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Zombie (Originaltitel: Dawn of the Dead) ist ein Horrorfilm des US-amerikanischen Regisseurs George A. Romero aus dem Jahr 1978. Der Film handelt von vier Menschen, die sich während einer Zombie-Epidemie in einem Einkaufszentrum verschanzen und von dort aus Zeugen des Untergangs der Menschheit werden.

Der mit kleinem Budget produzierte zweite Film der „Living Dead“-Reihe war kommerziell sehr erfolgreich und löste Ende der 1970er-Jahre ein Aufblühen des Subgenres „Zombiefilm“ aus, das bis Mitte der 1980er-Jahre andauerte.[2] Der Film hat bis in die heutige Zeit weltweit zahlreiche Fans und gilt unter Liebhabern des Horrorgenres als Kultfilm. Nicht zuletzt wegen seiner expliziten Gewaltdarstellungen und Gore-Szenen stößt er jedoch auch auf heftige Ablehnung.

Inhalt

Handlung

Seit den Ereignissen, die in Romeros Die Nacht der lebenden Toten geschildert wurden, ist einige Zeit vergangen. Doch die Situation ist alles andere als unter Kontrolle. Zombies, umherwandelnde Untote auf der Suche nach ihrer Nahrung, warmem Menschenfleisch, ziehen durchs Land und bevölkern die Straßen der Städte. Ein Biss von ihnen führt rasch zum Tod, und die Toten erheben sich wieder als Zombies. Unter den noch lebenden Menschen herrscht Chaos. Gesetzlose plündern und morden. Das Kriegsrecht wird ausgerufen. Eine wirksame Strategie gegen die Zombies gibt es nicht, weil sich viele Menschen den Notmaßnahmen widersetzen. Polizei und Armee gehen mit aller Härte gegen die zügellose Gewalt vor, während immer mehr Menschen ohne Rücksicht auf andere nur noch ihr Leben retten wollen. In ländlichen Regionen haben sich zudem Milizen gebildet, die auf Zombie-Jagd gehen.

Stephen Andrews, mit dem Hubschrauber fliegender Verkehrsberichterstatter des Fernsehsenders WGON TV, seine schwangere Freundin Francine Parker, Mitarbeiterin desselben Fernsehsenders, und zwei Beamte eines SWAT-Teams, Roger DeMarco und Peter Washington, fliehen gemeinsam im Helikopter. Auf ihrer Flucht landen sie bei einem Zwischenstopp auf dem Dach eines verlassenen Einkaufszentrums.

Schnell erkennen sie die strategisch günstige Lage des Gebäudes mit seinen zahlreichen Vorräten und unbewachten Geschäften. Sie verbarrikadieren sich im Inneren des Einkaufszentrums und töten die darin umherirrenden Untoten endgültig, indem sie jeweils das Gehirn durch Kopfschüsse zerstören. Die Leichen schaffen sie in einen Kühlraum des Einkaufszentrums. Als ihnen das Gebäude sicher genug erscheint, richten sie sich häuslich ein und versorgen sich aus den Geschäften mit allen nötigen Waren. Über Fernsehen und Radio werden sie Zeugen der fortschreitenden Ausrottung der Menschheit, bis auch die letzten Medien den Sendebetrieb einstellen.

Beim Sichern der Außentüren mit Lastwagen wird Roger von Zombies gebissen und stirbt wenige Tage später. Sein Freund Peter muss ihn in dem Moment, als er sich als Zombie wieder erhebt, mit einem Kopfschuss endgültig töten.

