FilmspiegelFilmspiegel

Master and Commander – Bis ans Ende der Welt (Originaltitel: Master and Commander: The Far Side of the World) ist ein Film von Peter Weir aus dem Jahr 2003, der auf Motiven aus dem Roman Manöver um Feuerland (im Original: The Far Side of the World) und anderen Büchern der Aubrey-Maturin-Serie von Patrick O’Brian beruht. Im Mittelpunkt stehen neben dem Duell zweier Kriegsschiffe und den unterschiedlichen Persönlichkeiten des Kapitäns und des Schiffsarztes das raue Leben auf See, der Mikrokosmos auf dem Schiff und der Kampf des Individuums gegen die Naturgewalten.

Inhalt

Handlung

Während der Napoleonischen Kriege um 1805 wird das britische Kriegsschiff HMS Surprise unter dem Kommando von Kapitän Jack Aubrey beauftragt, das französische Kaperschiff Acheron abzufangen. Die Surprise wird jedoch vor der brasilianischen Küste von der überlegenen Acheron im Nebel überrascht und angegriffen und entkommt – schwer beschädigt – nur knapp, indem sie sich von ihren Ruderbooten in eine Nebelbank ziehen lässt.

Entgegen dem Rat seiner Offiziere, wohl aber dem Befehl der britischen Admiralität folgend, lässt der von der Mannschaft „Lucky Jack“ genannte Kapitän die Verfolgung der Acheron aufnehmen. Dem Instinkt Aubreys hat der als Schiffsarzt amtierende Biologe Stephen Maturin den Intellekt eines modernen Wissenschaftlers entgegenzusetzen, was nicht selten zu Spannungen zwischen den beiden Freunden führt. Einmal gelingt es den Franzosen noch, Aubrey einen Hinterhalt zu stellen. Doch die Surprise entkommt knapp, indem Aubrey eine Schiffsattrappe bauen und in der Nacht beleuchten lässt, damit die Franzosen diese für sein Schiff halten und ihr hinterherjagen. Diese Zeit nutzt Aubrey zur Flucht, dann übernimmt er selbst die Rolle des Verfolgers.

Während der Umrundung Kap Hoorns fallen sie wegen eines Mastbruchs zurück. Hierbei ist Aubrey gezwungen, einen Mast und einen Seemann zu opfern, um das Schiff zu retten. Aubrey vermutet, dass die Acheron Kurs auf die Galápagos-Inseln nimmt. Dort verpasst er die Franzosen nur knapp und bleibt wegen einer Flaute zurück. Aubrey kann die Disziplin seiner abergläubischen Mannschaft nur durch hartes Durchgreifen aufrechterhalten. Der sensible Fähnrich Hollom, den die Mannschaft zum Sündenbock für die Pechsträhne macht, wird von der Feindseligkeit in den Selbstmord getrieben. Nachdem die Flaute endet, nimmt die Surprise wieder Kurs auf die Galápagos-Inseln. Dort erlaubt Aubrey seinem Freund Maturin, der versehentlich an Bord von Captain Howard angeschossen wurde und sich selbst notoperiert hat, sich auf den Inseln zu erholen und diese nebenbei zu erforschen. Als der Schiffsarzt mit seinen Helfern Tiere und Pflanzen sammelt, sieht er das feindliche Schiff in einer Bucht ankern. Kurz entschlossen eilt er ohne das Eingesammelte zur Surprise zurück, damit der Kapitän so schnell wie möglich davon erfährt.

Maturin berichtet dem Kapitän vom Ankerplatz des französischen Schiffes und zeigt ihm eine Stabheuschrecke, die sich als Zweig getarnt vor ihren Feinden schützen kann. Der Kapitän übernimmt diese Strategie für sein Schiff und lässt es als Walfänger tarnen. Sobald das französische Kaperschiff die vermeintlich leichte Beute nach kurzer Verfolgung aufzubringen versucht, entern die Engländer die Acheron, haben das Überraschungsmoment auf ihrer Seite und gehen aus dem Nahkampf siegreich hervor.

Aubrey schickt die notdürftig reparierte Acheron unter dem Kommando seines ersten Offiziers Tom Pullings nach Valparaíso in Chile. Kurz danach entdeckt er jedoch, dass der französische Kapitän nicht gefallen ist, sondern sich als Schiffsarzt ausgegeben hat, der Aubrey die Leiche des vermeintlichen Kapitäns präsentierte. Schließlich nimmt die Surprise erneut die Verfolgung auf.

Kritik

Auf IMDb hat der Film eine durchschnittliche Bewertung von 7.4 von 10 Sternen[3].

„Aufwändig inszeniertes Seeabenteuer, dessen Detailgenauigkeit und visuelle Effekte ebenso überzeugen wie die psychologische und darstellerische Präzision. Ein fesselnder, herausragender Film seines Genres.“

– Lexikon des internationalen Films[4]

„Nichts von alledem ist ‚real‘, und dennoch glaubt man jedes Bild. Das ist nicht das Wunder der digitalen Technologie, es ist das Wunder dieses Films. Denn Peter Weir hat sich nicht auf die Computer verlassen. Er hat sich auf die Geschichte verlassen.“

– Andreas Kilb in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 26. November 2003

Roger Ebert gab dem Film seine Höchstwertung von vier Sternen und schrieb: „Peter Weirs Master and Commander ist ein überschäumendes Seefahrer-Abenteuer von ungewohnter Intelligenz; wir werden an aufwendig produzierte Klassiker aus einer Zeit vor seelenlos am Computer produzierter Action erinnert. Basierend auf den beliebten Romanen von Patrick O’Brian lässt der Film die Welt der britischen Marine um ca. 1805 so detailliert und intensiv wiederauferstehen, dass die Seeschlachten zur Bühne für Persönlichkeiten und Charaktere werden.“[5]

 

 

Gute Filme mit Anfangsbuchstaben: