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300 ist eine US-amerikanische Comicverfilmung aus dem Jahr 2006. Der Film basiert auf der gleichnamigen Graphic Novel von Frank Miller und Lynn Varley aus dem Jahr 1998. Weltpremiere war am 9. Dezember 2006 beim Austin Butt-Numb-A-Thon in den USA. Am 14. Februar 2007 wurde der Film im Wettbewerb der Berlinale 2007 außer Konkurrenz gezeigt.[3] Filmstart war am 9. März 2007 in den US-amerikanischen Kinos, während sein Kinostart in Deutschland und der Schweiz am 5. April 2007 erfolgte, in Österreich einen Tag später.[3]

Der Film ist eine fiktionalisierte Erzählung einer Episode aus den Perserkriegen, nämlich die Geschichte der Schlacht bei den Thermopylen. Ebenso wie seine Comic-Vorlage orientiert sich der Film nur grob an den Historien des antiken Historikers Herodot. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 445 Millionen US-Dollar, bei Produktionskosten von 65 Millionen US-Dollar, war 300 einer der erfolgreichsten Filme 2007.

Inhalt

Handlung

Erzählt wird 300 aus der Sicht von Dilios, einem Soldaten aus Sparta. Die Spartaner werden als ein Volk von gnadenlosen Kriegern gezeigt, die missgebildete und schwächliche Säuglinge gleich nach der Geburt töten und ihre Söhne mit äußerster Härte nach der Agoge erziehen. Der Erzähler berichtet von der Legende eines 15-jährigen Jungen, der in einem Initiationsritual alleine in die Wildnis geschickt wird und dort gegen einen wilden Wolf besteht.

30 Jahre später ist dieser Junge der König Leonidas I. von Sparta, als Großkönig Xerxes von Persien mit einer riesigen Armee nach Griechenland marschiert. Er schickt einen Boten nach Sparta, um Leonidas eine kampflose Annexion Spartas anzubieten. Dieser empfindet das Angebot als Beleidigung und wirft den Unterhändler samt seiner Begleitung in einen Brunnen. Bevor Leonidas in den Krieg zieht, um Sparta zu verteidigen, befragt er nach altem Gesetz das Orakel zu seinem Kriegsplan. Die Ephoren, die Hüter des Orakels, sind jedoch von Xerxes bestochen worden und verweigern ihm den Segen unter dem Vorwand des Karneiafestes, welches neun Tage lang jegliche Kampfhandlung verbietet.

Im Rat wird Leonidas wegen des Orakelspruchs für seine Kriegspläne heftig kritisiert, vor allem aber wegen der Aussichtslosigkeit eines Kampfes gegen die zahlenmäßig weit überlegene persische Streitmacht. Trotzdem zieht Leonidas mit 300 ausgesuchten Spartiaten, von denen jeder bereits einen männlichen Stammhalter gezeugt hat, „auf Wanderschaft“. Sein Ziel ist es, die Perser an einem schmalen Engpass zwischen dem Meer und dem Gebirge, den Thermopylen, aufzuhalten, wo die zahlenmäßige Übermacht der Gegner weniger Gewicht habe. Auf dem Weg dorthin schließt sich den Spartiaten eine Schar Arkadier an.

Damit die Perser gezwungen sind, den Pfad über die Thermopylen zu benutzen, errichten die Griechen eine Mauer aus Steinen sowie aus getöteten persischen Spähern. Ein körperbehinderter Exil-Spartaner namens Ephialtes warnt Leonidas vor einem verborgenen Pfad, über den die Perser die Griechen einkesseln könnten. Zugleich bittet er Leonidas, mit den Spartiaten gegen die Perser kämpfen zu dürfen, um den Namen seines Vaters reinzuwaschen, der mit ihm gleich nach seiner Geburt aus Sparta geflohen war, um die Tötung des Sohnes zu verhindern. Leonidas weist ihn zurück, da Ephialtes mit seiner Behinderung zwar einen Speer führen kann, aber sein schwacher Schildarm die Phalanx der Griechen schwächen würde. Er bietet Ephialtes die Aufgabe an, stattdessen verwundete oder gefallene Krieger zu betreuen, was dieser gekränkt von sich weist.

