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Sommer wie Winter (2000) ist ein Liebesdrama von Sébastien Lifshitz mit Jérémie Elkaïm und Stéphane Rideau in den Hauptrollen. Der Film wechselt zwischen den beiden Handlungssträngen im Sommer und im Winter und ist nicht chronologisch aufgebaut.

Die Gesichter der Figuren auf dem Filmplakat stammen nicht aus dem Film selbst, sondern aus einem von Pierre et Gilles erstellten Foto der beiden Hauptdarsteller, die nackt vor einem Hintergrund aus Seesternen zu sehen sind.

Der Film spielt hauptsächlich in der Bretagne und behandelt eine stürmische Urlaubsromanze zwischen zwei Teenagern und das, was achtzehn Monate später von dieser Beziehung übrig bleibt.

Der Soundtrack verwendet Lieder des irischen Sängers und Songwriters Perry Blake (aus seinem Album Still Life), um die melancholische, depressive Stimmung zu vermitteln.

Inhalt

Zusammenfassung

Der Teenager Mathieu langweilt sich am Strand von Pornichet. Dort trifft er auf Cédric, einen überschwänglichen jungen Mann, für den er eine Anziehungskraft empfindet. Diese erweist sich als gegenseitig. Die Montage des Films ist nicht chronologisch und erzählt parallel zwei Abschnitte ihres Lebens: den Sommer, in dem sie sich kennenlernen, und die Entwicklung ihrer Beziehung, die zunächst eine Urlaubsliebe ohne Zwänge und Konsequenzen ist, dann aber ernster wird, als Mathieu beschließt, mit Cédric nach Nantes zu ziehen; und den Winter danach, als Mathieu nach einem Selbstmordversuch und nach der Trennung von Cédric nach Pornichet zurückkehrt und das Leben wieder genießt.

Handlung

Mathieu aus der oberen Mittelschicht verbringt seine Sommerferien an der französischen Küste, bevor er im Herbst ein Studium zum Architekten beginnt. Seine Mutter ist wegen des Krebstodes seines kleinen Bruders tief deprimiert und wird von ihrer Schwester gepflegt, während Mathieu und seine launische jüngere Schwester nicht miteinander auskommen.

Dann lernt er am Strand den attraktiven Cédric kennen, der offensichtlich auf der Suche nach einem Freund ist. Die beiden Jungen beginnen eine Romanze, und Mathieus plötzliche Geheimniskrämerei und seine stundenlange Abwesenheit von zu Hause machen sowohl seine Schwester als auch seine Tante neugierig.

Ein paralleler Handlungsstrang konzentriert sich auf Mathieu achtzehn Monate später, als er sich von dem Schock der Trennung erholt. Nachdem Mathieu einen Selbstmordversuch unternommen hat, beschließt er, in die kleine Stadt am Meer zurückzukehren, um zu lernen, mit dem Geschehenen umzugehen.

Der Film endet hoffnungsvoll, als Mathieu Pierre aufsucht, einen anderen ehemaligen Freund von Cédric, der in der Küstenstadt lebt, und sie die Spannungen der Vergangenheit überwinden und entdecken, dass sie einander verstehen.

Kritik

Es scheint, als sei das französische Kino am besten für Slice-of-Life-Dramen geeignet. "Sommer wie Winter" (Presque rien (wörtlich: Fast nichts)) ist ein solches Drama, das jedoch weit über die Qualität hinausgeht, die wir von diesem Filmgenre gewohnt sind.

Regisseur Sébastien Lifshitz schneidet die Geschichte in Scheiben und fügt sie dann auf eine Art und Weise zusammen, die zunächst verwirrend ist, aber letztlich viel zum emotionalen Ton des Films beiträgt.
Das Zusammentreffen und die Trennung zweier Jungen im späten Teenageralter wird erzählt, ohne dass eine klare Erklärung für das Wie oder Warum gegeben wird. Der Schwerpunkt liegt auf der schwierigen emotionalen Reise, die einer von ihnen infolge der unerwarteten Liebesbeziehung, die sich entwickelt, durchmacht.

Neben seinem scharfen filmischen Auge ist Lifshitz' größter Erfolg, dass er sowohl Jeremie Elkaim als auch Stephane Rideau völlig überzeugende Leistungen entlockt. Allderings ist der Film auch sehr wortkarg inszeniert; die ersten Minuten enthalten keinen einzigen Dialog.

 


 

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