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Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (Originaltitel Alien) ist ein amerikanisch-britischer Science-Fiction-Horrorfilm aus dem Jahr 1979 und der Beginn der gleichnamigen Filmreihe. Er gilt mit seinen von HR Giger entworfenen Wesen und Kulissen als einer der visuell beeindruckendsten Filme des modernen Kinos und leitete eine Reihe von Alien-Filmen ein.

In dem Body-Horror-Klassiker[3] schrieb Sigourney Weaver als erste weibliche Hauptdarstellerin im Actiongenre Filmgeschichte.

Der Film startete am 25. Mai 1979 in den Vereinigten Staaten und am 25. Oktober 1979 in den deutschen Kinos. Die deutsche Synchronisation wurde von der Synchronfirma Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke erstellt und Joachim Kunzendorf war verantwortlich für das Dialogbuch und die Dialogregie.[4]

Seit 2016 bewirbt 21st Century Fox den 26. April als „Alien Day“ und verweist damit auf den Mond LV-426, der zentraler Bestandteil der Alienfilme ist.[5]

Inhalt

Handlung

Im Jahr 2122 ist das Raumschiff Nostromo, ein Erzfrachter der Firma Weyland-Yutani, nach einer langen Reise durch den Weltraum auf dem Rückweg zur Erde, als es ein Funksignal von einem weitab vom Heimatkurs liegenden, scheinbar unbewohnten Himmelskörper bei Zeta2 Reticuli auffängt. MU/TH/UR (gesprochen wie das englische mother, übersetzt: „Mutter“) 182, der Zentralcomputer des Raumschiffs, ändert selbstständig den Kurs und weckt die siebenköpfige Besatzung, die sich bis dahin im Kälteschlaf befunden hat. Das Signal wird zunächst als Notsignal interpretiert. Aufgrund eines allgemeinen Protokolls ist man verpflichtet, diesem Signal zu folgen und Hilfe zu leisten.

Die Crew um Captain Dallas landet daher auf dem unwirtlichen Planetoiden (Acheron) LV-426, um der Ursache des Funksignals auf den Grund zu gehen. Zunächst entdeckt sie das Wrack eines außerirdischen Raumschiffs und in dessen Innerem das versteinerte Skelett des anscheinend einzigen Besatzungsmitgliedes. Der Brustkorb scheint von innen aufgebrochen worden zu sein. In einem weiteren Gewölbe findet Kane, ein Besatzungsmitglied der Nostromo, eine Ansammlung großer, eiförmiger Gebilde. Unterdessen kommt beim dritten Offizier Ellen Ripley, die an Bord des Landefahrzeugs das aufgefangene Signal analysiert, der Verdacht auf, es handle sich bei dem Signal eher um ein Warn- als um ein Notsignal. Doch der Wissenschaftsoffizier Ash geht nicht auf ihre Bedenken ein.

Neugierig nähert sich Kane einem der Gebilde, in dessen Innerem sich etwas bewegt. Das Ei öffnet sich, ein spinnenartiges Wesen schießt heraus, durchbricht Kanes Helmvisier und umklammert sein Gesicht. Dallas und Lambert bringen den bewusstlosen Kane zum Landefahrzeug zurück. Ripley verweigert ihnen unter Berufung auf die Quarantänevorschriften den Zugang, doch Ash öffnet eigenmächtig die Zugangsschleuse und lässt sie herein. Auf der Krankenstation gelingt es nicht, den Fremdorganismus zu entfernen, da sich der um den Hals gewickelte Schwanz zusammenzieht und Kane zu ersticken droht. Ash untersucht den Bewusstlosen und stellt fest, dass der Organismus ihn mit Sauerstoff versorgt und am Leben hält. Als er das Wesen auf Dallas’ Befehl wegschneiden will, spritzt eine hochkonzentrierte Säure hervor. Sie frisst sich durch mehrere Böden des Raumschiffes, kann die Außenhülle allerdings nicht erreichen. Eine chirurgische Entfernung des Parasiten ist damit unmöglich. Nach einer gewissen Zeit bemerken Dallas, Ash und Ripley, dass der Fremdorganismus von Kane abgefallen ist.

Die Crew macht sich auf den Rückweg zur Erde. Kane erwacht und scheint sich erholt zu haben. Während des Essens erleidet er einen Anfall mit Husten und Krämpfen. Ein augenloses und wurmartiges Wesen mit messerscharfen Zähnen bricht von innen aus seinem Brustkorb und verschwindet in den düsteren, labyrinthartigen Gängen des Schiffes. Kane stirbt dabei. Die schockierte Crew entschließt sich, das Wesen zu jagen. Es stellt sich heraus, dass es sich häutet, schnell wächst und eine andere Form angenommen hat. Bei der Suche nach ihm tötet es zunächst Brett. Parker vermutet, dass es sich im Luftschacht fortbewegt. Dallas steigt daher in diesen ein und versucht, das Biest mit einem Flammenwerfer zur Luftschleuse zu treiben, von wo es ins All geschleudert werden soll. Aber auch er wird überraschend angegriffen und verschwindet spurlos.

Ripley nutzt ihre neue Position als ranghöchster Offizier dazu, den Hauptcomputer „Mutter“ zur scheinbaren Unfähigkeit des Wissenschaftsoffiziers Ash und zu den Zielen der Mission zu befragen. Sie erfährt, dass der Abstecher zu dem Planetoiden geplant und vorrangiges Missionsziel war. Weyland-Yutani beabsichtige, das extraterrestrische Wesen („Alien“), von dessen Existenz die Firma offensichtlich wusste, zur Erde bringen zu lassen. Die ahnungslose Crew hingegen sei entbehrlich. Als Ash versucht, Ripley gewaltsam zum Schweigen zu bringen, zeigt sich, dass er ein Android ist. Während eines Kampfes mit Parker wird ihm der Kopf abgetrennt. Er wird kurzzeitig reaktiviert, bestätigt den Plan und bringt seine Bewunderung für die tödliche Perfektion der fremden Spezies zum Ausdruck. Ripley, Parker und Lambert beschließen, das Schiff aufzugeben und mit dem Rettungsfahrzeug zu fliehen. Bei der Vorbereitung tötet das Alien Parker und Lambert, so dass Ripley die einzige Überlebende der Nostromo ist.

Um die scheinbar unbesiegbare Bestie zu töten, aktiviert sie den Selbstzerstörungsmechanismus des Raumfrachters. Während der Countdown läuft, muss sie wieder umkehren, weil das Alien ihr den Weg zum Rettungsfahrzeug versperrt. Ihr Versuch, den Selbstzerstörungsmechanismus außer Kraft zu setzen, scheitert zwar; mit dem Bordkater Jones kann sie aber im Rettungsfahrzeug Narcissus entkommen. Aus der Ferne sieht sie, wie die Nostromo durch eine Explosion zerstört wird. Die Erleichterung ist nur von kurzer Dauer, da das Wesen nicht vernichtet ist, sondern in einer Nische des Rettungsfahrzeugs kauert. Am Ende gelingt es Ripley, die sich einen Raumanzug angezogen hat, das Alien durch Öffnen der Ausstiegsluke und die dadurch entstehende Dekompression aus dem Rettungsfahrzeug zu schleudern und im Triebwerksfeuer zu verbrennen. In der Hoffnung auf eine spätere Rettung begibt sie sich in die Kälteschlafkapsel.

Kritik

Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken. Rotten Tomatoes zählte 117 positive und 3 negative Rezensionen.[10] Metacritic zählte 31 positive, 1 gemischte und 2 negative Veröffentlichungen.[11] Auf der Seite der Internet Movie Database wurde bei 750.521 Nutzern die gewichtete Durchschnittsnote 8,4 von 10 ermittelt.[12] Der Film habe dem teuflisch Bösen ein Antlitz gegeben und unzähligen Kreaturen aus Horrorfilm, Comic und Computerspiel ihr Erscheinungsbild gegeben.[13]

„… der erste erwachsene Film in einem eher infantilen filmischen Genre.“

– Michael Gruteser[14]

„Eine extrem spannende, stilistisch brillante Variation des Science-Fiction-Motivs der Bedrohung durch ein außerirdisches Lebewesen, mit deutlichen sexual-psychologischen Akzenten. Ein Film mit einer perfekt entwickelten Spannungsdramaturgie; die düsteren Albtraumwelten wurden von dem Maler HR Giger entworfen.“

– Lexikon des Internationalen Films[15]

„Alien zählt zu den Höhepunkten des Science-fiction-Kinos. […] Ridley Scott eröffnete mit Alien dem Science-fiction-Film eine neue Dimension. In seinem Werk ist vieles anders als in den früheren Weltraumabenteuern. Das Raumschiff ist das Gegenteil der sauberen Enterprise und gleicht mehr einer Müllkippe als einem Fahrzeug. Die Mannschaft besteht nicht aus Weltraumhelden wie in Krieg der Sterne, sondern aus einer Gruppe frustrierter Techniker, die dem Monster hilflos ausgeliefert ist.“

– Das große Film-Lexikon[16]

„Eine der heftigsten affektiven Erfahrungen in meinem gesamten Kinoleben konnte ich während einer ausverkauften Vorführung des Horrorfilms Alien […] machen. Das Publikum ging äußerst lebhaft mit; Angst und Spannung im Kino waren mit Händen zu greifen und steckten an, weil so viel geflüstert und geseufzt wurde. Rufe und Schreie im Auditorium verstärkten die Schocks und Überraschungen, die der Film bot.“

– Carl Plantinga[17]

„Auch wer sich nur ansatzweise mit Science-fiction beschäftigt, wird wissen, daß der Plot dieses Films einen Bart hat, der bis in die Urzeit der utopischen Literatur zurückgeht[18] […] Aber Alien war der erste Streifen dieser Art, der den Horror einer solchen ‚Invasion‘ wirklich fühlbar machte. Der Aufbau der Geschichte ist größtenteils logisch, und die Akteure sind echte Menschen […] Der Dreh- und Angelpunkt und das imponierendste Element soll der Alien selber sein, und der Zuschauer wird buchstäblich gezwungen, sich auf ihn zu konzentrieren. Fast wie ein hypnotisches Mittel werden hierzu […] auch Herzschläge[19] benutzt, die über weite Strecken […] im Hintergrund dröhnen und nach einiger Zeit nur noch vom Unterbewußtsein aufgenommen werden, ihre Wirkung aber nicht verfehlen. Optische und akustische Reize verschmelzen hier und rufen eine tiefe, kreatürliche, sich steigernde Unruhe hervor.‘ (SCIENCE FICTION TIMES) – ‚Das alles ist filmisch intelligent gemacht und ergibt einen perfekten Science-fiction-Film.‘ (UNSERE ZEIT)“

– Ronald M. Hahn, Volker Jansen[20]

Der Film hatte einen enormen Einfluss auf das Genre des Science-Fiction-Films. Durch die fesselnde Atmosphäre, die starken Darsteller, einen passenden Soundtrack und eine tolle Optik wurde der Film zu einer Stilikone wie etwa Blade Runner. Der Rolling Stone kam in einem Artikel daher zu dem Schluss, dass es vom ästhetischen Standpunkt aus ein Fehler war, aus dem ursprünglichen Film eine ganze Serie zu machen.[21] Darüber hinaus hielt das Alien von Giger Einzug in die Popkultur, wo es stilprägend wurde. Die Aspekte von Penetration, Geburt und Arterhaltung übten dabei die Faszination aus und sorgten für die begeisterte Aufnahme und Verbreitung in der Popkultur.[22][23]

 

 

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