Handlung
Der abgeschiedene Planet Naboo wird von zwei Spezies bevölkert, den menschlichen Naboo und den reptiloiden Gungans. Letztere meiden jeglichen Kontakt zu anderen Spezies, insbesondere den Naboo, weil sie der Ansicht sind, dass letztere sich für die überlegenere Spezies halten. Der Planet wird von der Handelsföderation, einem galaxisweiten Großunternehmen, blockiert. Die Föderation protestiert damit gegen die erhöhte Handelszölle. Insgeheim steht die Führung der Handelsföderation in einem Bündnis mit einem gewissen Darth Sidious, der auf galaktischer Regierungsebene im Verborgenen seine schützende Hand über diese Rechtsbrüche zu halten scheint. Daraufhin entsendet Finis Valorum, der Kanzler des Galaktischen Senats, den Jedi-Meister Qui-Gon Jinn und dessen Padawan-Schüler Obi-Wan Kenobi, um in dem Konflikt zu vermitteln. Von Sidious aufgefordert, besetzt die Handelsföderation den Planeten mit ihrer Droidenarmee und versucht, auf ihrem Kontrollschiff die beiden Jedi umzubringen. Diese können zusammen mit Padmé Amidala, der Königin der Naboo, und einigen anderen in Richtung Coruscant fliehen, dem Sitz des Senats der Republik. Dabei wird ihr Hyperraumantrieb durch Sperrfeuer der Handelsföderation beschädigt, so dass sie zur Reparatur eine Zwischenlandung auf dem abgelegenen Wüstenplaneten Tatooine einlegen müssen.
Tatooine ist kein Planet der Galaktischen Republik, darum haben deren Gesetze dort keine Rechtskraft. Sklaverei ist deshalb erlaubt und normale Praxis. Zwar findet Qui-Gon bei Schrotthändler Watto passende Ersatzteile, doch seine republikanischen Zahlungsmittel (Galaktische Credits) sind auf Tatooine wertlos.
Als die Fliehenden während eines plötzlichen Sandsturms bei zwei Sklaven Wattos, dem neunjährigen und technisch sehr geschickten Anakin Skywalker und seiner Mutter Unterschlupf finden, schlägt Anakin dem Jedi vor, in einem bevorstehenden Podrennen die benötigten Ersatzteile für ihn zu gewinnen. Ein Podrennen ist ein Wettkampf mit bis zu 900 km/h schnellen Kapseln, die von zwei (oder mehr) Antriebseinheiten gezogen werden. Qui-Gon, der die außergewöhnliche Begabung Anakins spürt, geht auf den Vorschlag ein. Offiziell wettet er mit Anakins Besitzer Watto um die benötigten Ersatzteile, in einer geheimen Absprache zusätzlich noch um die Freiheit des Jungen. Anakin Skywalker gewinnt das Rennen und erfährt von Qui-Gon erstaunt, dass er frei ist.
Qui-Gon bittet ihn, mit ihm zu kommen, um sich einer Jedi-Ausbildung zu unterziehen. Beim Abflug nach Coruscant wird Qui-Gon von einem dunklen Krieger namens Darth Maul, entsandt von seinem Lehrer Darth Sidious, angegriffen und entkommt nur knapp.
Auf dem Zentralplaneten beginnt Amidala, die benötigte politische Unterstützung für ihren Planeten zu sammeln. Als dies an der Uneinigkeit des Senats zu scheitern droht, folgt sie dem Ratschlag Palpatines, des Senators von Naboo, den Kanzler abwählen zu lassen und einen durchsetzungsfähigeren einsetzen zu lassen. Auch Palpatine wird dabei als neuer Kanzler nominiert. Während ihres Aufenthalts auf Coruscant erfährt Amidala außerdem durch einen mitgereisten Gungan mit dem Namen Jar Jar Binks von der großen Streitmacht der Gungans. Daraufhin beschließt sie, nach Naboo zurückzukehren, da der Senat kurzfristig keine Lösung finden kann. Währenddessen stellt Qui-Gon Anakin dem Rat der Jedi vor. Dieser erkennt zwar Anakins außerordentliche Begabung, widerspricht aber der Ausbildung, weil er zu alt sei und schon zu viele negative Gefühle in sich trage. Dafür erhält Qui-Gon den Auftrag, die Königin der Naboo weiter zu beschützen und mehr über den dunklen Krieger herauszufinden. Die angereiste Gruppe bricht nach Naboo auf.
