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Lara Croft: Tomb Raider ist ein Abenteuerfilm des Regisseurs Simon West aus dem Jahr 2001 mit Angelina Jolie in der Hauptrolle. Der Film bedeutete den weltweiten Durchbruch für die Schauspielerin Angelina Jolie. Die Verfilmung basiert auf der Computerspiel-Reihe Tomb Raider. 2003 erschien die Fortsetzung Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens, ebenfalls mit Angelina Jolie.

Inhalt

Handlung

Die Aristokratin Lara Croft wohnt alleinstehend auf ihrem schlossähnlichen Landsitz in England. Offiziell arbeitet sie als Fotojournalistin, aber in Wirklichkeit ist sie Grabräuberin (engl. tomb raider) und immer auf der Suche nach neuen, unentdeckten Schätzen der Vergangenheit. In ihrem weitläufigen Haus mit 83 Räumen trainiert die mutige Abenteurerin für ihre gefährlichen Einsätze, indem sie gegen einen ferngesteuerten Roboter namens Simon kämpft. Dieser wurde vom Computerfreak Bryce entwickelt.

Laras neues Abenteuer beginnt in einer Nacht, als sie gerade von ihrem verstorbenen und immer noch sehnsüchtig vermissten Vater Lord Richard Croft träumt, der Archäologe war. Durch seine liebevolle Erziehung tröstete er Lara über den Verlust der Mutter hinweg, an die Lara sich nicht mehr erinnern kann. Er hat ihr früher einmal in seiner Bibliothek von einer besonderen Planetenkonstellation erzählt, der Linearkonstellation, bei der alle Planeten in einer Reihe stehen. Sie tritt nur rund alle 5000 Jahre auf. In einer Nacht hört Lara das Ticken einer Uhr – ein übergreifendes Motiv des Filmes. Es setzt zu dem Zeitpunkt ein, an dem die Linearkonstellation eintritt. Die Quelle dieses Geräuschs entdeckt sie in einem ihr bisher unbekannten, geheimen Raum. Es geht von einer besonderen Uhr aus, die das Symbol für das Auge der Vorsehung trägt: In der Mitte eines Dreiecks befindet sich eine leuchtende Kugel, das „Dreieck des Lichtes“. Lara erkennt das Symbol, das auch als das Allsehende Auge bekannt ist, welches in diesem Film als Erkennungszeichen der Illuminati gilt (ein weiteres wiederkehrendes Motiv des Films).

Ein ehemaliger Kollege ihres Vaters weiß nichts mit dem Gegenstand anzufangen, vermittelt Lara aber an einen Anwalt namens Manfred Powell. Zwischen beiden entsteht eine gewisse „sexuelle Spannung“, als sie in seinem dekadenten Haus erscheint – er wird sich aber später als ihr rücksichtsloser Gegner erweisen. Er kennt den wahren Wert der seltsamen Uhr und will sie mit Gewalt in seinen Besitz bringen. Als Lara gerade an zwei Bungee-Seilen hängend wie eine Ballerina durch die Luft schwingt, überfällt Powell mit einer Gruppe Schwerbewaffneter das Haus. Lara kann sich zwar gegen die Angreifer durchsetzen, aber nicht den Diebstahl der Uhr verhindern.

Am nächsten Morgen bringt ein UPS-Fahrer einen versiegelten Brief ihres Vaters. Der Archäologe hat die Nachricht vor seinem Tod verfasst und verfügt, dass sie an diesem Tag zugestellt wird. Der Brief enthält ein Zitat des Dichters William Blake aus Auguries of Innocence.[2]

To see a World in a grain of sand,
And a Heaven in a wild flower,
Hold Infinity in the palm of your hand,
And Eternity in an hour.

Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen
und den Himmel in einer wilden Blume,
halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand
und die Stunde rückt in die Ewigkeit.

Lara holt die Werke Blakes aus dem Bücherregel und findet im Einband das Illuminaten-Symbol wieder. Dahinter ist eine ausführlichere Nachricht ihres Vaters versteckt. Er erklärt ihr, dass die Uhr der Schlüssel zu einem Teil eines Dreiecks ist, das seinem Besitzer gottähnliche Macht über die Zeit verleiht. Allerdings wurde das Dreieck damals von den „Menschen des Lichts“, den Illuminati, in zwei Teile – „Vergangenheit“ und „Zukunft“ – zerbrochen, um Missbrauch zu verhindern.

Laras Vater schreibt, eine Hälfte des Dreiecks befinde sich verborgen im Tempel Ta Prohm in Kambodscha. Er erinnert seine Tochter an einen Jasmin, der nur dort wächst und als Hinweis auf den Eingang zu dem Versteck dient. Lara muss das Versteck rechtzeitig finden, bevor die Linearkonstellation ihre vorletzte Stufe erreicht. Ihr bleiben nur gut 60 Stunden.

