FilmspiegelFilmspiegel

Die Falschspielerin (Originaltitel: The Lady Eve) ist eine US-amerikanische Filmkomödie des Regisseurs Preston Sturges im Stil der Screwball-Comedy aus dem Jahr 1941. Das Drehbuch basiert auf einer Erzählung von Monckton Hoffe. Die Erstaufführung in Deutschland fand am 6. September 1949 statt.

Inhalt

Handlung

Jean Harrington ist eine attraktive Betrügerin. Zusammen mit ihrem Vater, Colonel Harrington, und dessen Partner Gerald will sie an Bord eines Passagierdampfers den reichen Naivling Charles Pike ausnehmen. Charles ist der Erbe eines millionenschweren Brauerei-Imperiums. Er ist schüchtern, interessiert sich für Schlangen und ist gerade von einer einjährigen Amazonas-Expedition zurückgekommen. Vom ersten Moment ist Charles verliebt in Jean, nichtsahnend, dass es sich bei ihr um eine Betrügerin handelt. Charles’ Leibdiener Muggsy schöpft jedoch bald Verdacht gegen Jean und stellt eigene Untersuchungen über ihre Herkunft an.

Die Pläne der Betrüger scheinen zunächst aufzugehen, doch dann fühlt sich Jean dummerweise zu Charles hingezogen. Sie versucht, ihn vor ihrem betrügerischen Vater, einem professionellen Falschspieler, abzuschirmen. Jean beschließt auch, Charles zu enthüllen, dass sie in Wahrheit eine Falschspielerin ist. Charles schmiedet bereits Hochzeitspläne, doch dann kommt Muggsy hinter das Geheimnis von Jean und ihrem Vater. Charles wendet sich enttäuscht von ihr ab, obwohl sie ihm ihre Liebe beteuert. Jean ist verärgert über Charles Reaktion und will sich nun nach Ankunft des Dampfers in New York City an dem Brauereierben rächen. Mit Hilfe einer Verkleidung trifft sie während einer Party wieder auf Charles, diesmal als „Lady Eve Sidwich“, die Nichte von Sir Alfred McGlennan Keith. Sir Alfred ist in Wahrheit ein weiterer Betrüger, der es auf die reichen Leute abgesehen hat. Charles bekommt von Sir Alfred die abenteuerliche Geschichte aufgetischt, dass Eve und Jean Halbschwestern sind, die nichts voneinander wissen.

Aus Rache will Jean Charles quälen. Charles’ Vater Horace ist von dem Charme der britischen Noblesse beeindruckt und bereit, die Hochzeit seines Sohnes mit der Lady auszurichten. Während Muggsy auch misstrauisch gegen Lady Eve wird, empfindet Charles alles nur noch als Chaos und weiß nicht mehr ein noch aus. Auf der Hochzeitsreise mit Charles entpuppt sich „Lady Eve“ als Schrecken, als sie ihrem Ehemann alle ihre zahllosen vorehelichen Affären genüsslich beichtet. Der geschockte Charles bricht die Hochzeitsreise ab, will sich scheiden lassen und begibt sich traurig auf einen Dampfer zu einer erneuten Amazonas-Expedition. Doch Jean gibt ihre Rache auf und betritt ebenfalls den Dampfer, diesmal nicht als Eve, sondern wieder als Jean. Ein reuiger Charles – der immer noch nicht verstanden hat, dass Eve und Jean dieselbe Person sind – schließt sie glücklich in die Arme.

Kritik

„Elegante, temporeiche Screwball-Komödie voller satirischer Anspielungen, in der vor allem Barbara Stanwyck in ihren emanzipatorischen Aktivitäten überzeugt“, urteilte das Lexikon des internationalen Films.[2] Cinema merkte an, Die Falschspielerin sei „Ein Klassiker unter den Screwball-Comedys“.[3] Rajko Burchardt schrieb auf filmzentrale.de: „The Lady Eve ist eine mutige, weil ganz und gar unkonventionelle ‚Comedy of Remarriage‘.“[4] Auch die Fernsehzeitschrift Prisma war voll des Lobes:

„Altmeister Preston Sturges inszenierte eine der brillantesten und schärfsten Screwball-Satiren, voller komischer Einfälle und haarsträubender Slapstickeinlagen. Das Werk zeichnet sich durch das Erzählexperiment aus, die Geschichte in der Mitte zu teilen und unter umgekehrten Vorzeichen ein zweites Mal von vorne beginnen zu lassen. Neben dieser virtuosen Dramaturgie lebt der Film vor allem vom Können seiner Darsteller: Barbara Stanwyck als Falschspielerin Jean, Henry Fonda in der Rolle des tölpelhaften ‚Hopfies‘ und Charles Coburn als Colonel Harrington loten die Doppelbödigkeiten ihrer Rollen aus.“[5]

 

 

Gute Filme mit Anfangsbuchstaben: