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Babylon A.D. ist ein französischer Spielfilm von Mathieu Kassovitz aus dem Jahr 2008. Der Film beruht auf dem Roman Babylon Babies des französischen Schriftstellers Maurice G. Dantec. In den Hauptrollen sind Vin Diesel, Michelle Yeoh und Mélanie Thierry zu sehen. Der Film startete am 11. September 2008 in den deutschen Kinos.

Inhalt

Handlung

Osteuropa in einer dystopischen „nahen Zukunft“ (laut Internet Movie Database ist die Handlung vermutlich in die späten 2020er oder beginnenden 2030er Jahre gelegt zu sehen): Der Söldner Toorop erhält von Mafiaboss Gorsky den Auftrag, eine junge Frau nach New York zu schmuggeln. Als Bezahlung winkt dem kriegsmüden Einzelkämpfer eine halbe Million US-Dollar, eine neue Identität für die UN-Zone und somit ein ruhigeres Leben.

Vom Kloster der weltweit einflussreichen Sekte der Noeliten aus fährt er mit der Nonne Rebecca und ihrem Schützling Aurora für die weitere Reise zu einem Bahnhof. Ab hier lässt Aurora ihre Fähigkeiten erahnen. Sie weiß, dass die in Käfigen auf ihren Abtransport wartenden Raubtiere nurmehr Klone sind, und sie flieht rechtzeitig vor einer Explosion aus der Warteschlange vor der Bahnhofshalle. Im Zug spricht sie Fremde in deren Sprache an – Rebecca erzählt Toorop später, dass Aurora seit ihrem zweiten Lebensjahr 19 Sprachen fließend spricht, ohne diese gelernt zu haben. Am Endpunkt der Zugfahrt sucht Toorop einen befreundeten Schleuser auf, der ihnen den Weg über die Beringstraße ermöglichen soll. Mehrere Söldner überfallen sie dort und möchten Aurora laut ihrer Aussage zu ihrem Vater bringen. Obwohl Aurora letztlich freiwillig gefolgt wäre, hält Toorop sie mit Gewalt zurück.

Am nächsten Tag begibt sich eine große Schar Flüchtlinge zu einem wartenden U-Boot, um über die Beringstraße gebracht zu werden. Als zu viele Flüchtlinge in das Gefährt drängen wollen, gibt der Kapitän den Befehl zum Abtauchen. Aurora gerät wegen der Zurückbleibenden, die im eisigen Wasser ertrinken, in Raserei, bringt das U-Boot kurzzeitig in ihre Gewalt und leitet eigenhändig den Auftauchvorgang ein. Selbst Rebecca kann die Fähigkeiten ihres Schützlings nicht erklären. Nach der Überfahrt durchquert die Gruppe Alaska auf zwei Motorschlitten und nähert sich der 15-Meilen-Todeszone. Diese wird von bewaffneten Drohnen bewacht, die jedes Lebewesen ohne Warnung töten. Mit Mühe überqueren die Flüchtenden das Gebiet. Am Abend verarztet Aurora den verwundeten Toorop und amüsiert sich darüber, wie ein ansonsten selbstbewusst und stark auftretender Söldner beim Nähen einer Wunde „wie ein Baby“ jammern kann. In das Gelächter hinein sagt sie plötzlich, sie würden alle drei in New York sterben. Am späteren Abend fragt sie Toorop nach dem von ihr belauschten Gespräch auf dem U-Boot, nach dem er sie töten und verbrennen werde, sollte sie ein Virus in sich tragen und sich somit als lebende Bombe erweisen, die in den amerikanischen Bereich geschmuggelt werden soll.

Einen Tag später ist die Gruppe in der Zivilisation angekommen. Toorop injiziert sich im Badezimmer eines Hotels die neue Identität in seinen Blutkreislauf, ohne zu wissen, dass diese zugleich wie ein Peilsender wirkt. Als Aurora auftaucht, küssen sich die beiden beinahe, halten jedoch inne, als Rebecca zur Tür hereinkommt. Nach der Ankunft in New York werden die drei Flüchtlinge von einem Arzt der Sekte aufgesucht, der Aurora drei Monate zuvor im Kloster untersucht hat und auch jetzt einen Test an ihr durchführt. Nach seinem Weggang verkündet Aurora, trotz ihrer Jungfräulichkeit mit Zwillingen schwanger zu sein. Rebecca kann bestätigen, dass es keinen Mann in Auroras Leben gegeben hat.