Bevor die Angriffe beginnen, geben die Perser den Griechen Gelegenheit, die Waffen niederzulegen, doch Leonidas entgegnet nur: „Kommt und holt sie euch.“ Die Griechen wehren die ersten Angriffe der Perser ab. Daraufhin bittet Xerxes Leonidas zu einer Audienz und versucht, ihn zur Aufgabe zu bewegen, indem er ihm das Kommando über die persischen Streitkräfte in ganz Griechenland anbietet. Leonidas lehnt jedoch ab und schlägt mit seinen Männern auch die Elitegarde des Königs, die gefürchteten Unsterblichen, zurück, was Xerxes noch mehr erzürnt.

In der Zwischenzeit versucht Leonidas’ Gattin, Königin Gorgo, den Senat zu überzeugen, ihren Mann mit der Armee zu unterstützen und für die Freiheit Spartas zu kämpfen. Senator Theron nutzt die durch sein Geschlecht gegebene Vormachtstellung aus und erpresst die Königin. Er wird ihr im Senat nicht widersprechen, dafür muss sie Theron zu Willen sein. Um ihren Mann zu retten, geht die Königin auf das Angebot ein. Theron bricht jedoch sein Wort und beschuldigt sie im Senat, sich ihm und anderen angeboten zu haben. Daraufhin erdolcht ihn die Königin, und aus seiner Tasche fallen persische Münzen – so erkennt der Senat Theron als Verräter.

Währenddessen wird bekannt, dass Ephialtes den geheimen Pfad an die Perser verraten hat. Die Lage der Griechen ist damit aussichtslos, denn ohne die strategisch günstige Stellung am Thermopylen-Pass sind sie den zahlenmäßig weit überlegenen Persern nicht gewachsen. Die Arkadier ziehen sich deswegen zurück. Der verwundete Dilios wird von Leonidas nach Sparta geschickt, um von dem tapferen Kampf gegen die Perser zu berichten. Sein einziger Wunsch ist es, dass sich das Volk der Griechen an seine Tat erinnere. Dilios schließt sich den Arkadiern an und begibt sich auf die Reise nach Sparta.

Der König bleibt mit seinen restlichen Kämpfern zurück, um sich dem letzten Gefecht zu stellen. Ein letztes Mal schlägt er ein Kapitulationsangebot aus, weil er lieber als freier Grieche sterben will, statt als Kriegsherr der Griechen unter Xerxes weiterzuleben. So kämpfen er und seine Männer bis zum Tod gegen die weit überlegenen Perser, erreichen aber dadurch das nach ihrer Vorstellung höchste Lebensziel – im Krieg für Sparta als freier Mann zu fallen. Bei diesem letzten Kampf widerlegt Leonidas die Behauptung des persischen Großkönigs, eine Gottheit und damit unverwundbar zu sein, indem er den persischen Großkönig mit einem geschleuderten Speer im Gesicht verletzt, bevor er mit seinen Kriegern vom Gegner überrannt wird.

Ein Jahr später ist Dilios selbst Anführer der Armee der Griechen und stellt sich nun den Persern bei Plataiai mit 10.000 Spartiaten, die ein Heer von 30.000 Griechen anführen. Da die persische Streitmacht diesmal nur um ein „lächerliches“ Dreifaches größer ist, gebe es – so Dilios – „gute Aussichten für jeden Griechen“. Mit diesen Worten führt er seine Kameraden in die Schlacht gegen den Feind.