Dort gibt sich Amidala, bislang getarnt als Dienerin ihres Königinnen-Doubles, dem Anführer der Gungans namens Boss Nass zu erkennen. Nachdem ihre gesamte Delegation vor ihm auf die Knie fällt, kommt dieser zu der Erkenntnis, dass die Naboo sich offenbar doch nicht für überlegen halten. Er willigt ein, Amidala zu helfen, da die Droidenarmee die Gungans aus ihrer Hauptstadt vertrieben hat. Der Plan der Königin ist einfach: Während die Gungans einen Ablenkungsangriff außerhalb von Theed, der Hauptstadt von Naboo, unternehmen, will sie zusammen mit einigen Kämpfern in den Palast eindringen und den dort regierenden Vizekönig der Handelsföderation, Nute Gunray, gefangen nehmen.
Als die Widerstandskämpfer in der Hauptstadt ankommen, treffen sie den dunklen Krieger von Tatooine wieder. Die Jedi trennen sich von den anderen, um es mit ihm aufzunehmen. Amidala und ihr Trupp dringen in den Palast ein, wo sie gestellt werden. Durch ein Ablenkungsmanöver des Doubles von Amidala gelingt es ihnen schließlich doch, den Vizekönig gefangen zu nehmen. Unterdessen versteckt sich Anakin in einem Raumjäger-Cockpit und löst aus Versehen den Autopiloten aus, der ihn in den Weltraum zum Kontrollschiff der Handelsföderation trägt, welches gerade erfolglos von anderen Raumjägern der Naboo angegriffen wird. Durch Zufall und großes Glück gelingt es ihm, dieses zu zerstören und damit die Droidenarmee zu deaktivieren. Beim gleichzeitig stattfindenden Kampf der beiden Jedi mit dem dunklen Krieger wird Qui-Gon von Darth Maul getötet. Nach dessen Tod stellt sich Obi-Wan dem dunklen Krieger. Trotz seiner Unterlegenheit schafft er es, sich gegen Darth Maul durchzusetzen und zweiteilt ihn. Obi-Wan verspricht dem sterbenden Qui-Gon, dessen Wunsch zu erfüllen und Anakin Skywalker zum Jedi-Ritter auszubilden.
Es stellt sich heraus, dass der dunkle Krieger ein Sith, ein Mitglied eines Gegenordens der Jedi war, von dem man glaubte, dass er seit 1000 Jahren ausgestorben sei. Da die Sith immer zu zweit agieren, fragen sich Yoda und Mace Windu, ob der Meister oder der Schüler getötet wurde. Wegen seines Mutes im Kampf gegen den Sith erhält Obi-Wan den Rang des Jedi-Ritters und die Erlaubnis, Anakin Skywalker zu einem Jedi auszubilden. Außerdem wurde Palpatine zum neuen Kanzler der Republik gewählt. Mit einer ausgelassenen Parade feiern die Naboo und die Gungans ihre neugewonnene Freundschaft und den Sieg über die Föderation.
Kritik
Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quelle Bewertung Rotten Tomatoes (Kritiker) 52% Metacritic (Kritiker) 51/100Auf Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung wurde nach 16 Jahren Wartezeit besonders sehnsüchtig gewartet. Die Reaktionen von Kritikern und Fans waren eher gemischt.
Das Kritikerportal Metacritic erfasst dabei für Die dunkle Bedrohung einen Wert von 51 %, was für allgemein gemischte Kritiken spricht. Dabei stehen 15 positiven Kritiken sechs negative (und sechs neutrale) gegenüber. Im vergleichbaren Portal Rotten Tomatoes wurden 52 % von 234 erfassten Rezensionen als positiv eingestuft.
