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Signs – Zeichen [saɪnz] (Originaltitel: Signs) ist ein US-amerikanischer Psychothriller aus dem Jahr 2002. Regie führte M. Night Shyamalan, der auch das Drehbuch verfasste und in einer Nebenrolle auftrat. Die Hauptrollen spielten Mel Gibson und Joaquín Phoenix. Signs greift das Phänomen der Kornkreise und eine bevorstehende Invasion der Erde durch Außerirdische auf. Der Film startete am 12. September 2002 in den deutschen Kinos.

Inhalt

Handlung

Der ehemalige Pfarrer Graham Hess lebt nach dem Unfalltod seiner Frau, durch den er seinen Glauben an Gott verloren hat, mit seinen zwei Kindern Morgan und Bo und seinem Bruder Merrill auf einer Farm. Merrill, ein gescheiterter Baseballspieler, ist nach dem Unfall zu seinem Bruder gezogen, um sich um ihn zu kümmern. Bo leidet unter einer Zwangsstörung und verteilt zahllose volle Wassergläser im Haus; Morgan ist Asthmatiker.

Eines Morgens entdeckt Graham einen 200 Meter großen Kornkreis in einem seiner Felder. In der Folge geschehen weitere mysteriöse Dinge: Der Hund der Familie greift Grahams Kinder an, Fremde treiben sich anscheinend auf der Farm herum, über den ganzen Globus verstreut tauchen weitere Kornkreise auf, und über bedeutenden Großstädten werden helle Lichter entdeckt. Immer mehr wird deutlich, dass Aliens eine Invasion der Erde planen.

Graham, Merrill und die beiden Kinder befürchten angesichts der seltsamen Ereignisse einen Angriff auf ihre Farm. Ray Reddy, der Verursacher des Verkehrsunfalls, durch den Grahams Frau gestorben war, erzählt Graham, er halte eines der Aliens in der Speisekammer seines Hauses gefangen und vermute, dass sie Wasser scheuen würden. Daraufhin fährt er an einen See. Graham begibt sich in Reddys Haus, kommt mit einem Außerirdischen durch den Türspalt der Speisekammer in Kontakt und kann seinem Gegner zwei Finger abschneiden, nachdem dieser versucht hat, nach ihm zu fassen. Als er nach Hause zurückgekehrt ist, entscheiden sich alle nach einigem Hin und Her, dass sie sich im Haus verschanzen und Türen sowie Fenster mit Brettern vernageln. Als die Außerirdischen jedoch ins Haus eindringen, bleibt der Familie nur noch die Flucht in den Keller.

Als der nächste Morgen anbricht, hört Merrill im Radio, dass die Aliens auf dem Rückzug sind. Nun wagen sie sich aus ihrer Zuflucht heraus, wollen Morgan sein dringend benötigtes Asthma-Medikament besorgen und rechnen damit, dass die Invasion überstanden sei. Doch eines der Aliens hat sich im Haus versteckt und ergreift Morgan. Es ist dasselbe, dem Graham zwei Finger abgetrennt hatte. Das Alien sprüht Morgan ein Giftgas ins Gesicht, wird jedoch kurz darauf von Merrill mit einem Baseballschläger angegriffen und durch das von Bo überall im Haus verteilte Wasser – die tödliche Schwäche der Aliens – getötet. Morgan überlebt, da sein Asthma das Eindringen des Giftgases in seine Lungen verhindert hat.

Graham erkennt nun, dass alle Schicksalsschläge, die seiner Familie widerfahren sind, nur Teil einer göttlichen Vorsehung waren, gewinnt seinen Glauben an Gott zurück und wird in Folge wieder Pfarrer.