Kritik

Der Film wurde in den USA überwiegend gemischt bis positiv aufgenommen, während er in Europa auf eine gemischte, tendenziell eher negative Kritik traf.[27][28]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Weltpremiere während der Berlinale erhielt der Film von den anwesenden 1.700 Zuschauern Standing Ovations.[29] Nur wenige Stunden zuvor war der Film bei einer Pressevorführung ausgebuht worden.[30]

Die Ästhetik der Darstellung, insbesondere der „eindrucksvoll inszenierten und choreografierten Kampfszenen“, wurde gelobt.[31] So sei 300 ein „bildgewaltiges“[32][33][31] Filmwerk, das mit einer „visuellen Überwältigungsstrategie“ punkte.[32] Das „gekonnte Spiel mit Zeitlupe und Zeitraffer“ sei bei der effektreichen Produktion gelungen, bei der es sich um eine „perfekt gestaltete Umsetzung der Comicvorlage“ handle.[31] Insgesamt sei der Film eine „werkgetreue Comicverfilmung mit überwältigender Optik und kunstvoll stilisierten Kampfszenen“.[34] Lukas Foerster von critic.de hingegen beurteilt 300 als wenig gelungenen „Versuch, ein Comic nicht durch eine Auseinandersetzung mit der Struktur des Mediums, sondern durch eine direkte Übertragung der visuellen Bildinhalte auf die Leinwand zu transportieren“.[35] Der Vergleich des Films mit einem Videospiel wurde sowohl im positiven als auch im negativen Sinn gezogen.[36][37] Weitestgehende Einigkeit herrschte unter den Kritikern, dass der detaillierten Darstellung der Schlachten die Ausgestaltung der Handlung und ihrer Charaktere zum Opfer fällt.[31][37] So bemängelt der amerikanische Filmkritiker Roger Ebert, die Figuren des Films seien eindimensional und eher Karikaturen denn Charakterzeichnungen.[38]

Vorwurf faschistoider Tendenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebert gehört zu einer Reihe von Kritikern, die dem Film vorwerfen, ein faschistisches Ideal zu feiern. So resümierte das Lexikon des internationalen Films, mit seiner „unreflektierten Haltung gegenüber faschistoidem Gedankengut“ könne „der pathetische Actionfilm leicht als Propagandafilm verstanden werden“.[32] Thomas Willmann von artechock urteilt, der Film gleiche einem „lächerlich unbeholfenen Irakkriegs-Durchhalte-Propagandastreifen (oder Irankriegs-Vorbereitungs-Propagandastreifen)“ und wirke wie „eine unheilige Allianz aus faschistoider Geisteshaltung und peinlich pubertärer Ästhetik“.[39] Auch der Historiker Joachim Schroth sieht 300 stärker als Durchhaltefilm statt als typischen Antikfilm.[40] Der Kritiker Joachim Schätz hält 300 zwar für derart „grobschlächtig“ und seine Verwendung ideologischer Begriffe für so beliebig, dass das „Kramen nach [geopolitischen] Subtexten“ darin sinnlos sei, stellt aber fest:

„Wirklich konkret ist in diesem Rorschach-Blutfleck (wie zuletzt in Mel Gibsons ähnlich mehrdeutiger Zivilisationskritik Apocalypto) nur eine reaktionäre Abscheu gegenüber Multikulturalismus und urbaner Unübersichtlichkeit: Der böse Xerxes ist eine androgyne drag queen mit dem Gesicht von Grace Jones und dem Bass von James Brown, die demokratischen Athener sind feinnervige Feiglinge und ‚boy lovers‘ und die inneren Feinde Spartas ein Diplomat und ein ausgegrenzter Freak.“[41]

Claudius Seidl von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung verteidigt den Film gegen diese Anschuldigungen und verweist stattdessen darauf, „wie viel Fiktion in jenen Erzählungen steckt, welche wir für Geschichtsschreibung halten“.[42] Die ideologischen Vorwürfe im Hinblick auf aktuelle Konflikte zwischen Abendland und Morgenland sieht er darin entkräftet, dass „wann immer in der europäischen Geschichte das Abendland gerettet wurde, waren das Szenen, vor denen es jeden Abendlandsverteidiger graust“.[42] Auch Joachim Schätz von filmzentrale.com macht keinen Hehl aus der Deutungsbeliebigkeit der Handlung: „Der Männlichkeitsirrsinn um Blut, Boden und Kriegerehre fährt einem in ‚300‘ so unverblümt und undistanziert mit dem Arsch ins Gesicht, dass jede spitzfindig argumentierte Ideologiekritik daran abprallt wie die Pfeile der Perser an den Spartanerschilden.“[37] Auch Deike Stagge von Filmstarts räumt ein, dass der Film womöglich faschistisches Gedankengut transportiert, das aber im Lichte eines „völlig überzogenen Heldentrash im Comicstil“ als eine unrealistische Interpretation daherkomme.[31]