Roger Ebert äußerte sich in der Chicago Sun-Times im Jahr 1999 äußerst positiv. „Wenn es sich um den ersten Star-Wars-Film handeln würde, so würde man Die dunkle Bedrohung als visionären Durchbruch feiern“, so der Kritiker. Weiterhin fügte er hinzu: „Wie schnell wir uns doch an Wunder gewöhnen!“
Die Deutsche Film- und Medienbewertung in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“. So verdiene der Film allein „als Meilenstein in der Weiterentwicklung der Animationstechnik“ ein Prädikat. Darüber hinaus lasse er auch „Ruhe-Inseln.“
Der Filmdienst lobte „außergewöhnliche Effekte“ und „brillant choreografierte Kampfszenen.“ Darüber hinaus bietet Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung „die gewohnte Art naiver Unterhaltung, die durch Sentimentalitäten und endlos ausgedehntes Kampfgetümmel aber auch viel Leerlauf produziert.“
In der Zeitschrift epd Film kritisierte Kai Mihm, dem Film fehle „das Wilde und Übermütige, die Spiel- und Fabulierlust. Und das ist schon deprimierend bei einem Mann, von dem man dachte, er würde nun all die erzählerische Energie ausbreiten, die sich in 22 Jahren angestaut hat.“ Der Film sei „von einer Unmenge altbacken gestalteter Aliens und einer Hand voll menschlicher Darsteller bevölkert, wobei die computergenerierten Figuren sich wesentlich lockerer bewegen als die Menschen – vielleicht, weil einem Computerwesen jeder noch so kindische Dialog egal ist.“
Allerdings wurde auch die Verwendung rassistischer Stereotype kritisiert: in den Figuren der Vorsitzenden der Handelsförderation, die im Gegensatz zu dem französischen Akzent in der deutschen Synchronisation im Original in einem übertriebenen asiatischen Akzent sprechen, sowie in der Figur Jar Jar Binks, dessen lange Ohren Dreadlocks ähneln, der im Original ebenfalls in einem asiatischen (indischen) Akzent spricht, und in der Figur des Watto, in dem der diskriminierende Stereotyp eines hehlenden und sklaventreibenden Juden oder Arabers gelesen werden kann.
Einspielergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung spielte 1999 weltweit rund 924 Millionen US-Dollar (848,3 Mio. Euro; 815,5 Mio. Schweizer Franken) ein, davon rund 431 Millionen US-Dollar (395,7 Mio. Euro; 380,4 Mio. Schweizer Franken) in den USA und rund 54 Millionen US-Dollar (49,6 Mio. Euro; 47,7 Mio. Schweizer Franken) in Deutschland. Die Produktionskosten beliefen sich auf 115 Millionen US-Dollar (105,6 Mio. Euro; 101,5 Mio. Schweizer Franken). Der Film war damit bis zum Jahr 2015 die finanziell erfolgreichste Episode der Star-Wars-Saga, bis er von Star Wars: Das Erwachen der Macht abgelöst wurde. Zudem war Die dunkle Bedrohung im Jahr seines Erscheinens der sechsterfolgreichste Film in den USA und der elfterfolgreichste weltweit.
Im Februar 2012 kam Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung erneut weltweit in die Kinos. Bei dieser, in 3D konvertierten, Version handelte es sich um die 2011 veröffentlichte Blu-ray-Variante. Insgesamt hat die 3D-Wiederveröffentlichung weltweit rund 102,7 Millionen US-Dollar eingespielt (94,3 Mio. Euro; 90,6 Mio. Schweizer Franken).
Das weltweite Gesamteinspielergebnis (2D- und 3D-Kinoveröffentlichung summiert) beläuft sich für Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung auf über 1 Milliarde US-Dollar (918,1 Mio. Euro; 882,6 Mio. Schweizer Franken), was zuvor erst zehn andere Filme erreichten. Damit übertraf das Einspielergebnis auch das von The Dark Knight (2008), wodurch Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (wieder) in die Top 10 der erfolgreichsten Filme der Geschichte aufstieg und mit dem anschließenden Überholen von Tim Burtons Alice im Wunderland (2010) zwischenzeitlich weiter auf Platz 9 aufrückte. Das Gesamteinspielergebnis von Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung liegt damit bei nunmehr 1027 Millionen US-Dollar (942,9 Mio. Euro; 906,4 Mio. Schweizer Franken).
