspurig von „seinem Plan“ berichtet, bei dem es angeblich viel zu holen gebe, wodurch auch Ratte davon erfahren hat und Keek seine Chance sieht, das Geld für Kalle zu beschaffen. In der folgenden Nacht schleichen sich Schlucke und Ratte zusammen mit Keek und dessen Freund, dem Automechaniker Andy, auf Kampmanns Firmengelände und dringen in die Lagerhalle ein. Andy ist von Anfang an gegen den Einbruch, da er deswegen seine Verabredung mit Kampmanns Auszubildender Melanie verpasst. Als sie schließlich die Lagerhalle leer vorfinden, wenden sie sich dem Tresor im Büro der Spedition zu, den Keek aufbohrt. Allerdings befinden sich darin nur Akten.

Schlucke ist plötzlich verschwunden und auch Ratte macht sich davon. Nun rastet Andy wegen des sinnlosen Einbruchs aus, für den er dazu noch sein Rendezvous versäumt hat. Aus Wut über den versauten Abend tritt er gegen die offene Tresortür, die ins Schloss fällt und dabei Keeks Daumen abtrennt. Dieser liegt nun im Tresor, der sich nicht mehr öffnen lässt. Kurzerhand binden sie eine Kette um den Tresor und reißen ihn mit Keeks Auto aus der Verankerung, um ihn zur Werkstatt von Andys Chef Willi zu schleifen. Auf dem Weg dorthin werden sie mit dem Tresor im Schlepptau geblitzt, woraufhin Andy seiner Wut freien Lauf lässt und den Blitzkasten demoliert. Andys Chef kann schließlich den Tresor aufbrennen und lässt ihn anschließend verschwinden, während sich Keek von Andy ins Krankenhaus fahren und seinen Finger wieder annähen lässt. Aus den Tresorakten erfährt Andy zudem, dass sein „väterlicher Freund“ und Präsident seines Fußballvereins Kampmann ihn im Glauben einer irreparablen Knieverletzung gelassen hat, um Geld von einer Versicherung zu kassieren.

Am nächsten Tag versuchen Keek und Andy, Kampmann mit den Akten aus seinem Tresor zu erpressen. Nach einer geplatzten Geldübergabe – Kampmann betrügt die beiden mit einem Koffer voller alter Zeitungen – rastet Andy abermals aus und tritt gegen den Kofferraum von Keeks mintgrünem Ford Taunus. Beide sind entsetzt, als sich nach dem Tritt die Heckklappe öffnet und sie den toten Schlucke im Kofferraum entdecken. Nachdem sie ihn im Wald begraben haben, begeben sie sich zu Ratte, in dem Glauben, dass dieser Schlucke umgebracht hat. Laut dessen Darstellung ist Schlucke jedoch erstickt. Keek und Andy finden heraus, dass Schlucke beim Einbruch im Tresor den Schlüssel zu einem Schließfach an sich nahm und dabei von Ratte erwischt wurde. Um den Schlüssel verschwinden zu lassen, versuchte Schlucke ihn vermutlich herunterzuschlucken und erstickte daran. Keek und Andy graben daraufhin Schluckes Leiche wieder aus und finden tatsächlich den Schlüssel. In dem Schließfach am Flughafen Dortmund befindet sich Kampmanns Schwarzgeld aus dem Geschäft mit den Rumänen, weshalb dieser bereits gemeinsam mit seinem Sohn Mark vor Ort ist und die Schließfächer im Auge hat.

Am Flughafen kommt es zum Showdown: Bei den Schließfächern treffen Keek und Andy sowohl auf Kalle als auch auf Kampmann. Im darauf einsetzenden Chaos wird Kampmann von Kalle angeschossen, woraufhin Kalle wiederum von Zivilfahndern erschossen wird, die ihn observiert hatten. Im Schließfach findet sich nicht Kampmanns Schwarzgeld, sondern lediglich eine Sporttasche voller Erotikhefte, weshalb Keek und Andy unbescholten erscheinen.

Wie sich für den Zuschauer später herausstellt, hat Kampmanns ehemalige Auszubildende Melanie das Geld bereits Tage zuvor entwendet und zwar mit Hilfe einer Langzeit-Videoüberwachung des Zahlenschlosses. Melanie befindet sich mit einer Freundin während der Schießerei ebenfalls am Flughafen. Man sieht, wie sie für einen Flug nach Mallorca einchecken und das Geld in ihrem Handgepäck haben. Während des Abspannes wird gezeigt, wie Melanie und Maike auf Mallorca eine gute Zeit haben.

Kritik

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bescheinigte dem „kurzweiligen Film für Männer zwischen fünfzehn und fünfundvierzig“ eigenständiges Lokalkolorit und überzeugende Charaktere.[19]

Die Süddeutsche Zeitung urteilte, Regisseur Thorwarth erlaube sich mit großer Liebe zum Detail „Vorlagen, auf denen die Überkorrekten 'klischeehaft' und 'frauenfeindlich' nur ankreuzen müssen“, wobei Sprachrhythmus und Hintergrundgeschichten wichtiger würden als die Handlung. Es entwickele sich das Gefühl, dass man sehr gerne Zeit mit den Figuren verbringe, während es nicht so wichtig sei, was sie genau tun.[20]

Nach Ansicht des Lexikons des Internationalen Films handelt es sich um eine „dramaturgisch unausgegorene, streckenweise zotige Ruhrpottklamotte, deren ordinärer Tonfall genauso aufgesetzt wirkt wie einige nur um des Gags willen inszenierte Zynismen. Holprig geschnitten und teilweise fehlbesetzt, unterhält der Film nur dann, wenn er seinen Humor aus den Bildern entwickelt.“[21]

 

 

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