Die rechtsextreme Identitäre Bewegung hat ihr Logo – den griechischen Buchstaben Lambda (Λ = L, der für Lakedaimon, den antiken Namen Spartas, steht) – dem Film entlehnt.[43]

Sichtweise des Regisseurs und Drehbuchautors[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rund um die Premiere auf der Berlinale 2007 konfrontierten Journalisten den Regisseur und Drehbuchautor von 300, Zack Snyder, mit zahlreichen Fragen bezüglich der in Europa kritisierten Unterschiede zwischen Comic und Drehbuch. Diese Fragen überraschten und „amüsierten“ den US-Amerikaner, der nach eigenen Worten nicht damit gerechnet hatte, da der Film in den USA weniger deutlich kritisiert wurde als in Europa.[17] Den Vorwurf, Handlung und Charakter des Films entsprüngen einer faschistischen Gedankenwelt, bestritt Snyder und betonte ausdrücklich, dass diese Gedankenwelt nicht die seine sei. „Es ist schlecht, unbeabsichtigt einen faschistischen Film zu machen“, scherzte er.[17]

Snyder will den Film als Geschichte verstanden wissen, die sich eine „unmoralische Gruppe Männer am Lagerfeuer“ erzählen würde.[17] Bei dieser Gelegenheit würde natürlicherweise übertrieben und idealisiert. Die unreflektierte Position, aus der heraus die Stereotype der Überhelden auf der einen und der Untermenschen auf der anderen Seite entstünden, mache den besonderen Reiz der Geschichte aus. Dieser Reiz wiederum bestehe aus der grenzverschiebenden Schaulust, die diese Form der Darstellung wecke.

Während Snyder den faschistoiden Charakter der Darstellung gar nicht abstritt, wehrte er sich energisch gegen den Vorwurf, der Film sei faschistische Propaganda. In zahlreichen Szenen des Films werde die „Distanz“ und die „Doppelbödigkeit“ zu der Moral der Protagonisten deutlich.[44] Dem Zuschauer werde durch Ironie und vor allem durch die erkennbar übertriebene Inszenierung deutlich gemacht, dass die Protagonisten moralisch bankrott seien und deshalb keine Vorbilder sein könnten.

Auf die Frage, inwieweit der Film historisch nachvollziehbar sei, erklärte Snyder, er habe „viel recherchiert, allerdings wenig davon verwendet“.[17] In einem Interview mit IGN.com äußerte er, er habe historische Ungenauigkeiten beim Kampfstil und den Kampfformationen, insbesondere der Phalanx, in Kauf genommen, damit diese für den Film geeigneter waren und „cool“ aussehen.[5] Er habe sich so dicht wie möglich an der Comic-Vorlage von Frank Miller orientiert, die auf eine realistische Darstellung wie etwa eine authentische Kostümierung bewusst verzichtet habe. 300 müsse in diesem Zusammenhang wie eine Oper, „wie Kabuki oder ein griechisches Drama“ gesehen werden.[44] „Struktur und Form sind auch da nicht so, dass man denkt: Das ist jetzt die Wirklichkeit.“[44] Daher ist Snyder der Meinung: „Die Wahrheit kann eine gute Geschichte ruinieren.“[44]

In puncto exzessiver Gewaltdarstellung outete sich Snyder in den Interviews als Fan der ästhetischen Gewalt: „Die Ästhetik, die ich mag, hat nun mal Gewalt als Thema.“[17] Er liebe „detaillierte Actionszenen“.[11] Auf die Frage nach der (homo-)erotischen Komponente von 300 antwortete Snyder, dass es anscheinend nicht möglich sei, „nackte Männerkörper [zu] inszenieren, ohne notwendig als schwul konnotiert zu werden“.[11] Dass er – anders als in der Comic-Vorlage – auf die Darstellung vollständig nackter Männer verzichtet hat, begründete Snyder mit der damit einhergehenden zusätzlichen Verschärfung der Filmfreigabe-Problematik in den USA.