In der Liste der weltweit erfolgreichsten Filme aller Zeiten belegt Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung derzeit Platz 48 (Stand: 6. Januar 2024).
Lucasfilm gab im Januar 2013 bekannt, die 3D-Konvertierungen der anderen fünf Filme vorerst einzustellen. Als Grund nannte man, dass man sich auf die Entwicklung des neuen Films, Star Wars: Das Erwachen der Macht, konzentrieren möchte.
Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe auch: Auszeichnungen der Star-Wars-Filme und -SerienOscarverleihung 2000
- Nominierung in der Kategorie bester Ton
- Nominierung in der Kategorie bester Tonschnitt
- Nominierung in der Kategorie beste Spezialeffekte
Grammy Awards 2000
- Nominierung in der Kategorie Beste Instrumentalkomposition geschrieben für Film, Fernsehen oder visuelle Medien für John Williams
British Academy Film Award
- Nominierung in der Kategorie beste visuelle Effekte
- Nominierung in der Kategorie bester Ton
Saturn Award 2000
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Kostüme für Trisha Biggar
- Auszeichnung in der Kategorie Beste Spezialeffekte für Rob Coleman, John Knoll, Dennis Muren und Scott Squires
- Nominierung in der Kategorie Bester Science-Fiction-Film
- Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Liam Neeson
- Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Ewan McGregor
- Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarstellerin für Pernilla August
- Nominierung in der Kategorie Bester Nachwuchsschauspieler für Jake LLoyd
- Nominierung in der Kategorie Bester Nachwuchsschauspieler für Natalie Portman
- Nominierung in der Kategorie Beste Regie für George Lucas
- Nominierung in der Kategorie Bestes Make-up für Paul Engelen, Sue Love und Nick Dudman
Young Artist Awards
- Auszeichnung in der Kategorie bester Nachwuchsdarsteller bis 10 Jahren für Jake Lloyd
- Nominierung in der Kategorie bester Familienfilm (Drama)
YoungStar Awards
- Nominierung in der Kategorie bester Nachwuchsdarsteller für Jake Lloyd
- Nominierung in der Kategorie beste Nachwuchsdarstellerin für Natalie Portman
Bogey
- Platin für über 5 Mio. Kinobesucher
Blockbuster Entertainment Awards
- Nominierungen in der Kategorie beliebtester Darsteller/Nebendarsteller für Liam Neeson, Natalie Portman, Ewan McGregor, Jake Lloyd und Pernilla August
- Nominierung in der Kategorie bester Bösewicht für Ray Park
Golden Reel Award
- Nominierung in der Kategorie bester Tonschnitt
Golden Satellite Awards
- Nominierung in der Kategorie bester Ton
- Nominierung in der Kategorie beste visuellen Effekte
Las Vegas Film Critics Society Awards
- Auszeichnung für das beste Kostümdesign für Trisha Biggar
- Nominierung in der Kategorie bestes Produktionsdesign für Gavin Bocquet
- Nominierung in der Kategorie beste visuellen Effekte für Dennis Murren
MTV Movie Awards
- Auszeichnung als beste Action-Sequenz für das Podrennen
- Nominierung in der Kategorie beste Kampfszene für Liam Neeson, Ewan McGregor und Ray Park
Goldene Himbeere
- Auszeichnung in der Kategorie Schlechtester Nebendarsteller für Ahmed Best
- Nominierung in der Kategorie Schlechtesten Film
- Nominierung in der Kategorie Schlechtesten Regisseur
- Nominierung in der Kategorie Schlechteste Drehbuch
- Nominierung in der Kategorie Schlechtesten Nebendarsteller für Jake Lloyd
- Nominierung in der Kategorie Schlechteste Nebendarstellerin für Sofia Coppola
- Nominierung in der Kategorie Schlechteste Leinwandpaar für Jake Lloyd und Natalie Portman
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnete den Film mit dem Prädikat „wertvoll“ aus.
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