Etwa drei Monate später[3] wird das Einkaufszentrum von einer Rockerbande gestürmt und geplündert. Die Gruppe ist unschlüssig, ob sie das Zentrum mit den Marodeuren teilen oder gegen sie verteidigen soll. Sie entscheiden sich, die Türen zu den Geschäften zu verschließen und sich zu verstecken, bis die Rocker wieder verschwunden sind. Aber Stephen beobachtet, wie die Bande trotzdem in die Geschäfte eindringt, schießt auf sie, wird verwundet und schließlich von Zombies angefallen. Auch er verwandelt sich daraufhin in einen Untoten und führt eine große Gruppe Zombies zum Versteck seiner ehemaligen Gefährten. Nachdem einige ihrer Kumpane einen schrecklichen Tod gefunden haben, begreifen die Marodeure, dass sie sich übernommen haben, und ziehen ab. Sie lassen das Einkaufszentrum mit weit geöffneten Eingangs- und Geschäftstüren und voller Untoter zurück.

Francine und Peter fliehen in der völlig ausweglos gewordenen Lage. Mit dem Hubschrauber fliegen sie ohne Ziel und mit fast leerem Tank[4] in die Morgendämmerung, während das von den Untoten bevölkerte Einkaufszentrum hinter ihnen zurückbleibt.

Kritik

Der Film gilt unter Film- und Kunstkritikern heute wegen seines unorthodoxen Aufbaus und der speziellen Atmosphäre als Klassiker des Genres. Das Museum of Modern Art erwarb eine Kopie des Films für seine Sammlung.[8]

Der renommierte US-Filmkritiker Roger Ebert bewertete den Film mit vier von vier möglichen Sternen und begründete dies folgendermaßen:

Dawn of the Dead is one of the best horror films ever made – and, as an inescapable result, one of the most horrifying. It is gruesome, sickening, disgusting, violent, brutal and appalling. It is also (excuse me for a second while I find my other list) brilliantly crafted, funny, droll, and savagely merciless in its satiric view of the American consumer society. Nobody ever said art had to be in good taste.

„Zombie ist einer der besten Horrorfilme, die je gedreht wurden, und dadurch zwangsläufig einer der erschreckendsten. Er ist grauenhaft, verstörend, widerlich, gewalttätig, brutal und abstoßend. Er ist aber auch (einen Moment bitte, wo ist meine zweite Liste) brillant gedreht, lustig, skurril und in wilder Weise gnadenlos in seiner satirischen Sicht auf die amerikanische Konsumgesellschaft. Es hat nie jemand behauptet, dass Kunst dem guten Geschmack entsprechen müsse.“

– Roger Ebert[9]

Die Katholische Filmkommission für Deutschland bewertete den Film 1979 in ihrem abschließenden Urteil entsprechend der bereits im Abschnitt Deutungen erwähnten Interpretation von Joe Hill sehr negativ:

„Ekelerregender naturalistischer Horrorfilm, der über seine vordergründige Geschichte hinaus als Parabel über die gesellschaftliche Situation interpretiert werden kann. Durch seinen Aufruf zur Gewalt und die Herrenmenschenideologie äußerst fragwürdig. – Wir raten ab.“

– Katholische Filmkommission für Deutschland

Doch änderte sich diese Einschätzung der katholischen Filmkritik über die Jahre. 1997 meinte das Lexikon des internationalen Films:

„Perfekt inszenierter Schocker von George A. Romero, der die Motive seines Überraschungserfolgs Die Nacht der lebenden Toten (1968) aufgreift und zum grellen Horrorspektakel ausbaut. Die naturalistische Kraßheit der Inszenierung attackiert bewußt die Übelkeitsschwelle des Zuschauers; durch raffinierte Publikumslenkung erreicht Romero ein Höchstmaß an Suggestion und Irritation. Nebenbei läßt der Film durchblicken, daß er als Metapher für die selbstzerstörerische Konsumgesellschaft gedacht sei. Der Film ist Anlaß und Vorbild für eine Reihe billiger Zombie-Plagiate.“

– Lexikon des internationalen Films[10]

In der Liste der von ihren Benutzern am besten bewerteten Horror-Filme[11] der Internet Movie Database hat dieser Film einen festen Platz.

Auf der Film-Webseite Rotten Tomatoes wird der Film von 93 % der Kritiker und 90 % der Zuschauer positiv bewertet.[12]

 

 

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