Monster’s Ball ist ein Independent-Film des deutsch-schweizerischen Regisseurs Marc Forster aus dem Jahr 2001. Für das Filmdrama wurde Halle Berry 2002 als erste afroamerikanische Schauspielerin mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
Inhalt
Handlung
Hank Grotowski leitet die Hinrichtungen in einem Strafgefängnis in den US-Südstaaten, wie dies auch sein Vater Buck früher getan hat. Auch sein Sohn Sonny lernt dieses Handwerk im selben Gefängnis und soll später in die Fußstapfen seines Vaters treten. Sonny leidet jedoch unter dem freudlosen, von Pflichterfüllung, Macho-Haltung und Rassismus geprägten Lebensstil von Großvater und Vater. Während Sonny seiner ersten Hinrichtung entgegensieht, wechselt die Perspektive zum schwarzen Todeskandidaten Lawrence Musgrove, der nach elf Jahren Gefängnis ein letztes Gespräch mit seiner Frau Leticia und seinem Sohn Tyrell führt. Kurz vor seiner Hinrichtung freundet sich Sonny mit ihm an. Der künstlerisch begabte Afroamerikaner fertigt Porträts seiner beiden Bewacher an und schenkt sie Sonny. Währenddessen warten Leticia und Tyrell vergeblich auf einen letzten Anruf, der Musgrove verweigert wird. Bei der Hinrichtung hält Sonny dem psychischen Druck nicht stand und bricht beim letzten Gang des Häftlings zusammen. Eine heftige Auseinandersetzung zwischen dem pedantischen Hank und seinem sensiblen Sohn ist die Folge. Bei seinem Vater in Ungnade gefallen, erschießt sich Sonny vor seinen Augen.
Hank versucht nach diesem Schicksalsschlag, sein Leben neu zu ordnen. Er gibt seinen Beruf auf und kauft eine Tankstelle. Leticia, in Trauer um ihren Mann und in Sorge um ihren fettleibigen Sohn, verliert ihre Stelle und wird Bedienung in Hanks Stammlokal, wo sie sich kennenlernen. In einer regnerischen Nacht, als Leticia um Hilfe für ihren von einem Auto angefahrenen Sohn Tyrell bittet, hält Hank an und bringt beide ins Krankenhaus. Der Junge stirbt dort kurze Zeit später, und Hank fährt Leticia nach Hause. Im Lokal begegnen sie sich wieder; es entstehen zarte Gefühle zwischen den beiden, zunächst gespeist von der gemeinsamen Erfahrung, ein Kind verloren zu haben und vielleicht als Eltern versagt zu haben. Der jungen Liebe stehen jedoch Hanks rassistischer Vater Buck im Wege sowie der Umstand, dass Hanks letzter Häftling, den er auf den elektrischen Stuhl begleitet hatte, Leticias Ehemann Lawrence war. Hank verlegt seinen Vater ins Altenheim und streicht sein Haus neu. Als Leticias Haus zwangsgeräumt wird, zieht sie bei Hank ein. Leticia findet durch Zufall die von ihrem toten Mann angefertigten Porträts in Sonnys Zimmer, ist zunächst schockiert, scheint dies jedoch schlussendlich zu überwinden.
Kritik
- Blickpunkt: Film berichtete von der „ungewöhnlichsten Liebesgeschichte seit langem“. Zwar sei der Film „notorisch“ wegen seiner Sexszene, er lebe aber vor allem von seinen „sensationellen Hauptdarstellern“.
- Der Filmkritiker der Tageszeitung Die Welt fand in der Ausgabe vom 5. September 2002 die Geschichte von sehr glaubwürdigen Hauptdarstellern nuanciert dargeboten.
- Die taz vom selben Tag sah hervorragende Leistungen der Hauptdarsteller, es störe aber der konstruierte Plot sowie die teils wenig differenzierte Figurenzeichnung.
- Der Tagesspiegel beurteilte den Film weniger positiv. Den Kritiker störte insbesondere das holzschnittartige Drehbuch, außerdem sei Halle Berry zwar eine gut aussehende Frau, in dem Film aber nur eine mittelmäßige Schauspielerin.
- Halle Berry habe „grässlich geschauspielert“, meint das Filmmagazin Jump Cut. Vor allem aber sei der unglaubwürdige Plot „nicht zu retten“.
- Das Lexikon des internationalen Films bezeichnet Monster’s Ball hingegen als „mutigen, weitgehend überzeugend gespielten und in vielen Details höchst unbequemen Independent-Film, der in seiner verstörenden Handlung viele Fragen aufwirft, die durch die konzentrierte Inszenierung über den Film hinaus verlängert werden.“[1]
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