Kritik

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Quelle Bewertung Rotten Tomatoes Kritiker [23] Publikum [23] Metacritic Kritiker [21] Publikum [24] IMDb [24]

In den Vereinigten Staaten äußerten sich die Kritiker großteils lobend über den Film (74 % der gesammelten Kritiken auf Rotten Tomatoes), jedoch nicht so ausgeprägt positiv wie zwei Jahre zuvor über The Sixth Sense (85 % ebenda).[23] Roger Ebert, renommierter Filmkritiker der Chicago Sun-Times, gab dem Film die maximale Punktzahl und begründete dies folgendermaßen:

„Signs ist das Werk eines geborenen Filmemachers, das eine Vorahnung aus dem Nichts hervorruft. Als es vorbei ist, denken wir nicht darüber nach, was passiert ist, sondern wie sehr wir es erlebt haben […] Am Ende des Films stellte ich amüsiert fest, wie sehr Shyamalan die Erlösung fallen lässt. Er weiß […], dass derartige Filmer allmählich ermüden.“

– Roger Ebert[25]

Charles Martig meinte, der Regisseur verwende „populäre Genres wie Science-Fiction, Mystery und Horror“, breche diese auf und organisiere „sie neu in einer mehrschichtigen Erzählung“. Der Umkehrpunkt am Schluss verschaffe „eine grundlegend neue Sicht der Dinge, quasi eine Kinoerleuchtung, die das Filmerlebnis in einen neuen Horizont“ rücke, der viel weiter sei, „als die Erzählhandlung es vermuten ließe“. In Signs gelange Shyamalan nun an „die Grenzen seines Erzähluniversums“: Die ausgefeilte Komposition könne „beim Betrachten jederzeit zur Erkenntnis führen, dass der Autor eigentlich alles weiß“ und er die Zuschauer lediglich „über den Umweg einer raffinierten Erzählung auf eine tieferliegende Dimension verweisen möchte“. Insofern komme hier „eine fantastische Trilogie der populären Metaphysik zu ihrem Abschluss“.[7] Daniel Haas schrieb bei Spiegel Online, mit Signs setze „einer der erfolgreichsten Regisseure Hollywoods ein deutliches Zeichen.“ Es verweise „direkt auf das kulturelle Mandat, das sich Amerika immer wieder selbst“ erteile, „in einer Welt wachsender Komplexität eindeutige Standpunkte zu vermitteln“. Es liege „viel kreatives Potenzial in dieser Aufgabe“ und „ein großer Schrecken“.[26]

Carsten Happe von der Zeitschrift Schnitt kritisierte Shyamalan hingegen scharf. Der Regisseur sei „ein Alien und eine Bedrohung für die Erde“. Die „enervierende Langsamkeit seiner Filme“ unterwandere „unaufhörlich die Hollywoodmaxime des faster, bigger, more“. Die Größe der Storylöcher übersteige „zunehmend die der Kornkreise, welche als allenfalls publicityträchtige Aufhänger bereits nach wenigen Minuten komplett fallengelassen werden“. Stattdessen versuche sich Shyamalan „ebenso permanent wie glücklos am Aufbau von Spannungsbögen, denen unentwegt die Auflösung“ fehle.[27]

Das Filmmagazin Cinema war der Ansicht:

„Bei Shyamalan findet der Weltuntergang als Kammerspiel statt, begrenzt auf ein Farmhaus – zuletzt auf den Keller, in dem sich Hess mit seiner Familie gegen das Böse verbarrikadiert. Klopfgeräusche hinter der Mauer. Schrille Tonsignale aus dem Babyfon. Krallenfinger unter dem Türspalt. Ein Hund, der im Freien hektisch bellt, erbärmlich jault, abrupt verstummt. Signs ist eine beklemmende Paranoiastudie, Suspense-Kino in Reinkultur, eine Art Gang in den Kohlenkeller ohne Licht. Dabei zu pfeifen hilft kaum: Was wir nicht sehen, hat uns immer schon am meisten geängstigt.“

– Cinema[28]

Und das Lexikon des internationalen Films urteilte, die „lange Zeit in der Schwebe gehaltene Geschichte“ lebe „von der Begabung des Regisseurs für unheimliche Atmosphären“ und rücke „die spirituelle Komponente deutlicher in den Vordergrund als die Anlass gebende Fantasy-Geschichte“. Der Film sei „fesselnd und stilistisch interessant“ bleibe aber „letztendlich doch unbefriedigend, weil das Sujet inhaltlich zu wenig vertieft“ werde.[29]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

weitere Nominierungen

 

 

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