Als die Grabräuberin in Kambodscha eintrifft, ist Powell schon vor Ort. Bei ihm ist auch Laras Freund Alex West, der ebenso zu den machthungrigen und skrupellosen Männern gehört. Im weiteren Verlauf des Films wird eine frühere Romanze zwischen ihnen angedeutet. Während sich die Gruppe mit Gewalt Zutritt zum enorm geräumigen Tempelinneren verschafft, findet Lara mit Hilfe eines Kindes, das wie ein Geist auftaucht, den mit Jasmin markierten Eingang. Im Inneren des Tempels sieht sie, dass ihre Gegner auf der falschen Fährte sind. Lara kennt hingegen die richtige Stelle und kann Powell wenige Sekunden, bevor die Planeten ihre Ausrichtung erreichen, davon überzeugen, ihr die Uhr zu geben, bei der es sich in Wahrheit um einen Schlüssel handelt. Nachdem sie diesen Schlüssel in der passenden Vertiefung in der Tempelwand platziert hat, wird ein großer steinerner Balken mit spitzem Ende als schwingendes Pendel freigesetzt. Lara lenkt ihn mit der Spitze gegen eine mit einer Flüssigkeit gefüllte Kugel. Dadurch wird die erste Hälfte des ersehnten Dreiecks freigegeben, das sich Lara schnappen kann. Während sie gegen zum Leben erwachte Statuen kämpft, gelingt es Powell jedoch, die Uhr wieder in seinen Besitz zu bringen. Lara reist weiter nach Angkor, wo sie von buddhistischen Mönchen gesegnet und ihre im Kampf erhaltene Wunde auf wundersame Weise geheilt wird.

Damit stehen beide Parteien vor dem Problem, dass die Macht nur erlangt werden kann, wenn beide Gegenstände – das Dreieck und die Uhr – vereinigt werden. Als sie einige Zeit später in Venedig wieder aufeinandertreffen, erfährt Lara von Powell, dass ihr Vater Mitglied der Illuminati war und Powell über ihren Vater als Mentor auch zu diesem Bund gestoßen ist. Mit dem Hinweis, dass sie ihren Vater wiedersehe, wenn sie über die Zeit bestimmen könne, überredet Powell seine Gegnerin schließlich zur Zusammenarbeit.

Ihre nächste Reise führt sie zu einem Meteoritenkrater in der Eiswüste Sibiriens, wo sich früher einmal das Zentrum der „Erleuchteten“ befand. Auf dem Weg dorthin erscheint Lara ein Mädchen, das von ihrem Vater spricht und sie warnt. In einem unterirdischen Raum mitten in einem Krater sehen sie eine riesige mechanische Nachbildung des Sonnensystems, ein Orrery. Lara findet erneut die vorgesehene Vertiefung für die Uhr und holt damit die zweite Hälfte des Dreiecks hervor, gerade rechtzeitig zur kurz bevorstehenden Sonnenfinsternis. Doch als Powell die beiden Teile zusammenfügt, geschieht zunächst nichts. Daraufhin tötet er Alex mit einem Messerwurf. Lara versucht den Sterbenden zu retten, woraufhin sich die beiden näherkommen. Lara erinnert sich in diesem Moment an das Gedicht und sucht das Sandkorn in der Uhr. Erst mit dieser kleinen Ergänzung ist das Dreieck vollständig. Als die letzte Stufe der Planetenkonstellation erreicht ist, verschmelzen Gegenwart und Vergangenheit. In einem traumsequenzähnlichen Wettlauf mit Powell auf die erleuchtete Spitze einer Pyramide gewinnt Lara. Sie trifft in einem Zelt ihren Vater, der ihr jedoch trotz aller Freude über das Wiedersehen befiehlt, das Dreieck zu zerstören. Bevor sie dies befolgt, dreht sie die Zeit noch so weit in die Vergangenheit zurück, um den Mord an Alex zu verhindern. Dann beginnt der unterirdische Raum einzustürzen. Powell erzählt Lara, wie er ihren Vater umgebracht hat, und zeigt ihr dann eine Taschenuhr, die eine Erinnerung an ihre Mutter ist. Die Grabräuberin besiegt ihren Gegner im Faustkampf und kann mit der Uhr noch gerade rechtzeitig aus der Höhle fliehen. Nun kehrt sie auf ihr Anwesen zurück und widmet sich dort wieder dem Kampfsport-Training mit dem Roboter, wobei sie aber jetzt ein für sie untypisch vornehmes Kleid trägt.

Kritik

„Trivialer Abenteuer- und Fantasyfilm in Anlehnung an das gleichnamige Computer-Erfolgsspiel, der kaum ein Eigenleben entwickelt und noch weniger unterhält. Ohne Spannung erzählt und inszeniert, schwach gespielt.“

– Lexikon des internationalen Films[9]

Sigourney Weaver, die mit Ridley Scotts Alien 1979 als eine der ersten Frauen den Durchbruch im Actiongenre schaffte,[10] kritisierte im Jahr 2004 auf Nachfrage von Spiegel Online die neuen Kinoheldinnen wie Lara Croft:

„Ich weiß nicht, ob ich es glänzen nennen würde, wie etwa Angelina Jolie in Lara Croft zum Einsatz kam. Angelina ist eine tolle Schauspielerin, aber ihre Rolle beschränkt sich darauf, das Böse mit simpler Waffengewalt zu bekämpfen. Ich finde es ziemlich schade, dass man einer Schauspielerin vom Kaliber einer Angelina Jolie nicht mehr Spielraum lässt, um diesen Charakter Lara Croft mit einem Hauch mehr Intelligenz zu gestalten. Man hat sie zu sehr reduziert auf die Figur aus dem gleichnamigen Videospiel. Dicke Brüste, enge Shorts und eine Knarre in der Hand, das allein reicht in meinen Augen noch nicht, um einen weiblichen Hero zu kreieren.“[11]

 

 

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