Auf den Vorwurf, der Film sei Propaganda für die Politik George W. Bush, ein Durchhalte-Film für Irak-Soldaten und ein Seitenhieb gegen den Iran, antwortete Snyder, er könnte verstehen, dass diese Parallelen gezogen würden, allerdings seien diese zu keiner Zeit beabsichtigt gewesen.[44] Eine Politisierung des Films sei deshalb abwegig und er wolle damit die Konflikte mit Irak und Iran „nicht kommentieren“.[44] Allerdings ärgerte er sich wegen der impliziten Kritik vieler Journalisten an der Bush-Regierung und unterstellt: „wir leben offenbar in einer Welt, in der die Idee verpönt ist, dass man für Freiheit und Demokratie kämpft“.[44]

Reaktion des Irans[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegen der negativen Darstellung der Perser hat sich der Iran, dessen Einwohner Nachfahren von Bewohnern des persischen Großreiches sind, auch bei den Vereinten Nationen über den Film beklagt, mit der Begründung, er sei ein Propagandafilm, der auf die aktuelle Situation im Nahen und Mittleren Osten anspiele und gleichzeitig die Perser als einfältige, grausame Barbaren darstelle. Mit dem Sandalenfilm über die Schlacht zwischen Persern und Spartanern am Thermopylen-Pass hätten die USA „eine neue Front im Krieg gegen Iran“ eröffnet, hieß es im iranischen Fernsehen.[45] Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Irna sagte der iranische Kulturminister Hussein Safar Harand, dass die Filmemacher sich an den iranischen Menschen rächen wollten und ihre glorreiche Geschichte und ihren Ruf in Frage stellen.[46] Der kulturpolitische Berater von Präsident Mahmud Ahmadinedschad, Javad Schamgari, warf den USA vor, sein Land erniedrigen zu wollen. In den USA, wo der Film ein Kassenschlager wurde, sind manche iranischstämmige US-Amerikaner erbost darüber, dass sich Perserkönig Xerxes als rachsüchtiger und launischer Tyrann gebärdet. Davon sei in der Geschichtsschreibung nichts überliefert. Die Spartaner, so die Kritiker, würden andererseits viel fortschrittlicher dargestellt, als sie in Wirklichkeit gewesen seien. Auch der Kritiker des New Yorker zeigte Verständnis für die empörten Iraner: „Man könne ihnen nicht vorwerfen, dass sie kein Verständnis für amerikanische Popkultur hätten.“[47]

Der persischstämmige grüne Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour bringt im Nachrichtenmagazin Der Spiegel die Empörung über den Film im Iran mit mangelndem Selbstvertrauen seitens der Iraner in Verbindung. Sie fühlten „sich durch die Darstellung der Perser schlicht verunglimpft“, weshalb sich dort eine Welle der Entrüstung ausbreite. Besonders die krasse Schwarz-Weiß-Darstellung im Film beschmutze den antiken Glanz der Perser. Zwar kritisiert Nouripour 300 und das zweifelhafte Wertesystem der Spartaner, viel schlimmer jedoch sei die mangelnde Souveränität und das fehlende Selbstbewusstsein Irans im Umgang mit einem Film: „Je kleiner das Selbstbewusstsein, desto größer der Schmerz.“[48]

Andreas Platthaus, Redakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, weist in einem Gespräch in der 3sat-Sendung Kulturzeit vom 4. April 2007 darauf hin, dass natürlich ein Volk wie die Iraner, das sich auch sonst in der Welt nicht gut verstanden fühlt, mehr Probleme mit diesem Film hat, als beispielsweise die Griechen damit, dass die Athener als „Knabenliebhaber“ beschimpft werden. Trotzdem sei der Film einer der erfolgreichsten, die seit Jahren in Athen in die Kinos gekommen sind.[49]

Dem Umstand, dass sowohl im Vor- als auch im Abspann darauf hingewiesen wird, dass der Film die Geschehnisse aus der Perspektive eines Spartaners erzähle, wurde indes wenig Beachtung geschenkt.[5]

 

 

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