Als vor dem Hotel Anhänger der Noeliten und Söldner von Gorsky eintreffen, beginnt die Übergabe von Aurora an die Sekte. Sie lässt es geschehen, doch als Toorop die Übergabe im letzten Moment verweigert, dankt sie ihm dafür. Im anschließenden Schusswechsel kommt Rebecca ums Leben. Als eine auf Toorops neue Identität programmierte Rakete abgefeuert wird, erschießt ihn Aurora mit den Worten: „Ich will, dass du lebst!“ Die Rakete verfehlt ihr nun totes Ziel und explodiert an einer Art Schutzschild Auroras.

Als Toorop wieder erwacht, sind zahlreiche seiner Körperteile durch mechanische ersetzt. Von den Toten auferweckt hat ihn ein Mann, der sich als der Vater von Aurora bezeichnet und Toorop ihre Entstehung erklärt. Während die Maschinen und die künstliche Intelligenz sich in den letzten Jahrzehnten rasant weiterentwickelt haben, sei die Entwicklung des Menschen stehen geblieben. So habe er in Zusammenarbeit mit den Noeliten einen Menschen erschaffen, der das Wissen der Menschheit und weitere Fähigkeiten bereits von Geburt an in sich trägt. Dieser Mensch ist Aurora. Die in ihr wachsenden Zwillinge hingegen seien die nächste Generation dieser Entwicklung, die es vor der medialen Ausschlachtung der Noeliten zu bewahren gilt. Für die einflussreiche Sekte ist Aurora eine Art Messias, mit deren Hilfe sich ihre Religion und damit ihre Macht weiter ausbreiten kann. Die Hohepriesterin der Sekte, die sich auch als Mutter Auroras sieht, setzt daher alles daran, sie in ihre Gewalt zu bekommen. Gorsky wird von ihr mit einer Atomrakete getötet, Auroras „Vater“ von ihr erschossen, nachdem er ihre Frage, ob er bereit wäre, für seine Schöpfung zu sterben, bejaht.

Toorop findet Aurora in seinem alten Zuhause mitten in den Wäldern. Kurz darauf fällt sie ins Koma und erwacht erst wieder kurz vor der Geburt der Zwillinge an einem sicheren Ort. Wie in ihren Genen programmiert, stirbt sie bei der Geburt – ihre Aufgabe ist damit erfüllt. Zuvor bestimmt sie Toorop zum Vater der Kinder.

Kritik

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Auf Rotten Tomatoes erhielt der Film lediglich 7 % aus über 105 ausgewerteten Rezensionen mit dem Fazit: „Ein schlecht konstruierter, enttäuschender Science-Fiction-Film mit einem schwachen Drehbuch und dürftigen Actionsequenzen.“[9] Bei Metacritic steht der Film auf einem Metascore von 26 (von 100) bei 15 Kritiken.[10] In der Internet Movie Database besitzt der Film eine Wertung von 5,5 von 10 bei über 95.000 abgegebenen Stimmen[11]

Gernot Gricksch schrieb in TV Digital vom 5. September 2008, dass hier ausgerechnet die Franzosen Hollywood zeigen, wie ein gutes futuristisches Actionspektakel gedreht werde. Der Film habe trotz des etwas schwachen Finales mehr Power, Grips und Stil als viele der nach Schema F heruntergedrehten Filme der sogenannten Traumfabrik. Darsteller Vin Diesel sei noch nie so charismatisch wie hier gewesen.

Die Filmzeitschrift Cinema schrieb: „Vin Diesel beweist endlich wieder einmal schauspielerische Klasse und profiliert sich in der Rolle des Toorop als legitimer Nachfolger von ‚Klapperschlange‘ Kurt Russell. Noch dazu verfügt der Film über das bizarrste Darsteller-Ensemble der jüngeren Zeit: An Diesels Seite agieren Gérard Depardieu als Russen-Mafioso, Bond-Girl Michelle Yeoh und die aristokratische Britin Charlotte Rampling als Verkörperung des ultimativen Bösen. Nicht zu vergessen Top-Model Mélanie Thierry in der Rolle der sinnlich-schönen Aurora.“ Babylon A.D. sei „ein weiterer Beweis für die internationale Kassenstärke und Attraktivität des neuen französischen Films“. Cinemas Fazit lautete: „Lakonisch erzählte Action-Apokalypse mit rabenschwarzem Humor und Glatzkopf Vin Diesel in Top-Form.“[12]

Laut dem Lexikon des internationalen Films sei Babylon A.D. ein „[s]orgfältig entwickelter Actionfilm […], der geradlinig die Vorgaben des Genres erfüllt, dabei aber an einer allzu eindimensionalen Handlung laboriert.“ „Reizvoll“ sei der Film „vor allem durch die Zeichnung starker Frauenfiguren und attraktive Nebenrollen“.[13]

 

 

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